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Kleine Zeitung hat geschrieben:Die Kleine Zeitung trauert um ihren ehemaligen Sportchef: Harald Schaupp schlief am Samstagabend im 92. Lebensjahr friedlich ein. Über 30 Jahre prägte er mit seiner Kolumne "Ohne Glacé-Handschuhe" den Sport in dieser Zeitung.

Man musste damit rechnen, dass die Nachricht kommt. Und doch ist es jedes Mal schlimm, wenn sie tatsächlich da ist. Die Kleine Zeitung trauert um ihren langjährigen Sportchef: Harald "Harry" Schaupp ist nicht mehr. Am Samstag, dem 22. August, schlief er im 92. Lebensjahr friedlich ein, besagte die kurze Mitteilung. Eine schlimme Nachricht. Prägte Schaupp doch über 30 Jahre nicht nur die Sportredaktion der Zeitung, sondern war als Lehrmeister für viele Journalisten Vorbild und Richtungsgeber.


Harald Schaupp, fast drei Jahrzehnte Sportchef der Kleinen Zeitung, verstarb am Samstag im 92. Lebensjahr © Privat

Harald Schaupp war eine Marke, die auch die Marke Kleine Zeitung über Jahrzehnte geprägt hat. Sein Markenzeichen war seine Kolumne: „Ohne Glacé-Handschuhe“. Von Sportlern und Funktionären respektiert und gefürchtet, von den Leserinnen und Lesern geschätzt. Die jüngere Generation kennt wahrscheinlich gar keine Glacé-Handschuhe mehr. Diese feinen, weißen Handschuhe aus Glacéleder, die zu einem Smoking oder einem Frack getragen wurden und über den Abend nur zum Essen oder zur Begrüßung ausgezogen wurden. Schaupp legte sie ab, wenn er Kritik übte oder lobte, nahm sich kein Blatt vor dem Mund - und fasste eben jedes noch so heiße Eisen ohne Handschuhe an.

Dabei hat Harald Schaupp eigentlich als „getarnter“ Sportjournalist begonnen. Seine ersten Texte waren mit „Peter McCall“ gezeichnet. Das Pseudonym eines Angestellten der Landessportabteilung. Im Oktober 1968 wurde er in der Kleinen Zeitung angestellt - als Leiter der Sportredaktion, deren Handschrift er daraufhin für fast drei Jahrzehnte vorgab. Harald Schaupp war gefürchtet, wenn er, ein Sakko des letzten Schreis lässig über die Schulter geworfen, in die tägliche Vormittagskonferenz platzte und quer durch alle Ressorts „mehr Kompetenz“ einforderte. Kompetenz war eines seiner Lieblingsworte. Denn Harald Schaupp war kompetent. Im Grunde meinte er aber mit Kompetenz auch die Leidenschaft: für den Sport, für die Zeitung, für den Beruf.

Er verabscheute Feiertage, nach denen keine Zeitung erschien. Es waren verlorene Tage für ihn. Urlaub nahm Harald Schaupp nur sporadisch. Er war bei nicht weniger als 19 Olympischen Sommer- und Winterspielen, das war damals Weltrekord. Unmittelbar nach Olympia 1996 in Atlanta ging er in Pension und widmete sich, wann immer es ging, seiner Leidenschaft: Golf am Murhof.

Erst ganz gegen Ende packte auch ihn das Leben nicht gerade mit Glacé-Handschuhen an, am Samstag entschlief Schaupp schließlich für immer. Unser Beileid gilt seiner Frau Karin und all seinen Angehörigen.

Die Redaktion