Die Größe der Menschen (im absolut relativen Vergleich)

Quassel, Quatsch und Diskurs abseits der Musik
Antworten
Benutzeravatar
Helge-Uwe
Beiträge: 4949
Registriert: 24 Sep 2009, 09:18

Die Größe der Menschen (im absolut relativen Vergleich)

Beitrag von Helge-Uwe »

hier ein link, den sich meiner bescheidenen meinung nach eigentlich 7 mrd erdenbürger anschauen sollten..

http://images.4channel.org/f/src/589217 ... hanced.swf

wir menschen sind eben irgendwo doch der mittelpunkt der "welt".
und der gedanke, dass der "rand des universums" eigentlich noch um 9 10er potenzen (in metern) näher an uns dran ist, als die kleinsten bestandteile des lebens in uns "von uns entfernt sind", ist endlos faszinierend.

zur kleinen veranschaulichung, sofern überhaupt möglich:

wenn unsere körperzellen hier im vergleich arcturus darstellen, sind quarks ungefähr, falls überhaupt, eine erden-murmel. und die sind noch immer um dreizehn 10er potenzen größer als strings. also also das ganze jetzt gefühlsmäßig, nicht nachgerechnet, würde mich aber nicht wundern wenns hinkommt - oder sogar um "lichtjahre" danebenliegt.

so, ich geh mal wieder psychedelic mucke hören...


Bild
We have to remember that what we observe is not nature herself, but nature exposed to our method of questioning.
GulLemec
Beiträge: 1941
Registriert: 30 Jun 2009, 19:46
Wohnort: Weikersheim

Beitrag von GulLemec »

Passt zu dem Thema.
Vom Urknall zum Durchknall: Die absurde Jagd nach der Weltformel.

Hab grad gestern dieses Buch fertig gelesen, interessant, wie esoterisch und religionsähnlich die Theoretische Physik (und da vor allem die String Theoretiker) geworden zu sein scheint.
Anscheinend gibts seit Jahrzehnten bis auf wenige Ausnehmen keine Physiker im Geist von Einstein, Heisenberg, Schrödinger mehr.
Empfehlenswert !

Bild
http://www.amazon.de/Vom-Urknall-zum-Du ... =8-1-spell
Zweizz sagt: You like Black Metal, this means that you hate music
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

helge uwe: ich hab diesen faszinierenden link schon reingepostet gehabt, aber er is ein einzelkapitel wert, hast recht. nur woher kommt die erkenntnis, dass wir der mittelpunkt seien, war das ironisch? der link entzaubert jede religion auch für den größten deppen.


gull: mitnichten... ist dennoch ein völlig anderes konzept. esoteriker behaupten bloss, wissenschaftler sind an problemlösungen interessiert, auch wenn naturgemäß nicht alles noch gewußt wird. ein komplett anderes konzept. nur weil wir noch vieles lernen, heißt das nicht, dass wir jeden dreck, der behauptet oder sich eingebildet wird, nachgehen müssen. solche eso-behauptungen könnte ich jetzt 100e in den nächsten 10 minuten aufstellen, sie wären dennoch nur bullshit.


hier lies mal über diesen typen, der dieses buch geschrieben hat. ich werde hier nichts mehr anfügen, was irgendeinen zugang betrifft. habe in kürzester form meinen zugang dargelegt:

http://www.relativ-kritisch.net/blog/al ... ezensionen


erstaunlich ist dennoch, wie viel wir in kürzester zeit an wissen angehäuft haben über unfassbar großes. und hier versagen alle religionen zu 100% und erschaffen ein völlig absurdes weltbild, welches den menschen aus egozentrischen sinnstiftungsgründen in den mittelpunkt der welt rückt..
GulLemec
Beiträge: 1941
Registriert: 30 Jun 2009, 19:46
Wohnort: Weikersheim

Beitrag von GulLemec »

Sehe ich anders, da sich die theoretische Physik immer mehr von überprüfbaren Vorhersagen entfernt.
Denkst du wirklich man kann jemals experimentell bestätigen, ob sich unser gesamtes beobachtbares Universum auf einer dreidimensionalen Bran am Ende eines der Arme der Calabi-Yau Mannigfaltigkeit befindet (wie von einer der 1500 verschiedenen String Theorien vorhergesagt) oder nicht ?
das kann dann schon sehr esoterisch werden, aber man darf solche ansätze nich kritisieren, da eine mächtige Lobby dahintersteht.

Und anstatt ständig neue freie Parameter einzuführen zu müssen um das Standardmodell der Teilchenphysik mit den Beobachtungen in Einklang zu bringen, traut sich niemand einzuräumen, dass man vielleicht grundsätzliche Eigenschaften der Gravitation noch nicht verstanden hat, aber das würde bedeuten dass man die letzten 60 Jahre in eine Sackgasse geforscht hat, Unzicker vergleicht das mit den Epizykeln im Mittelalter, die man als zusätzlichen Parameter eingeführt hat um die beobachteten Planeten bewegungen mit dem geozentrischen Weltbild zu vereinbaren, das Heliozentrische Weltbild war dann die Revolution die alles auf den Kopf gestellt hat, wir können doch nicht so naiv sein, jetzt anzunehmen dass wir gerade heute alles richtig verstehen können - warum glauben wir noch immer, dass Naturkonstanten seit dem Urknall sich nicht zeitlich verändert haben ? wir messen/berechnen G oder c seit 100 Jahren, was ist das im Vergleich zum Alter des Universums ?
Warum glauben wir dass eine Extrapolation über 50 Zehnerpotenzen - wie bei der Inflation - funktionieren kann ? das hat es noch nie, warum gerade da? usw usw usw.....
Zweizz sagt: You like Black Metal, this means that you hate music
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

nicht sonderlich interessant, weil eh klar... wir bauen ständig wissen auf, wir forschen, wir wissen sehr vieles noch nicht, wir irren, wir lösen usw...Gul: Die Wissenschaft macht natürlich immer wieder Fehler, das ist ja klar, darf aber net missbraucht werden für eine Relativierung, dass man blossen Behauptungen Ausdruck schenken soll...

jeglicher eso-ansatz der reinen behauptung ist was völlig anderes...grundsätzlich!

es ist auch nicht notwendig, dass jemand über irgendwelche stringtheorien bescheid weiß. es ist schlicht nicht notwendig, weil darum gehts gar nicht, sondern darum, dass religiöse menschen ohne irgendwelches wissen dinge einfach so daherbehauptet haben und das muss man ablehnen als ernstzunehmender mensch und wenn man sich den thread-link anguckt und dann überlegt, dass vor 2000 jahren oder wann auch immer, menschen, die realität mit gehirnvisionen verwechselt haben (das nur nebenbei, ist ja das große problem der egoistischen esoterikerdeppen), behauptet haben, den coolen typen zu kennen, der dieses universum erschaffen hat, dann lachen wirklich die hühner, sie erdreisten sich sogar zu wissen, dass dieser deren moral bewertet für die ewigkeit, die sowieso humbug ist....

egal, ich lass es jetzt und geniese nochmals das schön gemachte Teil... bei diesem großartigen link sollte wirklich keine eso-diskussion entstehen.
Benutzeravatar
Helge-Uwe
Beiträge: 4949
Registriert: 24 Sep 2009, 09:18

Beitrag von Helge-Uwe »

Aamon hat geschrieben:nur woher kommt die erkenntnis, dass wir der mittelpunkt seien, war das ironisch?
ja und nein, also der mittelpunkt im größenvergleich (von größtmöglich bis kleinstmöglich - nach derzeitigem stand des "wissens" wohlgemerkt) sind tatsächlich ungefähr wir. aber wer sagt was nicht alles noch möglich ist, in die eine, wie in die andere richtung.

Gullemec, du wirkst da bewandert - ich nehme an im folgenden Absatz sollen die Symmetrien die "Dimensionen" darstellen. Kannst du umreißen, wie man sich jede Dimension ab der inklusive fünften vorstellen kann? Ich tu mir schwer ;)
In allen Raumzeittheorien gibt es 10 Symmetrien:

3 Symmetrien gegen Verschiebungen der Ortskoordinate
3 Symmetrien gegen Verdrehungen des Raumwinkels
3 Symmetrien bei Übergang auf gegeneinander bewegte Bezugssysteme
1 Symmetrie gegen Translation der Zeitkoordinate
In der Superstringtheorie tritt eine weitere Symmetrie auf, die Symmetrie gegen eine Verschiebung des Spin um –1/2. Für alle Boseteilchen mit ganzzahligem Spin muß es entsprechende Partnerteilchen mit halbzahligem Spin geben, und für jedes Fermiteilchen muß es ein Boseteilchen mit ganzzahligem Spin geben. Diese Superpartner der bekannten Teilchen wurden aber bisher noch nie experimentell beobachtet.
und der extrapolation über 50 10-er potenzen wird eh eine schwankungsbreite von mehreren weiteren 10erchen eingeräumt, alles gut smilie_op_011
We have to remember that what we observe is not nature herself, but nature exposed to our method of questioning.
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

helge uwe: wer hat denn was anderes behauptet, ich sicherlich nicht. natürlich wirds in beiden richtungen noch weitere erkenntnsise geben.

weshalb wir deiner meinung im mittelpunkt stehen (wir stehen ja wohl sicherlich nicht in der mitte, das wäre wohl ein völliger zufall. was ja leider eben wieder missbraucht wird von der soterik-fuzzi-fraktion): ja, vielleicht, weil die menschen eben von der menschenzentrierten rolle heraus in beide richtigunggen geforscht haben... no na...
Benutzeravatar
Helge-Uwe
Beiträge: 4949
Registriert: 24 Sep 2009, 09:18

Beitrag von Helge-Uwe »

Aamon hat geschrieben:weshalb wir deiner meinung im mittelpunkt stehen
stimmt doch gar nicht. nach derzeitigem stand - ungefähr. ist ca. so wie wenn ich behauptete dass wir eher eine art telefon als ne marillenpalatschinke sind (mal ganz abstrakt). wir reden hier ja von ungeheuren dimensionen, also gib dich da nicht i-tüpfel reitend - aber ich weiß schon auf was du hinauswillst, klar.
We have to remember that what we observe is not nature herself, but nature exposed to our method of questioning.
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

ja, ich hoffe, das kam klar rüber. ich geb mich da net i-tüpferl-reitend, ich behaupte ja sowas gar nicht erst.
GulLemec
Beiträge: 1941
Registriert: 30 Jun 2009, 19:46
Wohnort: Weikersheim

Beitrag von GulLemec »

Helge-Uwe hat geschrieben: ich nehme an im folgenden Absatz sollen die Symmetrien die "Dimensionen" darstellen. Kannst du umreißen, wie man sich jede Dimension ab der inklusive fünften vorstellen kann? Ich tu mir schwer ;)
ähh, nein, Symmetrie hat nix mit Dimension zu tun, Symmetrie nennt man die Eigenschaft eines Systems invariant für eine bestimmte Transformation zu sein. Einfachstes Beispiel Spiegelsymmetrie.

aber du hast recht dass wir uns als 3dimensionale Wesen sehr schwer mehrere Dimensionen vorstellen können, nämlich gar nicht.
und die Zusatzdimensionen die in der Theoretischen Physik eingeführt wurden, sind ja mehr oder weniger "Krücken" um die immer komplizierter werdenden Theorien zu befriedigen, die ohne zusätzliche Dimensionen mathematisch nicht mehr darstellbar sind.
Da wir sie nicht sehen, müssen sie halt mikroskopisch klein "aufgerollt" (kompaktifiziert) sein.

....Daher geht man in der Stringtheorie davon aus, dass der Umfang einer solchen Dimension eher im Bereich der Plancklänge zu suchen ist. Daher werden diese Dimensionen mathematisch durch die reellen Zahlen unendlich oft überlagert ausgedrückt, d. h. man beschreibt diese Dimensionen mit den reellen Zahlen, sagt aber, dass zwei Werte, deren Differenz ein Vielfaches des Umfangs der Dimension sind, denselben Punkt beschreiben. Dieser mathematische Hintergrund führt zu der anschaulichen Sprechweise des Aufrollens der Dimensionen zu einem Kreis....

Und da man sich schwer tut, im Universum diese zusatzdimensionen im Bereich der Plancklänge nachzuweisen (no na), wird dies (dass wir wirklich nur unsere 3 Raumdimensionen + Zeit "sehen") als Bestätigung für die Richtigkeit der Stringtheorien hergenommen, eigentlich Irrsinn.
Zweizz sagt: You like Black Metal, this means that you hate music
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

Antworten