Aamon hat geschrieben:a6sch: auch wennst jetzt lachst, diskutier in der sache mit, aber lass diese auf meine person abzielenden sticheleien bitte mal endlich! danke
so nochmal, das hat nichts mit dir als person zu tun, i reagier einfach nur auf deine zT richtig unnedigen aussagen. (...und wer sich in die auslage stellt, muss damit rechnen begafft zu werden )
du findest sie unnötig, ich finde sie sehr nötig in diesen zeiten... diskutier in der sache und das passt.
diese esoterischen+mutter natur-energie-beschwörungen werden übrigens von einer nicht unwesentlichen menge an kritischen menschen stark kritisiert.
und weshalb gerade im metal ein derartiger diesbezüglicher wildwuchs entstanden ist, ist eben eine interessante frage. dieses thema ist wohl auch ein grund, weshalb sich hier alternative ami-trance-rocker mit black metallern die hand geben konnten. beim satanismus oder bei reiner kirchenkritik wäre das nicht passiert
Aamon hat geschrieben:...und weshalb gerade im metal ein derartiger diesbezüglicher wildwuchs entstanden ist, ist eben eine interessante frage.
weil die Metler auch "nur" Menschen sind. Wir repräsentieren in kleinerer Zahl den Bevölkerungsdurchschnitt... zwar überdurchschnittlich intelligent, und eher Linkslastig. Man findet trotzdem genauso schräge Vögel wie bei den "normalen" Leuten. Man denke z. B. an den Whitemetal....
na servas...gestern im leicht angeschwippsten cider-rausch ein ragethema aufgemacht und nach der Hackn 3 Seiten. Leiwand.
Na gut ich greif nochmal kurz das Immortal-Thema auf, da es hier anscheinend ein paar Unklarheiten gibt. Also, das erste offizielle Immortal-Video war "Unsilent Storms in the northern Abyss" im Jahre 1993. Nämlich genau das hier: .
"The call of the wintermoon" ist ein Song vom Album "Diabolical Fullmoon Mysticism" das im Black Metal Underground ziemlich viel Wind gemacht hat und im Zuge dessen die Medien aufmerksam gemacht hat. Da Norwegen in der Zeit unter einem gewissen Satanismus-Hype, verursacht durch Schauermärchen und abgedrehte Berichterstattung, litt, hat man sich auch auf Immortal konzentriert. Ein Fernsehsender hat dann mit der Band dieses Interview geführt: Und um die Promotion für das Interview, bzw. den Auftritt der Band in dieser Show ein wenig anzutreiben auch ein kleines Video gedreht unter der Regie des Senders welches dann das berüchtigte Video zu Call of the Wintermoon geworden ist. Habt ihr euch nie gewundert, warum das Video viel kürzer ist als der Song selbst? Weil nach der letzten Szene ein Schnitt zu diesem Interview gemacht wurde, oder so ähnlich. Vielleicht war es auch ein anderes Interview, aber da Kolgrim zu diesem Zeitpunkt in der Band war, halte ich das für das wahrscheinlichste. Die Band hatte keinen Einfluss auf den Schnitt und die Präsentation dieses Videos. Nur so zur Randinfo. Ich hoffe damit ein paar Unklarheiten beseitigt zu haben.
Zum Kern:
Was mir sauer aufstößt bei diesen ganzen "Black Metal 2.0." ist einerseits die etwas diskriminierende Berichterstattung von ARTE und das furchtbar intellektuelle, ja fast arrogante Auftreten der Musiker. Diese Leute wirken auf mich so unfassbar bourgeois und gesellschaftlich angepasst, dass sie jeden Spirit von Rebellion und Auflehnung gegen gesellschaftliche Maxime vollkommen verloren haben. Sie sitzen da und raunen komplexe Sätze von der Matte als wären sie gerade aus dem Arsch von Kant geschlüpft und bezeichnen norwegische Black Metal Musiker als geschwindigkeitssüchtige Idioten. Das geht gar nicht klar, ne? Wie kann man nur so anmaßend sein. Metal ist ihnen peinlich. Der Lifestyle, unsere Philosophie, der Rock n Roll, das dreckige, das Auflehnerische, mit dem Kopf durch die Wand, das haben die nie verinnerlicht gehabt. Das war aber genau das, was den Metal ausgemacht hat. Fängt bei Black Sabbath an, geht über Motörhead, Metallica und Venom weiter bis hin zu den 90er-Black Metal Bands. Natürlich in verschiedenartiger Ausführungen und Ergebnissen, aber der Spirit war haargenau derselbe. Und dann waten diese pseudo-Intellektuellen Waldund Wiesen-Denker in ihren Teichen vollgestopft mit Bio-Lachsen und Sojamilch, naschen Tofu und wollen der Welt etwas von einem Paradigmenwechsel im Black Metal vollsäuseln. Und Arte denkt sich, cool, das kann man gleich verwursten und den Leuten beweisen, dass es auch gut erzogene, modern bekleidete, charmante junge Herren gibt, die aussehen wie ein paar handzahme alternative Hipster, die Black Metal machen können.
Brechreiz, ole.
Dass man wie der Helge die Musik gut finden kann und die auch genießen kann, dass versteh ich gut. Das "Two Hunters"-Album gehört in meinen Augen zu den besten Veröffentlichungen in diesem Bereich des gesamten letzten Jahrzehnts und reiht sich bei mir irgendwo ganz oben zwischen alten Immortal und Peste Noire ein. Aber wo setzt man dann die Grenze?
kann mir jemand erklären was an immortal so super sein soll? ernsthaft! ich sag nur "call of the wintermoon" video.
Kann ich dir sagen: Style, Auftreten, Musik, Einstellung purer Rock n Roll. Wenn du Immortal gesehen hättest am Wacken 2007, dann weißt du was ich meine. Wenn du mal mit Abbath ein Gespräch über old-school Metal geführt hast oder während das "Pure Holocaust" Album dich niederdröhnt und du durch den Wald schießt wie ein schwer bewaffneter, zick zack-Kugelblitz dann weißt du was geil an Immortal ist. Diese Band ist seid 1990 im Geschäft und hat seitdem mindestens 6 hervorragende Alben geschrieben, die mir jedesmal ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubern. Pure Holocaust hab ich mit Sicherheit 100mal gehört, das Album.
Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen - ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben
ich glaub das hätt ma nimmer besser formulieren können :P
wobei he, tofu is scho ok haha.
na aber des bübchenhafte und das schlechtreden von den norwegischen bands is echt zum speiben, esoterik hin oder her. sollens halt kan metal machen wenns ihnen peinlich is, de gscheiden selbsternannten bildungsbürger.
is ja auch nicht so schwer rock'n'roll-asi-metl-style und öko-feminism-tofufresser-leben unter einen hut zu bringen.
schaff ich ja auch ohne spießig zu sein und die "bürger" fühlen sich von beidem provoziert, hahaha
Black Metal (und ich hör den Scheiß schon ewig lange - is auch bis heut noch meine absolute Lieblingsmetal Nische) war ja schon immer, mehr oder weniger von Esoterik geprägt. Da werden von Anfang an möglichst "mystische" Themen wie schwarze Magie, Satanismus, Geisterwesen, Wiedergänger, Tod usw. behandelt und möglichst glaubhaft in die Musik transportiert, dass es nur so ein Freudenfest für Esoteriker sein müsste. Klar, die 2nd Wave in Norwegen war schon auch von Rebellion gegen die Kirche bzw. gegen katholische Werte in der Gesellschaft/Familie geprägt, hat aber trotzdem immer die gleichen Themeninhalte. Da sprechen die Leute dann von Spirit, und der speißt sich nicht nur aus besagter Rebellion sondern auch aus Mystifizierungen und wunderlichen, teilweise absolut abstrusen Weltanschauungen, dass einem der Arsch wässrig wird.
Jeder der sich Black Metal (gerne) anhört, sollte sich darüber im Klaren sein, dass einem viel anti-kosmischer, satanischer, schwarzmagischer, nordisch göttlicher, fantastischer, teils nazi-esoterischer Müll (mal mehr, mal weniger) um die Ohren geknallt wird - mal abgesehen von suiziden Bands wie zb. Shining, Liflover oder diversen Black n`Roll Bands. Also entweder man findet sich mit Musik und Inhalte ab oder nicht bzw. trennt beides. So einfach is es. Wittr haben halt eine etwas radikalere, klar esoterische Ansicht der Dinge, wenns um Naturschutz und "Leben im Einlang mit Mutter Erde geht". Jon Nödtfeidt hat vor jedem seiner Ribirth of Dissection Konzerte ein antikosmisches Ritual durchgeführt und hat sich im Namen der antikosmischen Dreifaltigkeit die Birne weggepustet. Die gleiche Einstellung findet man bei Watain. Wenn man so will esoterisches Rumgeplärre in alle Richtungen. Aber das is doch jetzt bei Gott nichts Neues - das war und bleibt Teil dieser Musik. Wer sich damit nicht abfindet, soll sich halt "esofreie" Bands wie neue Darkthrone, Nachtmystium oder was weis ich reinziehen und Klappe halten. Ich kann mich, trotz allem, immer wieder in den Atmosphären meiner Lieblingsbands verlieren und die Musik mit allen Sinnen vollends genießen.
ja, die letzten postings bringen die problematik eh schön auf den punkt... das mangelnde rock'n roll-fuck off-feeling nervt mich bei diesen bestimmten bands ebenso, wie diese unsägliche eso-schiene und es machts mir schwer. kann mich noch erinnern, wie mich diese interviews auf arte genervt haben mit ihrer anti-metal-haltung...vor allem diese Liturgy... bei wittr ists halt so, sie wohnen wohl in einer traumhaften gegend mit bauernhaus. klar hat das was. ich kenne selbst amis und habe sie dort besucht, die genau gleich drauf waren und auch in einem bauernhof ohne strom gelebt haben. dort sind ja alle metaller, die wir kennengelernt haben, die absoluten hippies gewesen...dagegen hab ich auch nix, nur wenn die mutter erde spirit-schiene zu stark wird, verweigere ich...
wobei mir wittr musikalisch total gefallen und auch der gig war musikalisch und vom feeling sensationell letztens in der szene. ich muss das dann trennen, auch wenns mir verdammt schwer fällt. wenigstens verstehe ich beim hören die texte nicht. die show-komponente bei immortal macht es mir hingegen leicht, immortal geil zu finden. sich nicht zu ernst zu nehmen und voll einen rein... live sind Immortal ja der absolute Hammer...
und ich kann mich noch erinnern. Es war so Ende der 90er, als wir im Grazer Orpheum immer Bühnenaufbau gemacht haben... Es gab 2 Musiker in diesen 3 Jahren, die sich bei uns bedankt haben freundlich und uns von selbst angequatscht haben:
Der eine war Abbath, der andere war Chuck Schuldiner
Das ist schon alles richtig, es geht mir wie gesagt nicht um die Musik und die lyrischen Inhalte...die ich wie bereits mehrfach erwähnt großartig finde. Zumindest WITTR "Two Hunters" Album.
Hier gehts um das Auftreten ansich, um das arrogante Rumgeplärre und hochstilisieren von "wir sind so besonders weil wir so anti-metal-mäßig-eingestellt sind". Genau das ist es ja. Diese "je weniger metal wir uns geben desto cooler sind wir"-Gehabe geht mir soooo auf den Geist...
Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen - ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben
Noob_Saibot hat geschrieben:... Diese Leute wirken auf mich so unfassbar bourgeois und gesellschaftlich angepasst, dass sie jeden Spirit von Rebellion und Auflehnung gegen gesellschaftliche Maxime vollkommen verloren haben....
Ja richtig, die Sache ist die, dass diese Bands (WiTTR, Krallice, Kylesa, Liturgy) mittlerweile von den Feuilletons der Bobos (OK, gabs im Standard, der TAZ, glaub sogar in der Presse) gehypt werden.
Das zieht dann natürlich Publikum an, welches mit Metal null anfangen kann, das ist mir extrem in Erinnerung beim vor- (oder wars schon das drittletzte) WiTTR Konzert in Wien, wo zuvor Stormnatt zugange sein durften und man während Stormnatt und in der Pause danach und auch teilweise währen Wolves nirgends hingehen konnte (Klo, Hof, Bar...) ohne überall hören zu müssen wie Scheisse Metal doch ist.
Museumsquartier Publikum, genau so "elitär" und mit Scheuklappen ausgestattet wie so mancher Metaller auch....
Zweizz sagt: You like Black Metal, this means that you hate music
Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen - ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben