ärgerliche nachrichten ...
- Nukkumatti
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ich glaube, mittlerwile haben sogar die größten befürworter der us-offensive im irak eingesehen, dass der von anfang an zum scheitern verurteilte angriff - wie erwartet - in die hose gegangen ist. dass jedoch nicht nur ein politisches vakuum erzeugt wurde, sondern die usa auch in wirtschaftlichen belangen völlig versagt haben, erläutert folgender artikel (s.u.)
im übrigen, ist weiters sehr erschreckend, dass die usa jetzt die golfregion noch weiter aufrüsten wirde. offensichtlich hat man aus der aufrüstung des irans, iraks, afghanistans und israles noch immer absolut überhaupt gar nicht gelernt/kapiert.
die ausenpolitik der usa ist einfach seit jahrzehnten geprägt durch völlige arroganz und ignoranz, schlicht inkompetenz. man ist weder bereit aus fehlern zu lernen noch die staatengemeinschaft (un) von vorne herein mit einzubinden. stattdessen wird ein trümmerfeld angerichtet und man versucht dann die un den scheißhaufen den die usa mit ihren wenigen verbündeten angerichtet haben ausbaden zu lassen.
ich denke mal, egal wie die nächsten präsidentschaftswahlen ausgehen werden, man darf heute schon vermuten (befürchten): fortsetzung folgt ....
____________
Der große Pfusch
Von der gigantischen Verschwendung beim Wiederaufbau im Irak haben vor allem US-Firmen profitiert
von Joy Gordon
Als die USA 2003 das Regime von Saddam Hussein zu Fall brachten, herrschte im Irak eine recht optimistische Stimmung. Die Bevölkerung begrüßte den Sturz des Diktators, hoffte allerdings, dass die Besatzung nur kurze Zeit dauern und dass Washington den Irakern rasch ermöglichen würde, ihre Dinge selbst zu regeln.
Die Besatzung erwies sich dann jedoch als Worst-case-Szenario. Denn rasch wurde klar, dass die USA an einen Abzug gar nicht dachten. Die Ölfelder waren für die Vereinigten Staaten viel zu attraktiv, als dass sie bereit gewesen wären, sie allein den Irakern zu überlassen. Zugleich erwiesen sich die US-Besatzungsbehörden als völlig unfähig, das Land wieder aufzubauen, Arbeitsplätze zu schaffen und elementare öffentliche Versorgungsleistungen wie Wasser und Strom bereitzustellen.
Als die Sommerhitze einsetzte, vergaben die US-Stellen umfangreiche und sehr lukrative Aufträge für langfristige Bauprojekte an US-Unternehmen. Es fehlte an elektrischem Strom für Ventilatoren, für die Trinkwasserversorgung und Kläranlagen, ja sogar für die Kühlschränke, in denen die Krankenhäuser wichtige Arzneimittel lagerten. Plünderer verschonten weder archäologische Stätten noch Kinderkliniken. Abwässer strömten weiterhin ungeklärt in die irakischen Flüsse. Und mangels einer ausreichenden Wasseraufbereitung kam es im Hochsommer häufig zu Durchfallepidemien.
Viele Iraker waren zutiefst enttäuscht. Es herrschte die verbreitete Überzeugung, die USA mit ihrem enormen Reichtum und ihrer Macht könnten alles wieder in Ordnung bringen. Selbst unter Saddam Hussein waren bis 1990 rund 95 Prozent des Landes mit Trinkwasser versorgt, war die Analphabetenquote gesunken und hatte die Mehrheit der Bevölkerung einen erheblich besseren Lebensstandard.
Nachdem die schweren Bombenangriffe des ersten Golfkriegs die gesamte Infrastruktur - Brücken, Straßen, Elektrizitätswerke, Telekommunikationsnetze, Fabriken und Ölraffinerien - zerstört hatten, startete das Regime 1991 eine ungewöhnlich ehrgeizige Wiederaufbaukampagne. Schon nach wenigen Wochen war das Stromnetz wieder intakt, nachdem Techniker in zerbombten Kraftwerken die Apparaturen zusammengeflickt oder ein Umspannwerk ausgeschlachtet hatten, um mit demontierten Teilen ein anderes wieder instand zu setzen. Der Wiederaufbau der Brücken gelang dank des Einsatzes vieler Helfer rasch. Innerhalb von drei Monaten war das Telefonnetz wieder in Betrieb. Als es nach Saddams Sturz nicht so lief, war bei den Irakern die Enttäuschung gewaltig. Als im Sommer 2003 in New York der Strom ausfiel, spotteten die Leute in Bagdad: \"Hoffentlich müssen sie für die Reparatur nicht auf die Amerikaner warten.\"
US-Repräsentanten im Irak bezeichnen die Saddam-Hussein-Regierung gern als \"Kleptokraten-Regime\". Doch dieser Begriff scheint ebenso auf den Wiederaufbau zuzutreffen, der seit 2003 unter US-Hoheit stattfindet. Zu Beginn der Besetzung lag die Verantwortung für den Wiederaufbau beim Development Fund of Iraq (DFI). In diesen Fonds flossen alle Einnahmen aus den Ölexporten und die Restsummen aus dem Oil-for-Food-Programm.(1) Der DFI unterstand vollständig der Kontrolle der obersten Besatzungsbehörde, der Coalition Provisional Authority (CPA), die mit den irakischen Geldern Riesenaufträge an US-Firmen (und einige wenige Unternehmen aus Ländern der \"Allianz der Willigen\") vergab. Sie schloss auch langfristige Verträge ab, die über die Besatzungszeit hinaus reichten, also finanzielle Verpflichtungen auch für alle späteren irakischen Regierungen begründeten. Während der 14-monatigen Amtszeit der Besatzungsbehörde verfügte der DFI über eine Gesamtsumme von 21 Milliarden Dollar. Die USA hatten von diesen Geldern bereits 18 Milliarden Dollar ausgegeben und darüber hinaus die irakische Nachfolgeregierung verpflichtet, weitere Milliarden auszuzahlen, von denen ein Großteil ebenfalls an US-Unternehmen ging.
Die Geschichten über Missbrauch und Verschwendung dieser Gelder sind mittlerweile legendär. Am 29. Juni 2004 übertrug Washington die Verfügungsgewalt über den DFI an die irakische Interimsregierung. In den zwei Wochen vor dem Übergabetermin ließ die US-Regierung 5 Milliarden Dollar in Bündeln von 100-Dollar-Scheinen nach Bagdad fliegen, wo die Scheine wie Karamellbonbons unter die Leute gebracht wurden. Von damals gibt es Fotos von Bauunternehmern, wie sie ihre Dollars in Seesäcken wegschleppten. Beim Verteilen dieser Dollars hielten es die US-Beamten nicht für nötig, die Geldbündel durchzuzählen, ja nicht einmal zu wiegen.
Acht Milliarden Dollar - und keine Quittung
Auf diese Weise wurden in einem Fall 1,4 Milliarden Dollar ausgehändigt, ohne jede Begründung und ohne Unterschriften der Empfänger. Der einzige Beleg war ein kurzer Vermerk \"Transfer of Funds\". Die größte Einzelsumme, für die es keine Quittung gibt, waren die 8,8 Milliarden Dollar, die von der CPA an irakische Ministerien gingen, die wiederum von US-amerikanischen \"Chefberatern\" beaufsichtigt wurden. Die Gelder sind schlicht verschwunden. Bis heute gibt es keine Informationen darüber, wo sie hingingen und wer sie für welchen Zweck verwendet hat.
All diese skandalösen Mängel wurden von professionellen Wirtschaftsprüfern dokumentiert, zu denen auch große US-Unternehmen gehören. So wurde der DFI zunächst von KPMG und später von Ernst & Young durchleuchtet, und zwar im Auftrag des International Advisory Monitoring Board (IAMB) der Vereinten Nationen. In einem IAMB-Bericht vom Dezember 2004 heißt es, bei der Auftragsvergabe durch die CPA habe es \"hunderte von Unregelmäßigkeiten\" gegeben: Zum Beispiel fehlten Informationen über Auftragsabschlüsse, und es gebe Zahlungen für Aufträge, deren Durchführung niemand beaufsichtigt hatte. In einem typischen KPMG-Bericht für das erste Halbjahr 2004 sind 37 Fälle beanstandet, darunter ein Auftrag über 185 Millionen Dollar, über den keinerlei schriftliche Belege aufzutreiben waren. Weiter gab es 111 Fälle, bei denen es nicht einmal eine schriftliche Notiz über die laut Auftrag zu erbringenden Leistungen gab.(3)
Aus einem anderen Bericht einer US-Rechnungsprüfungsfirma geht hervor, dass das Unternehmen Kellogg, Brown & Root (KBR), eine Tochterfirma des Halliburton-Konzerns, falsche Informationen über ihre Kosten geliefert hatte, was gegen Vorschriften der US-Bundesbehörden verstößt.(4) Dennoch wurden KBR-Aufträge immer wieder verlängert und erneuert.
Der von US-Stellen vergebene Auftrag zur Renovierung des Al-Hillah-Krankenhauses in Bagdad umfasste auch die Installation von vier neuen Patientenaufzügen. Der US-amerikanische Projektbetreuer genehmigte die Auszahlung der vollen Auftragssumme, obwohl das Projekt noch nicht abgeschlossen war. Drei Monate später stürzte einer der \"neuen\" Lifte ab, wobei drei Menschen zu Tode kamen. Wie sich herausstellte, hatte der Auftragnehmer gar keine neuen Aufzüge eingebaut, sondern nur die alten instand gesetzt.( )In einem anderen Fall hatte der Auftragnehmer, der Arbeiten im Wasserwerk al-Sumelat übernommen hatte, so schlechte Arbeit geleistet, dass die Anlage kein trinkbares Wasser produzieren konnte. Es gab dutzende weitere Fälle von Pfusch oder von Waren, die niemals ankamen, oder von Geräten, die nicht funktionierten.
Dennoch verbreitete das US-Verteidigungsministerium begeisterte Berichte über die enormen Fortschritte, die man angeblich gemacht habe. Im Februar 2007 verwies das Pentagon stolz darauf, dass es bisher 10,5 Milliarden Dollar für 3 500 Projekte ausgeben habe, von denen fast alle auf den Weg gebracht und 80 Prozent sogar schon abgeschlossen seien. Und die staatliche Hilfsorganisation USAID veröffentlicht einen wöchentlich aktualisierten \"Bericht über Fortschritte und gute Nachrichten\", der den Wiederaufbau als endlose Kette toller Projekte darstellt, die das Leben im Irak auf geradezu wundersame Weise verbessert haben sollen.
Die Iraker treten in diesen Berichten immer wieder als dankbare Bewunderer auf; mit Zitaten wie: \"Letztes Jahr sah Falludschah wie ein Abrissviertel aus. Jetzt kann man überall Verbesserungen sehen. Es ist sehr schön in Falludschah\", oder: \"Dies ist ein großer Tag für mein Dorf. Die Koalitionstruppen leisten hier großartige Arbeit.\" Man kann auch Videos herunterladen, die zeigen, wie Soldaten einem Krankenhaus einen Stromgenerator schenken oder irakische Kinder mit Schuhen bescheren.
Mittlerweile haben die Wirtschaftsprüfer wiederholt festgestellt, dass Berichte von Wiederaufbau-Agenturen häufig übertrieben oder schlicht falsch sind. So berichtete das US-Außenministerium, von den Wasser- und Abwasserprojekten seien 64 abgeschlossen, während 185 Fortschritte machten. Doch dem US-Rechnungshof GAO (Government Accountability Office) konnte das Außenministerium nicht einmal eine Liste der angeblich fertiggestellten Projekte liefern, so dass diese unmöglich zu evaluieren waren.(5)
Auch ein Programm über den Bau von 150 dringend benötigten Gesundheitszentren lief katastrophal schief. Nach zwei Jahren - und 186 Millionen Dollar - waren nur sechs Kliniken fertig. Die zuständige US-Stelle reduzierte die Verpflichtung des Auftragnehmers und verlangte von ihm nur noch 20 der ursprünglich 150 Gesundheitszentren(.6 )Und die medizinische Ausrüstung, die der Auftragnehmer lieferte, wurde von keiner der beteiligten US-Behörden inspiziert oder auch nur inventarisch erfasst. Als die Wirtschaftsprüfer sich die Lieferungen anschauten, sahen sie auf den ersten Blick, dass die Geräte fast zur Hälfte beschädigt waren oder nicht den Anforderungen entsprachen. Und während die Kisten schon in der Lagerhalle warteten, hatten die US-Wiederaufbaubehörde (Iraq Reconstruction Management Office, Irmo) und die anderen US-Instanzen noch nicht einmal einen konkreten Plan für die Verteilung der Geräte erarbeitet.(7)
Der Bau des Bagdader Polizeikollegs, ein Auftrag über 72 Millionen Dollar, war qualitativ derart schlecht, dass die Prüfer befanden: \"Die Überwachung der Leistungen des Auftragnehmers wurde so vorgenommen, als sei das staatliche Qualitätssicherungsprogramm gar nicht existent.\"(8)
Die Infrastruktur wurde 1991 kaputt bombardiert
Die mit dem Wiederaufbau betrauten US-Behörden versuchten häufig, das langsame Bautempo unter anderem mit dem Argument zu rechtfertigen, der Irak sei 2003 ein heruntergekommenes Land gewesen, dem die Vernachlässigung und Misswirtschaft unter Saddam Hussein anzumerken war. Da hieß es etwa: \"Viele der Wasserwerke des Landes waren vor dem April 2003 stark reparaturbedürftig, und die Kläranlagen für die Abwässer funktionierten nur teilweise oder gar nicht.\" Oder auch: \"Das irakische Gesundheitssystem war vor der Befreiung mindestens 20 Jahre lang nicht mehr ausreichend finanziert oder nachhaltig und systematisch betrieben worden.\"9
Der wahre Grund für die katastrophalen Zustände war jedoch, dass die USA und ihre Alliierten 1991 die Infrastruktur des Landes bombardiert hatten. Danach verhinderte Washington im UN-Sicherheitsrat, dass der Irak die für den Wiederaufbau der Industrie, der Landwirtschaft, der Stromerzeugung und anderer Bereiche erforderlichen Waren importieren konnte. Von 1990 bis 1996 durfte der Irak zwar Versorgungsgüter importieren, doch bedurfte es in jedem Einzelfall der Genehmigung eines vom UN-Sicherheitsrat eingerichteten Ausschusses für die Überwachung der Irak-Sanktionen. Hier blockierten die USA jede Lieferung, bei der sie eine \"industrielle Nutzung\" vermuteten, von Zement bis zu Kleidern, Schuhleder und Auto-Ersatzteilen.
Diese extrem harten Wirtschaftssanktionen sollten eine so große Verzweiflung auslösen, dass sich das Volk gegen Saddam Hussein erheben und das Regime stürzen würde. Mit Beginn des Oil-for-Food-Programms durfte der Irak dann ab 1995 wieder Erdöl verkaufen und die Einnahmen für den Kauf von Nahrungsmitteln und Arzneimitteln ausgeben.
Womöglich ist die Bush-Administration unfähig, einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Aufstand und dem jämmerlichen Scheitern ihres Wiederaufbauprogramms zu erkennen. Aber die Iraker waren nicht so einfältig, dass sie nicht die nackte, bewusste Ausplünderung ihres Landes bemerkt hätten - und auch nicht die exorbitanten Summen, die unfähige US-Unternehmen für elend langsame Pfuscharbeiten einsteckten, die man den Irakern als \"Wiederaufbau\" anpreist.
Fußnoten:
(1) Das Öl-für-Lebensmittel-Programm (engl.: Oil-for-Food Program) ermöglichte dem Irak, ab Ende 1996 bis 2003 auf dem Weltmarkt Öl gegen Lebensmittel, Medizin und weitere humanitäre Güter einzutauschen. Das Programm wurde von Korruptionsvorwürfen überschattet. Vgl. Ibrahim Warde, \"Die Wirtschaft der amerikanischen Vettern\", \"Le Monde diplomatique, Mai 2004, und Stephen Grey, \"Bagdad Blues\", \"Le Monde diplomatique, März 2004.
(2) Siehe: \"Development Fund for Iraq: Report of Factual findings in connection with Disbursement for the Period 1 January 2004 through 28. June 2004\", KPMG Bahrein, September 2004, S. 18.
(3) \"New Information about Halliburton contracts\" from Representative Henry A. Waxman to Democratic members of the House Government Reform Committee, vom 10. März 2004, S. 2. (Halliburton ist der Konzern, dem Richard Cheney jahrelang diente, bevor er US-Vizepräsident wurde.
(5) Der GAO-Report unter GAO-05-876, S. 27 f.
(6) Aussage des US-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau im Irak, Stuart W. Bowen, am 28. September 2006.
(7) \"Review of the medical equipment purchased for the primary healthcare centers associated with Parsons Global Services\", SIGIR 06-025, 25. Juli 2006.
(8) Aussage von Bowen am 18. Januar 2007.
(9) Zitate aus: Quarterly update to Congress-2007 report, Oktober 2006, S. 12, 13 und 15.
Aus dem Englischen von Niels Kadritzke
Joy Gordon lehrt Philosophie an der Fairfield-Universität (Connecticut). Zurzeit arbeitet sie an einem Buch über die Sanktionen gegen den Irak, das bei Harvard University Press erscheinen soll.
Le Monde diplomatique Nr. 8272 vom 11.5.2007, 388 Zeilen, Joy Gordon
http://www.monde-diplomatique.de/pm/200 ... 040.idx,12
weiters:
http://derstandard.at/?id=2983735
http://derstandard.at/?id=2982054
im übrigen, ist weiters sehr erschreckend, dass die usa jetzt die golfregion noch weiter aufrüsten wirde. offensichtlich hat man aus der aufrüstung des irans, iraks, afghanistans und israles noch immer absolut überhaupt gar nicht gelernt/kapiert.
die ausenpolitik der usa ist einfach seit jahrzehnten geprägt durch völlige arroganz und ignoranz, schlicht inkompetenz. man ist weder bereit aus fehlern zu lernen noch die staatengemeinschaft (un) von vorne herein mit einzubinden. stattdessen wird ein trümmerfeld angerichtet und man versucht dann die un den scheißhaufen den die usa mit ihren wenigen verbündeten angerichtet haben ausbaden zu lassen.
ich denke mal, egal wie die nächsten präsidentschaftswahlen ausgehen werden, man darf heute schon vermuten (befürchten): fortsetzung folgt ....
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Der große Pfusch
Von der gigantischen Verschwendung beim Wiederaufbau im Irak haben vor allem US-Firmen profitiert
von Joy Gordon
Als die USA 2003 das Regime von Saddam Hussein zu Fall brachten, herrschte im Irak eine recht optimistische Stimmung. Die Bevölkerung begrüßte den Sturz des Diktators, hoffte allerdings, dass die Besatzung nur kurze Zeit dauern und dass Washington den Irakern rasch ermöglichen würde, ihre Dinge selbst zu regeln.
Die Besatzung erwies sich dann jedoch als Worst-case-Szenario. Denn rasch wurde klar, dass die USA an einen Abzug gar nicht dachten. Die Ölfelder waren für die Vereinigten Staaten viel zu attraktiv, als dass sie bereit gewesen wären, sie allein den Irakern zu überlassen. Zugleich erwiesen sich die US-Besatzungsbehörden als völlig unfähig, das Land wieder aufzubauen, Arbeitsplätze zu schaffen und elementare öffentliche Versorgungsleistungen wie Wasser und Strom bereitzustellen.
Als die Sommerhitze einsetzte, vergaben die US-Stellen umfangreiche und sehr lukrative Aufträge für langfristige Bauprojekte an US-Unternehmen. Es fehlte an elektrischem Strom für Ventilatoren, für die Trinkwasserversorgung und Kläranlagen, ja sogar für die Kühlschränke, in denen die Krankenhäuser wichtige Arzneimittel lagerten. Plünderer verschonten weder archäologische Stätten noch Kinderkliniken. Abwässer strömten weiterhin ungeklärt in die irakischen Flüsse. Und mangels einer ausreichenden Wasseraufbereitung kam es im Hochsommer häufig zu Durchfallepidemien.
Viele Iraker waren zutiefst enttäuscht. Es herrschte die verbreitete Überzeugung, die USA mit ihrem enormen Reichtum und ihrer Macht könnten alles wieder in Ordnung bringen. Selbst unter Saddam Hussein waren bis 1990 rund 95 Prozent des Landes mit Trinkwasser versorgt, war die Analphabetenquote gesunken und hatte die Mehrheit der Bevölkerung einen erheblich besseren Lebensstandard.
Nachdem die schweren Bombenangriffe des ersten Golfkriegs die gesamte Infrastruktur - Brücken, Straßen, Elektrizitätswerke, Telekommunikationsnetze, Fabriken und Ölraffinerien - zerstört hatten, startete das Regime 1991 eine ungewöhnlich ehrgeizige Wiederaufbaukampagne. Schon nach wenigen Wochen war das Stromnetz wieder intakt, nachdem Techniker in zerbombten Kraftwerken die Apparaturen zusammengeflickt oder ein Umspannwerk ausgeschlachtet hatten, um mit demontierten Teilen ein anderes wieder instand zu setzen. Der Wiederaufbau der Brücken gelang dank des Einsatzes vieler Helfer rasch. Innerhalb von drei Monaten war das Telefonnetz wieder in Betrieb. Als es nach Saddams Sturz nicht so lief, war bei den Irakern die Enttäuschung gewaltig. Als im Sommer 2003 in New York der Strom ausfiel, spotteten die Leute in Bagdad: \"Hoffentlich müssen sie für die Reparatur nicht auf die Amerikaner warten.\"
US-Repräsentanten im Irak bezeichnen die Saddam-Hussein-Regierung gern als \"Kleptokraten-Regime\". Doch dieser Begriff scheint ebenso auf den Wiederaufbau zuzutreffen, der seit 2003 unter US-Hoheit stattfindet. Zu Beginn der Besetzung lag die Verantwortung für den Wiederaufbau beim Development Fund of Iraq (DFI). In diesen Fonds flossen alle Einnahmen aus den Ölexporten und die Restsummen aus dem Oil-for-Food-Programm.(1) Der DFI unterstand vollständig der Kontrolle der obersten Besatzungsbehörde, der Coalition Provisional Authority (CPA), die mit den irakischen Geldern Riesenaufträge an US-Firmen (und einige wenige Unternehmen aus Ländern der \"Allianz der Willigen\") vergab. Sie schloss auch langfristige Verträge ab, die über die Besatzungszeit hinaus reichten, also finanzielle Verpflichtungen auch für alle späteren irakischen Regierungen begründeten. Während der 14-monatigen Amtszeit der Besatzungsbehörde verfügte der DFI über eine Gesamtsumme von 21 Milliarden Dollar. Die USA hatten von diesen Geldern bereits 18 Milliarden Dollar ausgegeben und darüber hinaus die irakische Nachfolgeregierung verpflichtet, weitere Milliarden auszuzahlen, von denen ein Großteil ebenfalls an US-Unternehmen ging.
Die Geschichten über Missbrauch und Verschwendung dieser Gelder sind mittlerweile legendär. Am 29. Juni 2004 übertrug Washington die Verfügungsgewalt über den DFI an die irakische Interimsregierung. In den zwei Wochen vor dem Übergabetermin ließ die US-Regierung 5 Milliarden Dollar in Bündeln von 100-Dollar-Scheinen nach Bagdad fliegen, wo die Scheine wie Karamellbonbons unter die Leute gebracht wurden. Von damals gibt es Fotos von Bauunternehmern, wie sie ihre Dollars in Seesäcken wegschleppten. Beim Verteilen dieser Dollars hielten es die US-Beamten nicht für nötig, die Geldbündel durchzuzählen, ja nicht einmal zu wiegen.
Acht Milliarden Dollar - und keine Quittung
Auf diese Weise wurden in einem Fall 1,4 Milliarden Dollar ausgehändigt, ohne jede Begründung und ohne Unterschriften der Empfänger. Der einzige Beleg war ein kurzer Vermerk \"Transfer of Funds\". Die größte Einzelsumme, für die es keine Quittung gibt, waren die 8,8 Milliarden Dollar, die von der CPA an irakische Ministerien gingen, die wiederum von US-amerikanischen \"Chefberatern\" beaufsichtigt wurden. Die Gelder sind schlicht verschwunden. Bis heute gibt es keine Informationen darüber, wo sie hingingen und wer sie für welchen Zweck verwendet hat.
All diese skandalösen Mängel wurden von professionellen Wirtschaftsprüfern dokumentiert, zu denen auch große US-Unternehmen gehören. So wurde der DFI zunächst von KPMG und später von Ernst & Young durchleuchtet, und zwar im Auftrag des International Advisory Monitoring Board (IAMB) der Vereinten Nationen. In einem IAMB-Bericht vom Dezember 2004 heißt es, bei der Auftragsvergabe durch die CPA habe es \"hunderte von Unregelmäßigkeiten\" gegeben: Zum Beispiel fehlten Informationen über Auftragsabschlüsse, und es gebe Zahlungen für Aufträge, deren Durchführung niemand beaufsichtigt hatte. In einem typischen KPMG-Bericht für das erste Halbjahr 2004 sind 37 Fälle beanstandet, darunter ein Auftrag über 185 Millionen Dollar, über den keinerlei schriftliche Belege aufzutreiben waren. Weiter gab es 111 Fälle, bei denen es nicht einmal eine schriftliche Notiz über die laut Auftrag zu erbringenden Leistungen gab.(3)
Aus einem anderen Bericht einer US-Rechnungsprüfungsfirma geht hervor, dass das Unternehmen Kellogg, Brown & Root (KBR), eine Tochterfirma des Halliburton-Konzerns, falsche Informationen über ihre Kosten geliefert hatte, was gegen Vorschriften der US-Bundesbehörden verstößt.(4) Dennoch wurden KBR-Aufträge immer wieder verlängert und erneuert.
Der von US-Stellen vergebene Auftrag zur Renovierung des Al-Hillah-Krankenhauses in Bagdad umfasste auch die Installation von vier neuen Patientenaufzügen. Der US-amerikanische Projektbetreuer genehmigte die Auszahlung der vollen Auftragssumme, obwohl das Projekt noch nicht abgeschlossen war. Drei Monate später stürzte einer der \"neuen\" Lifte ab, wobei drei Menschen zu Tode kamen. Wie sich herausstellte, hatte der Auftragnehmer gar keine neuen Aufzüge eingebaut, sondern nur die alten instand gesetzt.( )In einem anderen Fall hatte der Auftragnehmer, der Arbeiten im Wasserwerk al-Sumelat übernommen hatte, so schlechte Arbeit geleistet, dass die Anlage kein trinkbares Wasser produzieren konnte. Es gab dutzende weitere Fälle von Pfusch oder von Waren, die niemals ankamen, oder von Geräten, die nicht funktionierten.
Dennoch verbreitete das US-Verteidigungsministerium begeisterte Berichte über die enormen Fortschritte, die man angeblich gemacht habe. Im Februar 2007 verwies das Pentagon stolz darauf, dass es bisher 10,5 Milliarden Dollar für 3 500 Projekte ausgeben habe, von denen fast alle auf den Weg gebracht und 80 Prozent sogar schon abgeschlossen seien. Und die staatliche Hilfsorganisation USAID veröffentlicht einen wöchentlich aktualisierten \"Bericht über Fortschritte und gute Nachrichten\", der den Wiederaufbau als endlose Kette toller Projekte darstellt, die das Leben im Irak auf geradezu wundersame Weise verbessert haben sollen.
Die Iraker treten in diesen Berichten immer wieder als dankbare Bewunderer auf; mit Zitaten wie: \"Letztes Jahr sah Falludschah wie ein Abrissviertel aus. Jetzt kann man überall Verbesserungen sehen. Es ist sehr schön in Falludschah\", oder: \"Dies ist ein großer Tag für mein Dorf. Die Koalitionstruppen leisten hier großartige Arbeit.\" Man kann auch Videos herunterladen, die zeigen, wie Soldaten einem Krankenhaus einen Stromgenerator schenken oder irakische Kinder mit Schuhen bescheren.
Mittlerweile haben die Wirtschaftsprüfer wiederholt festgestellt, dass Berichte von Wiederaufbau-Agenturen häufig übertrieben oder schlicht falsch sind. So berichtete das US-Außenministerium, von den Wasser- und Abwasserprojekten seien 64 abgeschlossen, während 185 Fortschritte machten. Doch dem US-Rechnungshof GAO (Government Accountability Office) konnte das Außenministerium nicht einmal eine Liste der angeblich fertiggestellten Projekte liefern, so dass diese unmöglich zu evaluieren waren.(5)
Auch ein Programm über den Bau von 150 dringend benötigten Gesundheitszentren lief katastrophal schief. Nach zwei Jahren - und 186 Millionen Dollar - waren nur sechs Kliniken fertig. Die zuständige US-Stelle reduzierte die Verpflichtung des Auftragnehmers und verlangte von ihm nur noch 20 der ursprünglich 150 Gesundheitszentren(.6 )Und die medizinische Ausrüstung, die der Auftragnehmer lieferte, wurde von keiner der beteiligten US-Behörden inspiziert oder auch nur inventarisch erfasst. Als die Wirtschaftsprüfer sich die Lieferungen anschauten, sahen sie auf den ersten Blick, dass die Geräte fast zur Hälfte beschädigt waren oder nicht den Anforderungen entsprachen. Und während die Kisten schon in der Lagerhalle warteten, hatten die US-Wiederaufbaubehörde (Iraq Reconstruction Management Office, Irmo) und die anderen US-Instanzen noch nicht einmal einen konkreten Plan für die Verteilung der Geräte erarbeitet.(7)
Der Bau des Bagdader Polizeikollegs, ein Auftrag über 72 Millionen Dollar, war qualitativ derart schlecht, dass die Prüfer befanden: \"Die Überwachung der Leistungen des Auftragnehmers wurde so vorgenommen, als sei das staatliche Qualitätssicherungsprogramm gar nicht existent.\"(8)
Die Infrastruktur wurde 1991 kaputt bombardiert
Die mit dem Wiederaufbau betrauten US-Behörden versuchten häufig, das langsame Bautempo unter anderem mit dem Argument zu rechtfertigen, der Irak sei 2003 ein heruntergekommenes Land gewesen, dem die Vernachlässigung und Misswirtschaft unter Saddam Hussein anzumerken war. Da hieß es etwa: \"Viele der Wasserwerke des Landes waren vor dem April 2003 stark reparaturbedürftig, und die Kläranlagen für die Abwässer funktionierten nur teilweise oder gar nicht.\" Oder auch: \"Das irakische Gesundheitssystem war vor der Befreiung mindestens 20 Jahre lang nicht mehr ausreichend finanziert oder nachhaltig und systematisch betrieben worden.\"9
Der wahre Grund für die katastrophalen Zustände war jedoch, dass die USA und ihre Alliierten 1991 die Infrastruktur des Landes bombardiert hatten. Danach verhinderte Washington im UN-Sicherheitsrat, dass der Irak die für den Wiederaufbau der Industrie, der Landwirtschaft, der Stromerzeugung und anderer Bereiche erforderlichen Waren importieren konnte. Von 1990 bis 1996 durfte der Irak zwar Versorgungsgüter importieren, doch bedurfte es in jedem Einzelfall der Genehmigung eines vom UN-Sicherheitsrat eingerichteten Ausschusses für die Überwachung der Irak-Sanktionen. Hier blockierten die USA jede Lieferung, bei der sie eine \"industrielle Nutzung\" vermuteten, von Zement bis zu Kleidern, Schuhleder und Auto-Ersatzteilen.
Diese extrem harten Wirtschaftssanktionen sollten eine so große Verzweiflung auslösen, dass sich das Volk gegen Saddam Hussein erheben und das Regime stürzen würde. Mit Beginn des Oil-for-Food-Programms durfte der Irak dann ab 1995 wieder Erdöl verkaufen und die Einnahmen für den Kauf von Nahrungsmitteln und Arzneimitteln ausgeben.
Womöglich ist die Bush-Administration unfähig, einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Aufstand und dem jämmerlichen Scheitern ihres Wiederaufbauprogramms zu erkennen. Aber die Iraker waren nicht so einfältig, dass sie nicht die nackte, bewusste Ausplünderung ihres Landes bemerkt hätten - und auch nicht die exorbitanten Summen, die unfähige US-Unternehmen für elend langsame Pfuscharbeiten einsteckten, die man den Irakern als \"Wiederaufbau\" anpreist.
Fußnoten:
(1) Das Öl-für-Lebensmittel-Programm (engl.: Oil-for-Food Program) ermöglichte dem Irak, ab Ende 1996 bis 2003 auf dem Weltmarkt Öl gegen Lebensmittel, Medizin und weitere humanitäre Güter einzutauschen. Das Programm wurde von Korruptionsvorwürfen überschattet. Vgl. Ibrahim Warde, \"Die Wirtschaft der amerikanischen Vettern\", \"Le Monde diplomatique, Mai 2004, und Stephen Grey, \"Bagdad Blues\", \"Le Monde diplomatique, März 2004.
(2) Siehe: \"Development Fund for Iraq: Report of Factual findings in connection with Disbursement for the Period 1 January 2004 through 28. June 2004\", KPMG Bahrein, September 2004, S. 18.
(3) \"New Information about Halliburton contracts\" from Representative Henry A. Waxman to Democratic members of the House Government Reform Committee, vom 10. März 2004, S. 2. (Halliburton ist der Konzern, dem Richard Cheney jahrelang diente, bevor er US-Vizepräsident wurde.
(5) Der GAO-Report unter GAO-05-876, S. 27 f.
(6) Aussage des US-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau im Irak, Stuart W. Bowen, am 28. September 2006.
(7) \"Review of the medical equipment purchased for the primary healthcare centers associated with Parsons Global Services\", SIGIR 06-025, 25. Juli 2006.
(8) Aussage von Bowen am 18. Januar 2007.
(9) Zitate aus: Quarterly update to Congress-2007 report, Oktober 2006, S. 12, 13 und 15.
Aus dem Englischen von Niels Kadritzke
Joy Gordon lehrt Philosophie an der Fairfield-Universität (Connecticut). Zurzeit arbeitet sie an einem Buch über die Sanktionen gegen den Irak, das bei Harvard University Press erscheinen soll.
Le Monde diplomatique Nr. 8272 vom 11.5.2007, 388 Zeilen, Joy Gordon
http://www.monde-diplomatique.de/pm/200 ... 040.idx,12
weiters:
http://derstandard.at/?id=2983735
http://derstandard.at/?id=2982054
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[quotewe3]
[iwe3]Original von metal warrior:[/iwe3]
weiters interessiert mich, wie man denn einen zivilpolizisten enttarnt (hab die frage auch schon in einem anderen forum gestellt, sie blieb bis heute unbeantwortet)?
[/quotewe3]
solltest du vorne angeführten fall bei der demo in deutschland ansprechen, kann dir eine antwort sogar für den konkreten fall geben:
es handelte sich dabei um einen polizisten aus bremen, der von bremer demonstranten erkannt wurde. jene zivilbullen/kripobeamten mit denen ich schon bekanntschaft gemacht, würde ich auch wiedererkennen, wenn sie plötzlich bei einer demo neben mir stehen würden ;-)
bzgl. bürgerrechten:
bürgerrechte sind rechte die jedem menschen zustehen, genauso wie menschenrechte! und die verfassung hat zu gelten und darf nocht von minister oder wie im aktuellen falle der usa vom präsidenten ausgehebelt werden. das ist mmn amtsmissbrauch.
[iwe3]Original von metal warrior:[/iwe3]
weiters interessiert mich, wie man denn einen zivilpolizisten enttarnt (hab die frage auch schon in einem anderen forum gestellt, sie blieb bis heute unbeantwortet)?
[/quotewe3]
solltest du vorne angeführten fall bei der demo in deutschland ansprechen, kann dir eine antwort sogar für den konkreten fall geben:
es handelte sich dabei um einen polizisten aus bremen, der von bremer demonstranten erkannt wurde. jene zivilbullen/kripobeamten mit denen ich schon bekanntschaft gemacht, würde ich auch wiedererkennen, wenn sie plötzlich bei einer demo neben mir stehen würden ;-)
bzgl. bürgerrechten:
bürgerrechte sind rechte die jedem menschen zustehen, genauso wie menschenrechte! und die verfassung hat zu gelten und darf nocht von minister oder wie im aktuellen falle der usa vom präsidenten ausgehebelt werden. das ist mmn amtsmissbrauch.
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@ metal warrior
zum einen denk ich mir, ein umgekehrter fall wäre, wenn sich demonstranten als polizist getarnt unter die polizei mischen würde, um von dort aus die gewalt eskalieren zu lassen. (was ich mir schwer vorstellen kann, dass sich das wer traut ;-)
zum anderen stelle ich mir denjenigen mutig vor, der sich unter die demonstranten als polizist \"outet\" - da eine solche person vermutlich von den restlichen demonstranten an der weiteren teilnahme an der demo ausgeschlossen werden würde. daher tu ich mir etwas schwer mir das vorzustellen.
die story halte ich für sehr schockierend:
\"Obdachlose tragen nichts zur Gesellschaft bei und sind nur wie Hunde oder Katzen. Es ist mir egal, ob sie leben oder tot sind.\" Das sagte ein 17-jähriger Fliesenleger nach seiner Verhaftung in Tokio aus. Der Jugendliche ist Anführer einer Bande, der vorgeworfen wird, im Mai einen Obdachlosen angezündet zu haben. Bei einer Verurteilung müssen die fünf Jugendlichen mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.
Die Kaltblütigkeit, mit der sie vorgingen, zeugt vom fehlenden Schuldbewusstsein. Seit April hatten die 15- bis 17-jährigen Burschen einen Park in Tokio durchstreift; auf \"Obdachlosenjagd\", wie es im Jugendjargon heißt. Nach diversen kleineren Attacken schlichen sie sich am 13. Mai zu einem 52-jährigen, der, um Geld zu sparen, nicht wie gewöhnlich in einem Internet-Café sondern auf einer Parkbank schlief.
Mit Benzin übergossen
Sie übergossen den Schlafenden mit Feuerzeugbenzin und zündeten ihn an. Der Mann konnte das Feuer durch einen Sprung in einen Brunnen löschen, liegt aber seither mit schweren Verbrennungen an 30 Prozent seines Körpers im Krankenhaus.
Obdachlose leben seit Jahrzehnten in Angst, überfallen, totgeschlagen oder angezündet zu werden. Zwar sank die Jugendkriminalität seit den 1980er-Jahren um mehr als 40 Prozent, aber kaum ein Jahr vergeht ohne Gewalttätigkeiten auf die Schwächsten der Gesellschaft.
Die Bewohner der Uferpromenaden und Parks, meist im mittleren Alter, zittern besonders vor den Jungen, selbst wenn das noch halbe Kinder sind. Im Jänner wurde ein 14-jähriger in der Industriestadt Nagoya für einen Angriff mit Todesfolge in eine Besserungsanstalt geschickt. Er und einige andere hatten unter Anleitung eines 28-Jährigen eine 69-jährige Obdachlose mit Eisenstangen erschlagen. Er war zur Tatzeit 13 Jahre jung. Wäre er 14 gewesen, wäre er ins Jugendgefängnis gekommen.
Die Begründungen für derlei Gewaltausbrüche klingen heute fast wie zu Zeiten des berüchtigten Yokohama-Zwischenfalls 1983, als Jugendliche drei Obdachlose töteten und 13 schwer verletzten. \"Müll aufräumen\" ist das am häufigsten und auch im jüngsten Fall genannte Motiv. Auch die Vergleiche mit Hunden und Katzen sind typisch. Weitere \"Motive\" sind auch \"Zeit totschlagen\", \"Spaß an der Gewalt\" und \"Stressabbau\".
Kalte Logik
Als tiefere Ursache für dieses Verhalten vermuten Soziologen die strikte Statusorientierung der japanischen Gesellschaft. Viele Japaner beurteilten den Wert ihrer Mitmenschen nach der kalten Logik des wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Erfolgs, lautet die Kritik. Die Obdachlosen rangieren in der Wertskala daher ganz unten. Dabei bilden sie bereits seit Jahrzehnten eine gesellschaftliche Schicht, die Kleinunternehmen als Tagelöhnerreservoir dient.
Die meisten Obdachlosen sind daher auch nicht verwahrlost oder straffällig. Viele haben Dörfer aus Zelten oder Pappendeckelhäusern in den Parks oder entlang von Uferpromenaden gegründet. Die Gemeinschaft hilft sich gegenseitig. Oft gibt es sogar einen Dorfvorsteher. (Martin Koelling, DER STANDARD Printausgabe, 11./12.8.2007)
http://derstandard.at/?id=2993738
zum einen denk ich mir, ein umgekehrter fall wäre, wenn sich demonstranten als polizist getarnt unter die polizei mischen würde, um von dort aus die gewalt eskalieren zu lassen. (was ich mir schwer vorstellen kann, dass sich das wer traut ;-)
zum anderen stelle ich mir denjenigen mutig vor, der sich unter die demonstranten als polizist \"outet\" - da eine solche person vermutlich von den restlichen demonstranten an der weiteren teilnahme an der demo ausgeschlossen werden würde. daher tu ich mir etwas schwer mir das vorzustellen.
die story halte ich für sehr schockierend:
\"Obdachlose tragen nichts zur Gesellschaft bei und sind nur wie Hunde oder Katzen. Es ist mir egal, ob sie leben oder tot sind.\" Das sagte ein 17-jähriger Fliesenleger nach seiner Verhaftung in Tokio aus. Der Jugendliche ist Anführer einer Bande, der vorgeworfen wird, im Mai einen Obdachlosen angezündet zu haben. Bei einer Verurteilung müssen die fünf Jugendlichen mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.
Die Kaltblütigkeit, mit der sie vorgingen, zeugt vom fehlenden Schuldbewusstsein. Seit April hatten die 15- bis 17-jährigen Burschen einen Park in Tokio durchstreift; auf \"Obdachlosenjagd\", wie es im Jugendjargon heißt. Nach diversen kleineren Attacken schlichen sie sich am 13. Mai zu einem 52-jährigen, der, um Geld zu sparen, nicht wie gewöhnlich in einem Internet-Café sondern auf einer Parkbank schlief.
Mit Benzin übergossen
Sie übergossen den Schlafenden mit Feuerzeugbenzin und zündeten ihn an. Der Mann konnte das Feuer durch einen Sprung in einen Brunnen löschen, liegt aber seither mit schweren Verbrennungen an 30 Prozent seines Körpers im Krankenhaus.
Obdachlose leben seit Jahrzehnten in Angst, überfallen, totgeschlagen oder angezündet zu werden. Zwar sank die Jugendkriminalität seit den 1980er-Jahren um mehr als 40 Prozent, aber kaum ein Jahr vergeht ohne Gewalttätigkeiten auf die Schwächsten der Gesellschaft.
Die Bewohner der Uferpromenaden und Parks, meist im mittleren Alter, zittern besonders vor den Jungen, selbst wenn das noch halbe Kinder sind. Im Jänner wurde ein 14-jähriger in der Industriestadt Nagoya für einen Angriff mit Todesfolge in eine Besserungsanstalt geschickt. Er und einige andere hatten unter Anleitung eines 28-Jährigen eine 69-jährige Obdachlose mit Eisenstangen erschlagen. Er war zur Tatzeit 13 Jahre jung. Wäre er 14 gewesen, wäre er ins Jugendgefängnis gekommen.
Die Begründungen für derlei Gewaltausbrüche klingen heute fast wie zu Zeiten des berüchtigten Yokohama-Zwischenfalls 1983, als Jugendliche drei Obdachlose töteten und 13 schwer verletzten. \"Müll aufräumen\" ist das am häufigsten und auch im jüngsten Fall genannte Motiv. Auch die Vergleiche mit Hunden und Katzen sind typisch. Weitere \"Motive\" sind auch \"Zeit totschlagen\", \"Spaß an der Gewalt\" und \"Stressabbau\".
Kalte Logik
Als tiefere Ursache für dieses Verhalten vermuten Soziologen die strikte Statusorientierung der japanischen Gesellschaft. Viele Japaner beurteilten den Wert ihrer Mitmenschen nach der kalten Logik des wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Erfolgs, lautet die Kritik. Die Obdachlosen rangieren in der Wertskala daher ganz unten. Dabei bilden sie bereits seit Jahrzehnten eine gesellschaftliche Schicht, die Kleinunternehmen als Tagelöhnerreservoir dient.
Die meisten Obdachlosen sind daher auch nicht verwahrlost oder straffällig. Viele haben Dörfer aus Zelten oder Pappendeckelhäusern in den Parks oder entlang von Uferpromenaden gegründet. Die Gemeinschaft hilft sich gegenseitig. Oft gibt es sogar einen Dorfvorsteher. (Martin Koelling, DER STANDARD Printausgabe, 11./12.8.2007)
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- mauergecko
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- Registriert: 29 Apr 2006, 19:42
Ich hab da wieder mal zwei äußerst gegenläufige Geschichten gefunden:
Geschichte nr1:
Bush: Lage in Afghanistan und Irak \"ermutigend\"
Bush spricht von guten Nachrichten - Präsident appelliert an Geduld der US-Bevölkerung - Aber: \"Der Feind ist immer noch gefährlich\"
Kennebunkport - Als \"ermutigend\" hat US-Präsident George W. Bush die Lage in Afghanistan und im Irak am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache bezeichnet. Die US-Strategie \"zeitigt Erfolge, und unsere Kommandanten überbringen weiter gute Nachrichten\". In Afghanistan könnten die Kämpfer der radikalislamischen Taliban \"immer noch Unschuldige angreifen, aber sie können den Vormarsch der Demokratie nicht aufhalten\", sagte Bush, der vorige Woche den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai auf dem Landsitz Camp David empfangen hatte.
Aufstockung der Streitkräfte zeige erste Erfolge
Im Irak hätten US-Truppen seit Jänner monatlich \"1.500 Al-Kaida-Terroristen und andere Feinde der irakischen Regierung getötet oder gefangen genommen\". Bush appellierte an die Amerikaner, weiter Geduld zu zeigen. Die Aufstockung der US-Streitkräfte zeige erste Erfolge.
Bush: \"Feind ist immer noch gefährlich\"
Auch den Tod von Haitham al-Badri, dem Drahtzieher des Anschlags auf die Goldene Moschee von Samarra, der eine Welle der religiös motivierten Gewalt ausgelöst hatte, zählte Bush als gute Nachricht aus dem Irak auf. \"Al-Badri ist nur einer von vielen Al-Kaida-Führern, die im Irak vernichtenden Angriffen ausgesetzt sind\", sagte der US-Präsident. Der politische Fortschritt sei zwar \"langsamer, als wir gehofft hatten\", aber immerhin habe das irakische Parlament schon 50 Gesetze verabschiedet. \"Der Feind ist immer noch gefährlich\", sagte Bush. \"Die Lage vor Ort zu ändern ist schwierig, aber unsere Truppen beweisen, dass es machbar ist\". (APA/AFP/AP)
http://derstandard.at/?url=/?id=2994447
Der Standard, 12.8.2007
Geschichte nr1:
Bush: Lage in Afghanistan und Irak \"ermutigend\"
Bush spricht von guten Nachrichten - Präsident appelliert an Geduld der US-Bevölkerung - Aber: \"Der Feind ist immer noch gefährlich\"
Kennebunkport - Als \"ermutigend\" hat US-Präsident George W. Bush die Lage in Afghanistan und im Irak am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache bezeichnet. Die US-Strategie \"zeitigt Erfolge, und unsere Kommandanten überbringen weiter gute Nachrichten\". In Afghanistan könnten die Kämpfer der radikalislamischen Taliban \"immer noch Unschuldige angreifen, aber sie können den Vormarsch der Demokratie nicht aufhalten\", sagte Bush, der vorige Woche den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai auf dem Landsitz Camp David empfangen hatte.
Aufstockung der Streitkräfte zeige erste Erfolge
Im Irak hätten US-Truppen seit Jänner monatlich \"1.500 Al-Kaida-Terroristen und andere Feinde der irakischen Regierung getötet oder gefangen genommen\". Bush appellierte an die Amerikaner, weiter Geduld zu zeigen. Die Aufstockung der US-Streitkräfte zeige erste Erfolge.
Bush: \"Feind ist immer noch gefährlich\"
Auch den Tod von Haitham al-Badri, dem Drahtzieher des Anschlags auf die Goldene Moschee von Samarra, der eine Welle der religiös motivierten Gewalt ausgelöst hatte, zählte Bush als gute Nachricht aus dem Irak auf. \"Al-Badri ist nur einer von vielen Al-Kaida-Führern, die im Irak vernichtenden Angriffen ausgesetzt sind\", sagte der US-Präsident. Der politische Fortschritt sei zwar \"langsamer, als wir gehofft hatten\", aber immerhin habe das irakische Parlament schon 50 Gesetze verabschiedet. \"Der Feind ist immer noch gefährlich\", sagte Bush. \"Die Lage vor Ort zu ändern ist schwierig, aber unsere Truppen beweisen, dass es machbar ist\". (APA/AFP/AP)
http://derstandard.at/?url=/?id=2994447
Der Standard, 12.8.2007
- mauergecko
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Geschichterl 2:
Wenig Fortschritte im Irak
Der vom Kongress verlangte Lagebericht zur Situation im Irak zeichnet ein gemischtes Bild. Erfolge seien vor allem auf der militärischen Ebene zu verbuchen
Die größten Probleme gäbe es im Irak auf politischer Ebene. Zu diesem Ergebnis kommt ein im Auftrag des US-Kongresses erstellter Irak-Bericht, aus dem die Washington Post vorab zitierte. Der mit Spannung erwartete Bericht soll am Donnerstag veröffentlicht werden. Der Kongress hatte in 18 Bereichen vom Weißen Haus einen Wasserstandsbericht verlangt.
Bei etwa der Hälfte der Punkte habe es \"befriedigende\" Fortschritte gegeben, hieß es, vor allem im militärischen Bereich. Doch vor allem bei der Versöhnung der verschiedenen Gruppen im Irak gebe es nur ungenügende Fortschritte.
Der Bericht kommt einen Tag nach einer düsteren Analyse von Geheimdienstexperten. Sie hatten geschlossen, dass die irakischen Streitkräfte auf Jahre hinaus nicht in der Lage seien, die Sicherheit im Lande zu garantieren. Wie die New York Times berichtet, schätzen die Experten die Lage im Irak als äußerst problematisch ein. Es habe fast keine Fortschritte gegeben, seit Präsident Bush im vergangenen Jahr zusätzliche Truppen in das Kriegsgebiet geschickt hätte. Die immer weiter wachsende Kluft zwischen den Volks- und Religionsgruppen sei die größte Hürde für eine friedliche Entwicklung.
http://www.zeit.de/online/2007/29/kongressbericht-irak
Wenig Fortschritte im Irak
Der vom Kongress verlangte Lagebericht zur Situation im Irak zeichnet ein gemischtes Bild. Erfolge seien vor allem auf der militärischen Ebene zu verbuchen
Die größten Probleme gäbe es im Irak auf politischer Ebene. Zu diesem Ergebnis kommt ein im Auftrag des US-Kongresses erstellter Irak-Bericht, aus dem die Washington Post vorab zitierte. Der mit Spannung erwartete Bericht soll am Donnerstag veröffentlicht werden. Der Kongress hatte in 18 Bereichen vom Weißen Haus einen Wasserstandsbericht verlangt.
Bei etwa der Hälfte der Punkte habe es \"befriedigende\" Fortschritte gegeben, hieß es, vor allem im militärischen Bereich. Doch vor allem bei der Versöhnung der verschiedenen Gruppen im Irak gebe es nur ungenügende Fortschritte.
Der Bericht kommt einen Tag nach einer düsteren Analyse von Geheimdienstexperten. Sie hatten geschlossen, dass die irakischen Streitkräfte auf Jahre hinaus nicht in der Lage seien, die Sicherheit im Lande zu garantieren. Wie die New York Times berichtet, schätzen die Experten die Lage im Irak als äußerst problematisch ein. Es habe fast keine Fortschritte gegeben, seit Präsident Bush im vergangenen Jahr zusätzliche Truppen in das Kriegsgebiet geschickt hätte. Die immer weiter wachsende Kluft zwischen den Volks- und Religionsgruppen sei die größte Hürde für eine friedliche Entwicklung.
http://www.zeit.de/online/2007/29/kongressbericht-irak
- Nukkumatti
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eine katastrophe: die paranoiden spinner haben die menschen wirklich schon ordentlich in den griff bekommen. die menschen drehen komplett durch, die medienwirksamen kampagnen der verrückten hat große erfolge erzielt.
nicht anders ist es zu erklären, dass man keinen flaschenöffner mehr im handgepäck haben darf wenn man fliegt und sich nun nicht mal mehr was zum trinken mitnehmen darf.
und bei nachfolgendem artikel stellt sich die frage, ob man bald mehl nur mehr im waffengeschäft beziehen darf:
New Haven/USA - In den USA hat ein Geschwisterpaar auf einem Parkplatz mit Mehl eine Spur für seinen Laufklub ausgelegt und damit Terrorängste ausgelöst. Wegen des Mehls wurde ein großes Möbelhaus in New Haven im Staat Connecticut mit hunderten Besuchern geräumt. Nun droht den beiden Sportlern eine Anklage wegen Landfriedensbruchs.
\"Das haben wir absolut nicht gewollt und nicht erwartet\", sagte Daniel Salchow am Freitag. Er und seine Schwester Dorothee, zu Besuch aus Deutschland, sind Mitglieder der Hash House Harriers, eines in zahlreichen Ländern vertretenen Vereins, dessen Mitglieder sich selbst als \"Trinker mit einem Laufproblem\" beschreiben. Nach dem Vorbild der Schnitzeljagd weist der Klub für die Lauftreffs einen Pfad mit Mehl- oder Kreidezeichen aus, unterwegs und zum Ende des Laufs gibt es mehrere \"Bierstopps\".
Stadt will Entschädigung
Eine Sprecherin des Bürgermeisters von New Haven sagte, das mit Pfeilen und Kreide verbundene Pulver hätte einen terroristischen Hintergrund haben können. Glücklicherweise sei dies nicht der Fall gewesen, aber es habe viele Kräfte gebunden, das herauszufinden. Deshalb werde die Stadt von den Salchows Entschädigung verlangen.
Daniel Salchow sagte, nach den Anschlägen vom 11. September 2001 habe der Klub vorübergehend Kreide zur Markierung der Strecke verwendet. Mittlerweise werde aber wieder Mehl verwendet, das sei biologisch abbaubar. Der Klub hatte in den USA bereits in der Vergangenheit Ärger mit seinen Spuren: 2002 wurde wegen eines Pfads aus Mehl ein Einkaufszentrum in North Carolina evakuiert. Kurz zuvor wurden in Mississippi zwei Läufer festgenommen, weil sie weißes Pulver zur Markierung einer Route auf einem belebten Platz benutzten.
nicht anders ist es zu erklären, dass man keinen flaschenöffner mehr im handgepäck haben darf wenn man fliegt und sich nun nicht mal mehr was zum trinken mitnehmen darf.
und bei nachfolgendem artikel stellt sich die frage, ob man bald mehl nur mehr im waffengeschäft beziehen darf:
New Haven/USA - In den USA hat ein Geschwisterpaar auf einem Parkplatz mit Mehl eine Spur für seinen Laufklub ausgelegt und damit Terrorängste ausgelöst. Wegen des Mehls wurde ein großes Möbelhaus in New Haven im Staat Connecticut mit hunderten Besuchern geräumt. Nun droht den beiden Sportlern eine Anklage wegen Landfriedensbruchs.
\"Das haben wir absolut nicht gewollt und nicht erwartet\", sagte Daniel Salchow am Freitag. Er und seine Schwester Dorothee, zu Besuch aus Deutschland, sind Mitglieder der Hash House Harriers, eines in zahlreichen Ländern vertretenen Vereins, dessen Mitglieder sich selbst als \"Trinker mit einem Laufproblem\" beschreiben. Nach dem Vorbild der Schnitzeljagd weist der Klub für die Lauftreffs einen Pfad mit Mehl- oder Kreidezeichen aus, unterwegs und zum Ende des Laufs gibt es mehrere \"Bierstopps\".
Stadt will Entschädigung
Eine Sprecherin des Bürgermeisters von New Haven sagte, das mit Pfeilen und Kreide verbundene Pulver hätte einen terroristischen Hintergrund haben können. Glücklicherweise sei dies nicht der Fall gewesen, aber es habe viele Kräfte gebunden, das herauszufinden. Deshalb werde die Stadt von den Salchows Entschädigung verlangen.
Daniel Salchow sagte, nach den Anschlägen vom 11. September 2001 habe der Klub vorübergehend Kreide zur Markierung der Strecke verwendet. Mittlerweise werde aber wieder Mehl verwendet, das sei biologisch abbaubar. Der Klub hatte in den USA bereits in der Vergangenheit Ärger mit seinen Spuren: 2002 wurde wegen eines Pfads aus Mehl ein Einkaufszentrum in North Carolina evakuiert. Kurz zuvor wurden in Mississippi zwei Läufer festgenommen, weil sie weißes Pulver zur Markierung einer Route auf einem belebten Platz benutzten.
- Aamon
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- Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
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hier gibt\'s scheinbar nur Meldungen, die gegen die USA gerichtet sind. Man sollte über andere Misstände berichten. Wie wärs mit Berichten aus China oder die russischen Staaten oder afrikanische Diktaturen?
Wobei die Geschichten aus den islamischen Ländern natürlich traurig sind, keine Frage. Hoffentlich nehmen diese Länder die Chancen war, die ihnen jetzt gegeben sind, sich an westliche demokratische Verhältnisse anzupassen. Da gehört viel Mut dazu, ich weiss und Abkehr vom eigenen bescheuerten Glauben
Wobei die Geschichten aus den islamischen Ländern natürlich traurig sind, keine Frage. Hoffentlich nehmen diese Länder die Chancen war, die ihnen jetzt gegeben sind, sich an westliche demokratische Verhältnisse anzupassen. Da gehört viel Mut dazu, ich weiss und Abkehr vom eigenen bescheuerten Glauben
- Nukkumatti
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- Registriert: 26 Jul 2006, 06:24
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nun - wenn du auch meine einleitung zu obigen artikel gelesen hast, sollte dir aufgefallen sein, dass es dabei sehr wohl kritik gegen europa gibt. nur dieser paranoide sicherheitswahn ist eben hauptsächlich in europa und in den usa angesiedelt. ich kann jetzt nicht staat damit kritisieren, die bei so einem schmorfu nicht mitziehen.
aber leider haben sich die leute bei uns schon völlig wahnsinnig machen lassen. die politiker haben einfach erkannt, dass sie mit dem schüren von ängsten die bevölkerung sehr gut manipulieren können, und \"law & order\" hardliner haben erkannt, dass sie damit endlich im gewünschten ausmaß die bürgerrechte beschneiden können und sich mit der angstmache überwachungsinstrumente leichter installieren lassen. siehe \"bundestrojaner\" etc ....
das ist für mich eigentlich die einzige entwicklung die mir etwas sorgen bereitet - wesentlich mehr noch als der von uns produizierte terrorismus.
aber leider haben sich die leute bei uns schon völlig wahnsinnig machen lassen. die politiker haben einfach erkannt, dass sie mit dem schüren von ängsten die bevölkerung sehr gut manipulieren können, und \"law & order\" hardliner haben erkannt, dass sie damit endlich im gewünschten ausmaß die bürgerrechte beschneiden können und sich mit der angstmache überwachungsinstrumente leichter installieren lassen. siehe \"bundestrojaner\" etc ....
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- Aamon
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