Der schottische Universitätsprofessor Adrian North ist überzeugt: Man muss nur wissen, welche Musik jemand hört, um seinen Charakter bis ins Detail zu kennen - ob arbeitsam oder faul, selbstbewusst oder scheu und vieles andere mehr. Dabei beruft er sich auf die von ihm durchgeführte Studie zu musikalischen Vorlieben und Charakter. Laut seinen eigenen Angaben ist es die bisher größte Studie zu diesem Thema. Sie offenbart teils Überraschendes: Demnach sind etwa Klassikhörer und Heavy-Metal-Fans genau derselbe Menschenschlag.
Man ist, was man hört
Metal-Fans sind \"in Wahrheit ziemlich zartbesaitete Geschöpfe\".
Heavy-Metal-Fans sind eher sanftmütig, Pop-Liebhaber wenig kreativ und Funk-Fans etwas faul. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Online-Umfrage der schottischen Universität Heriot-Watt in Edinburgh, die Verbindungen von Musikvorliebe und Charakter aufzeigt.
Psychologie-Professor Adrian North, der bei seiner dreijährigen Studie 36.000 Online-Fragebögen auswertete, sagte: \"Wir haben immer einen Zusammenhang zwischen Musikgeschmack und Persönlichkeit vermutet. Nun haben wir das zum ersten Mal bis ins Detail festgestellt.\"
Fleißige Country-Hörer, kreative Jazzer
Weiters sind demnach Country-Fans fleißig, Menschen mit Vorliebe für Rap aufgeschlossen und Jazzer und Klassik-Fans kreativ sowie mit einem gesunden Selbstbewusstsein gesegnet. Wer auf Punk abfährt, dem fehlt dagegen angeblich meist Selbstbewusstsein und Sanftmütigkeit.
Dance-Freunde seien zwar aufgeschlossen, aber nicht sanft, ist North wiederum nach seiner Studie überzeugt. Laut seinen Angaben ist es die bisher größte Studie über Zusammenhänge von musikalischen Vorlieben und Charaktereigenschaften.
Projekt läuft weiter
Die Teilnehmer der Studie sollten mehrere Musikstilrichtungen bewerten und Aspekte zu ihrer Persönlichkeit angeben. Sie wurden jedoch nicht direkt nach ihren Eigenschaften befragt. Das Projekt läuft nach wie vor weiter, die Fragebögen sind online auszufüllen.
\"Überraschend\" waren für North vor allem die Resultate zu Metal-Fans: Entgegen dem Vorurteil, dass sie \"depressiv und eine Gefahr für sich und die Gesellschaft sind\", seien sie \"in Wahrheit ziemlich zartbesaitete Geschöpfe\", so North gegenüber der BBC.
Revolution für Marketing?
\"Auffallend\" sei, dass Heavy-Metal-Fans und Klassikliebhaber verwandte Seelen seien: \"Beide sind kreativ, fühlen sich wohl in ihrer Haut und sind nicht besonders aufgeschlossen\", meinte North. Das sollten sich Musikkonzerne zu Herzen nehmen, rät der Professor.
Ab nun wisse man, welche Art von Menschen welche Musik hörten, also \"an wen man sie verkaufen muss\". Seine Studie werde \"offensichtliche Schlussfolgerungen für die Musikindustrie, die sich über sinkende CD-Verkäufe sorgt\", haben, ist North überzeugt.
Von Blues über Oper bis Indie
Hitparadenhörer sind laut der Studie wenig kreativ.
In einer Studie an der schottischen Heriot-Watt-Universität will der Psychologe Adrian North herausgefunden haben, welche Charaktereigenschaften die Liebhaber unterschiedlicher Musikstile haben. Die britische BBC fasste Norths Erkenntnisse in Listenform zusammen:
Musikstile und Charakterzüge
Blues:
Hohes Selbstbewusstsein, kreativ, extrovertiert, sanftmütig, ausgeglichen
Jazz:
Hohes Selbstbewusstsein, kreativ, extrovertiert, ausgeglichen
Klassische Musik:
Hohes Selbstbewusstsein, kreativ, introvertiert, ausgeglichen
Rap:
Hohes Selbstbewusstsein, extrovertiert
Oper:
Hohes Selbstbewusstsein, kreativ, sanftmütig
Country & Western:
Fleißig, extrovertiert
Reggae:
Hohes Selbstbewusstsein, kreativ, nicht fleißig, extrovertiert, sanftmütig, ausgeglichen
Dance:
Kreativ, extrovertiert, kampfeslustig
Bollywood:
Kreativ, extrovertiert
Rock/Heavy Metal:
Geringes Selbstbewusstsein, kreativ, nicht fleißig, introvertiert, sanftmütig, ausgeglichen
Hitparadenpop:
Hohes Selbstbewusstsein, nicht kreativ, fleißig, extrovertiert, sanftmütig, unausgeglichen
Soul:
Hohes Selbstbewusstsein, kreativ, extrovertiert, sanftmütig, ausgeglichen
Indie:
Geringes Selbstbewusstsein, kreativ, nicht fleißig, kampfeslustig
(orf.at)
hm, interessanterweise gäbe es da viel mehr zu sagen, was wirklich hochinteressant ist. dieses gefassel aber sicher nicht
Klassikhörer wie Heavy-Metal-Fans
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naja interessantes thema, über das wir schon mal diskutiert haben. aber es ist auch ein thema, bei dem man sehr aufpassen muss.
fakten gibt\'s natürlich und die gehirnforschung hat uns hier auch schon weitergebracht, aber eindeutig stimmig ist es noch nicht bewiesen worden. die grundsätzlich erste frage muss die wirkung von verschiedenen tonfolgen auf menschen betreffen. danach kommt erst das zusammenspiel verschiedener empfängersysteme mit eindeutigen ausgangsszenarien
fakten gibt\'s natürlich und die gehirnforschung hat uns hier auch schon weitergebracht, aber eindeutig stimmig ist es noch nicht bewiesen worden. die grundsätzlich erste frage muss die wirkung von verschiedenen tonfolgen auf menschen betreffen. danach kommt erst das zusammenspiel verschiedener empfängersysteme mit eindeutigen ausgangsszenarien