Black Metal - Rechtsextreme Rockmusik - auch in Österreich

Wir diskutieren über Metal, egal welches Subgenre
Antworten
Benutzeravatar
Z
Beiträge: 1212
Registriert: 31 Aug 2007, 13:12

Beitrag von Z »

wenn ich der wank gewesen wäre hätt ich gefragt "hobts ka schui?"

lachhaft
Benutzeravatar
Erik Blutaxt
Beiträge: 13139
Registriert: 13 Jul 2006, 12:24
Wohnort: Braunau am Inn / Wien XV
Kontaktdaten:

Beitrag von Erik Blutaxt »

TheStranger hat geschrieben:Und was hats jetzt mit Death in June auf sich? Stimmen die Vorwürfe oder nicht?
am besten liest du dir in dem zusammenhang diesen interessanten und informativen artikel über das buch durch:
EnemyOfTheSun hat geschrieben:Hier hab ich einen plausibel klingenden Artikel gefunden:
http://www.l-iz.de/Kultur/Musik/2012/02 ... 40351.html
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

danke, schöner link...

auszug:
Wird die Band instrumentalisiert?

Ja!

Durch wen?

Sowohl von politisch links und rechts orientierten Menschen; von Leuten, deren eigene politische Agenda sie zwingt, sich zu profilieren und zu positionieren; sich in bequemen Freund-Feind-Schemata einzurichten. Es ist einfach, in Death in June eine Projektionsfläche für das jeweilige Feindbild zu finden, insbesondere für Linksfaschisten und Möchtegern-Neurechte, die versuchen, DIJ für sich zu vereinnahmen. Die Bricolage aus Linksradikalismus in der Biographie der Beteiligten, deren Flirts mit Nazi-Ästhetik und der entsprechenden Geschichte und die darauf folgende, extrem introvertiert-hermetische persönliche Philosophie eines Douglas Pearce machen es für romantisierende Rechtsnationale oft zu schwer, Death in June zu schlucken.
GulLemec
Beiträge: 1941
Registriert: 30 Jun 2009, 19:46
Wohnort: Weikersheim

Beitrag von GulLemec »

TheStranger hat geschrieben:Und was hats jetzt mit Death in June auf sich? Stimmen die Vorwürfe oder nicht?
Naja, da ist mal eigene Meinungsbildung gefragt, ich sag mal für mich nein.

Der Artikel ist sehr gut -> http://www.l-iz.de/Kultur/Musik/2012/02 ... 40351.html

ah, OK der Herr Blutaxt war schneller mit dem Link...

Grundsätzlich ist Death in June offen für jede Interpretation, das betont Douglas Pearce auch selbst immer. Das bedeutet eben auch, dass Fehlinterpretationen dazu gehören. Er ist auch nicht derjenige, der sich hinstellt und den Leuten didaktisch was erklären oder sie aufklären möchte. Im Gegenteil: Klar ist, dass alles unklar bleibt. Ich unterstelle ihm als altem Anarchisten, dass er mit großer Cleverness ein Geschäftsmodell geschaffen hat, das von diesem Nimbus des Ominösen lebt. Ihm selbst ist völlig gleichgültig, ob ihn irgendwer in Deutschland oder sonstwo für einen Rotfaschisten, durchgeknallten Schwulenrechtler oder Nazi-Okkultisten hält. Aber ich denke, er weiß, dass genau das den Diskurs am Laufen hält und die Band dadurch "interessanter" für so manchen macht.

Entweder nimmt er es billigend in Kauf, dass Leute seine Musik als "rechts" auslegen, oder es geht ihm um die stete Beunruhigung, getreu dem frühen Bandmotto "We aim to please with constant unease", also: "Wir beabsichtigen, durch permanente Beunruhigung zu gefallen" - was, finde ich, den Nagel gerade der frühen DIJ auf den Kopf trifft: "Schuldiges" Vergnügen, Genuss mit Bedenken. Immer eine Ebene, wo's trotz der Pop/Folk/Post-Punk-Mucke irgendwo unangenehm in den Eingeweiden zieht, so nach dem Motto "Darf mir das denn überhaupt gefallen?" Diese Ambivalenz ist eine Konstante im Gesamtwerk von Death in June.
Zweizz sagt: You like Black Metal, this means that you hate music
Benutzeravatar
Eiserner Knut
Beiträge: 27715
Registriert: 14 Okt 2007, 00:16
Wohnort: 1100 Wien

Beitrag von Eiserner Knut »

Erik Blutaxt hat geschrieben:
TheStranger hat geschrieben:Und was hats jetzt mit Death in June auf sich? Stimmen die Vorwürfe oder nicht?
am besten liest du dir in dem zusammenhang diesen interessanten und informativen artikel über das buch durch:
EnemyOfTheSun hat geschrieben:Hier hab ich einen plausibel klingenden Artikel gefunden:
http://www.l-iz.de/Kultur/Musik/2012/02 ... 40351.html
Da war wohl jemanden Langweilig :lol: Als obs nichts wichtigeres auf der Welt gibt...

Thrad kann geschlossen, s' Profil kann eingestampft werden. aetsch
Euer Links-linker Gutmensch
Knut viking
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

völlig falscher schluß, knut... du siehst ja, dass das thema wichtig ist, weil hier menschen verunglimpft werden und es unglaublich viel, teilweise extrem emotional geführte Diskussionen weltweit gibt... selbstverständlich kann man sich nur freuen, wenn menschen hier versuchen, auf hohem level analyse zu betreiben. abgesehen davon ist das eine spannende philosophische frage...


Philosophie findest du sinnlos? erstaunlich
Benutzeravatar
Eiserner Knut
Beiträge: 27715
Registriert: 14 Okt 2007, 00:16
Wohnort: 1100 Wien

Beitrag von Eiserner Knut »

...und Du meinst eine Diskusion/Demonstration oder viele bute ANTIFA-Aufkleber (und Schmierereien) ändern daran was - noppe tuns nicht. Zum Glück is ne Minderheit von Trotteln, und keine Sorge Aamon, sollte mal die Demokratie mal bedroht sein, dann kreuz ich auf dem Wahlzettel bestimmt nicht das große "JA" an, sondern steig auf die Barrikaden - soviel is sicher ;)
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

Eiserner Knut hat geschrieben:...und Du meinst eine Demonstration oder viele bute ANTIFA-Aufkleber (und Schmierereien) ändern daran was -
smilie_sh_067 nein, ich bitte dich
Benutzeravatar
Eiserner Knut
Beiträge: 27715
Registriert: 14 Okt 2007, 00:16
Wohnort: 1100 Wien

Beitrag von Eiserner Knut »

Aamon hat geschrieben:8-Seitige Story im dieswöchigem Profil...

Bild

übrig bleibt dieser ekelhafte Nachgeschmack, auch wenn immer beteuert wird, es gilt ja nicht für die gesamte Szene. Liest das ein Unbedarfter, denkt der sich: Der größte Teil dieser Szene ist rechtsradikal, rassistisch usw...
Den Metlern is es, und war es, doch sowieso immerschon egal was die Außenwelt von Ihnen denkt... Hauptsache provozieren, egal wie...

[youtube][/youtube]
Benutzeravatar
Helge-Uwe
Beiträge: 4949
Registriert: 24 Sep 2009, 09:18

Beitrag von Helge-Uwe »

bedenkenlos find ich die band nicht, kunstwerk und auferzwungene ambivalenz hin oder her...
We have to remember that what we observe is not nature herself, but nature exposed to our method of questioning.
Benutzeravatar
Jakob
Beiträge: 5856
Registriert: 28 Apr 2006, 16:50

Beitrag von Jakob »

so org find ich den artikel jetzt nicht.
Trotzdem hält L. es für "total problematisch, wenn sich viele Bands beim Thema NSBM neutral geben“. Wenn man sich in einer derart vorbelasteten Szene befinde, sei Neutralität "fast schon so etwas wie Zustimmung“.
und das seh ich genauso. sollen die leut machen was sie wollen, aber wenigstens was dagegen sagen kann man wohl doch, wenns einem nicht in den kram passt.... man darf sich auf jeden fall nicht wundern, wenn dann leut kommen, die sich nicht auskennen und alles über einen kamm scheren
Hush little Larsie, don't say a word
And never mind that noise you heard
It's just the fans making bootleg tapes
I hope you choke on your sour grapes
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

nochmals: diese verunglimpfungen findest net arg? das grenzt an verleumdung und ehrenbeleidigung. aber bitte...ja, man soll was dagegen sagen können... man darf sich deshalb nicht wundern, weil solche artikel geschrieben werden...
shredder666
Beiträge: 2758
Registriert: 03 Okt 2009, 12:01

Beitrag von shredder666 »

schreib einen leserbrief, wenns dich so aufregt.
CONSPIRACY - Death/Thrash-Metal
http://conspiracyaustria.bandcamp.com
Benutzeravatar
Jakob
Beiträge: 5856
Registriert: 28 Apr 2006, 16:50

Beitrag von Jakob »

Aamon hat geschrieben:nochmals: diese verunglimpfungen findest net arg? das grenzt an verleumdung und ehrenbeleidigung. aber bitte...ja, man soll was dagegen sagen können... man darf sich deshalb nicht wundern, weil solche artikel geschrieben werden...

im falle marrok find ich das nicht unbedingt gut was die schreiben, aber es ist halt im falle horna einfach so, dass die den ruf nun mal haben. mehr haben die auch nicht geschrieben. die band die er veranstaltet hat, hat den RUF rechtsradikal zu sein. stimmt. er hat sie veranstaltet. stimmt auch. was profil draus macht is wieder was anderes und stellt sachen zwar "neutral" dar, drucken auch sein statement bezüglich bullshit und so ab, aber am schluss steht der absatz dann doch deutlich positioniert da und lenkt somit den unwissenden leser in die richtung zu denken, marrok sei ein kellernazi. das ist sehr wohl scheiße. der inhalt selbst ist nicht anzuzweifeln. nur die präsentationsform und die journalistische figur, die man eher in der kronenzeitung finden sollte als in einem, zumindest ehemaligen, qualitätsblatt
Hush little Larsie, don't say a word
And never mind that noise you heard
It's just the fans making bootleg tapes
I hope you choke on your sour grapes
Benutzeravatar
reanimapeda
Beiträge: 3971
Registriert: 12 Mär 2007, 16:08

Beitrag von reanimapeda »

Kurz nochmal von mir, diesesmal ernsthaft und ohne die in Wahrehit eh liebevoll gemeinten Sticheleien Richtung BM:

Didi - "Verunglimpfung" würde ja, bei meinem Verständnis des Wortes (man möge mich hier bitte korrigieren falls ich falsch liege), ein Unrecht beinhalten - und ganz so isses ja nun leider auch wieder nicht. Da gehts um die Sache Drummer-"Homo Scum", oder? Denn die ist ja wahr. Und wie in der Diskussion dazu damals schon angemerkt - ich bin grundsätzlich ein Freund der "Was interessiert mich mein Gewäsch von Gestern"-Philosophie, und selbstverständlich kann und soll auch jeder reifen - nixdestotrotz wird es immer so sein dass einem manche Altlasten anhängen, die sind mal mehr mal weniger tragisch. Es wäre zwar wünschenswert dass Aussagen immer in einem (zeitlichen) Kontext gesehen und auch inklusive diesen darüber berichtet wird, aber das wirds nicht spielen. Und bei aller durchaus vorhandenen Sympathie, ein "das ist aus der Luft gegriffener Bullshit" Totschlagargument als Antwort darauf hilft genau NULL weiter.

Ich bin mir SICHER, dass es genug Leute gibt die bei solchen Themen immer noch an "ein für alle Mal"-Klärungen interessiert wären, ich persönlich zwar nicht mehr (ich hab das thema für mich abgehakt, aufgrund der Deja-Vue Diskussionen und dem hier folgenden) und ich mein jetzt auch nicht wirklich die Level 13 TofukriegerInnen aus World Of Antifacraft, aber es ist halt leider immer wieder das gleiche - es IST nunmal so dass es - neben dem aller wahrscheinlichkeit nach sehr KLINEM Teil an tatsächlich rechtsradikalen - ein sehr grosser Teil mit absolutem Bewusstsein darüber und in völliger Absicht mit (an) NS (-angelehtner) Ästhetik kokettiert, sich dann auch noch zu zweideutigen Aussagen hinreissen lässt, gleichzeitig nicht bereit ist auch nur irgendetwas eindeutiges von sich zu geben, auf "leiwand" die Provo-Schiene fährt - in regelmässigen Abständen neben den allzeit-bereiten Zuckerlrosanen auch grössere Medien drauf aufmerksam werden, und dann gehts los. Da steht dann Vorwurf A im Raum, und von der betroffenen Seite kommt entweder gar kein Kommentar oder "blabla, alles bullshit, unglaubwürdig" - aber OHNE auch nur einen einzigen Vorwurf dann auch tatsächlich zu entkräften.

Jeder "nicht zu 100% involvierte, aber Interessierte" hat gar nicht die Möglichkeit rauszulesen ob Vorwurf A schlecht rechechiert, Vorwurf B aus dem Kontext gerissen, oder Vorwurf C komplett der Wahrheit entspricht. Und von der beschuldigten Seite bekommst dann, wenn die Heulerei vorbei ist, maximal irgendein möchtegern elitäres Geschwafel mit Totschlagpolemik - da scheissen dann halt die meisten drauf. Einduetige Aussagen will man auch wieder nicht treffen, weil evtl si der NSBMler Anteil doch ned so klein, und man will ja niemanden auf die Zehen steigen bzw wärs natürlich komplett untrue und unvorstellbar sich auch nur annähernd diplomatisch zu zeigen und hier mal aktiv Aufklärungsarbeit zu leisten. Und an dem Punkt hat man dann halt leider nurmehr eine bleibende Möglichkeit: deal with it. siehe Douglas Pearce / Death In June - der lebt ganz gut mit all den Vorwürfen, dem ist völlig bewusst dass 50% seiner Konzerte kurz vorher wieder abgesagt/verboten werden, denn genau das ist das Geschäftsmodell.
DEATH TO FALSE METAL!
Antworten