Die Heimatpartei FPÖ wird endlich "deutsch"

Quassel, Quatsch und Diskurs abseits der Musik
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Helge-Uwe
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Die Heimatpartei FPÖ wird endlich "deutsch"

Beitrag von Helge-Uwe »

Heinz-Christian Strache ist beim FPÖ-Parteitag am Samstag auf Kanzlerfahrt geschickt worden. 94,36 Prozent der Delegierten in der Grazer Stadthalle bestätigten ihn als Parteiobmann, 2009 waren es noch 97,23 Prozent gewesen. Mit auf die Fahrt nahm Strache ein neues Parteiprogramm, das „komprimierter“ und vor allem wieder „deutscher“ ist. Strache selbst machte in seiner fast zweistündigen Rede klar, dass er nach der kommenden Nationalratswahl regieren will.

„Ja, ich stelle den Anspruch, denn ich bin davon überzeugt, ein besserer Kanzler für Österreich zu sein, als dieser Herr Werner Faymann“, so Strache vor den rund 600 Delegierten. „Ich werde als Kanzler Österreichs nicht alles anders, aber vieles besser und gerechter machen.“ Um ein schwarz-blaues Déjà-vu zu verhindern, machte Strache klar, dass er bei einem eventuellen Wahlsieg keiner anderen Partei den Kanzler zu überlassen gedenke. Selbst würde er aber auch den Vize machen: „Was auf einer Visitenkarte steht, ob Kanzler oder Vizekanzler, das ist völlig sekundär.“

Kritik hagelte es am politischen Mitbewerber, dem Strache sein „Zukunftskabinett“ gegenüberstellte. Mit nur zehn Ministern würde Strache regieren, er schlug etwa Johann Gudenus, Andreas Mölzer, Herbert Kickl und Barbara Rosenkranz sowie viele mehr vor. Denn: „Eine Zeitenwende in Österreich ist nötig und steht bevor.“ Die FPÖ sei „auf dem Sprung Richtung Großpartei“. Alternative gebe es dazu keine - „weil sonst unser Land in den Abgrund geführt wird durch die rot-schwarzen Politversager“. Zu Straches weiterem Potpourri zählten wie immer Kritik an EU, Zuwanderung und ORF.

Das neue Parteiprogramm, laut Strache eine „Liebeserklärung“ an die Bevölkerung ist vor allem wieder eines: „deutsch“. Nach zehn Leitsätzen, laut Strache die „zehn freiheitlichen Gebote“, bekennt sich die FPÖ wieder zur „deutschen Volks-, Sprach- und Kulturgemeinschaft“. Dieser Passus war unter Jörg Haider, wohl um mehr Wähler zu gewinnen, gestrichen worden. Im neuen Parteiprogramm werden aber auch die Volksgruppen wie Slowenen, Kroaten und Roma anerkannt, klar wird aber auch gemacht, dass Österreich kein Einwanderungsland sei. Und eine Familie ist eine Gemeinschaft von Mann und Frau mit gemeinsamen Kindern.
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Helge-Uwe hat geschrieben:
Heinz-Christian Strache ist beim FPÖ-Parteitag am Samstag auf Kanzlerfahrt geschickt worden. 94,36 Prozent der Delegierten in der Grazer Stadthalle bestätigten ihn als Parteiobmann, 2009 waren es noch 97,23 Prozent gewesen. Mit auf die Fahrt nahm Strache ein neues Parteiprogramm, das „komprimierter“ und vor allem wieder „deutscher“ ist. Strache selbst machte in seiner fast zweistündigen Rede klar, dass er nach der kommenden Nationalratswahl regieren will.

„Ja, ich stelle den Anspruch, denn ich bin davon überzeugt, ein besserer Kanzler für Österreich zu sein, als dieser Herr Werner Faymann“, so Strache vor den rund 600 Delegierten. „Ich werde als Kanzler Österreichs nicht alles anders, aber vieles besser und gerechter machen.“ Um ein schwarz-blaues Déjà-vu zu verhindern, machte Strache klar, dass er bei einem eventuellen Wahlsieg keiner anderen Partei den Kanzler zu überlassen gedenke. Selbst würde er aber auch den Vize machen: „Was auf einer Visitenkarte steht, ob Kanzler oder Vizekanzler, das ist völlig sekundär.“

Kritik hagelte es am politischen Mitbewerber, dem Strache sein „Zukunftskabinett“ gegenüberstellte. Mit nur zehn Ministern würde Strache regieren, er schlug etwa Johann Gudenus, Andreas Mölzer, Herbert Kickl und Barbara Rosenkranz sowie viele mehr vor. Denn: „Eine Zeitenwende in Österreich ist nötig und steht bevor.“ Die FPÖ sei „auf dem Sprung Richtung Großpartei“. Alternative gebe es dazu keine - „weil sonst unser Land in den Abgrund geführt wird durch die rot-schwarzen Politversager“. Zu Straches weiterem Potpourri zählten wie immer Kritik an EU, Zuwanderung und ORF.

Das neue Parteiprogramm, laut Strache eine „Liebeserklärung“ an die Bevölkerung ist vor allem wieder eines: „deutsch“. Nach zehn Leitsätzen, laut Strache die „zehn freiheitlichen Gebote“, bekennt sich die FPÖ wieder zur „deutschen Volks-, Sprach- und Kulturgemeinschaft“. Dieser Passus war unter Jörg Haider, wohl um mehr Wähler zu gewinnen, gestrichen worden. Im neuen Parteiprogramm werden aber auch die Volksgruppen wie Slowenen, Kroaten und Roma anerkannt, klar wird aber auch gemacht, dass Österreich kein Einwanderungsland sei. Und eine Familie ist eine Gemeinschaft von Mann und Frau mit gemeinsamen Kindern.
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BITTE - geht`s bei der nächsten Wahl alle wählen damit das NIE passiert!!! kotz1
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

ich kann zu 80% die FPÖ nicht wählen
ich kann zu 80% die Grünen nicht wählen
ich kann zu 97% die ÖVP nicht wählen
ich kann zu 60% die SPÖ nicht wählen

werd nächstesmal das erste mal nicht wählen, obwohl das demokratisch so wichtig wäre, aber es gibt momentan keine partei, die mich zu zumindest 70% befriedigt
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Helge-Uwe
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Beitrag von Helge-Uwe »

dann wähl ungültig. der einzig richtige weg, seine unzufriedenheit bezüglich der parteien zu demonstrieren.
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Helge-Uwe hat geschrieben:dann wähl ungültig. der einzig richtige weg, seine unzufriedenheit bezüglich der parteien zu demonstrieren.
Das sehe ich nicht so. Nicht wählen kommt denen zugute die man eigentlich nicht will. Dann muss man eben das kleinste Übel wählen um ein Gegengewicht zum erschreckenderweise immer stärker werdenden Strache zu schaffen.

Die Nichtwähler sind die, die dann am meisten jammern, wenn dann eine FPÖ wieder in der Regierung ist. Mit Nichtwählen kannst das nicht verhindern. Für was hat man eine Demokratie wenn man dann nicht zur Wahl geht und am Ende des Tages herumschimpft weil man plötzlich eine Regierung hat die man nicht will?!

"dem Strache sein „Zukunftskabinett“ gegenüberstellte. Mit nur zehn Ministern würde Strache regieren, er schlug etwa Johann Gudenus, Andreas Mölzer, Herbert Kickl und Barbara Rosenkranz sowie viele mehr vor."

Wollt ihr die tatsächlich in der Regierung haben??? Die Strache Fans werden zur Wahl gehen...

Das ist leider die typisch österreichische Mentalität: nix tun aber herumkeppeln smilie_wut_095
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Helge-Uwe
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Beitrag von Helge-Uwe »

dem didi is aber herzlich wurscht ob jetzt der strache oder die glawischnig "an der macht" sind (anscheinend, weil er ja mit beiden nix anfangen kann). von daher - und das kann ich irgendwo verstehen - sollte man EHER UNgültig, als GAR NICHT wählen. das "nichtwählen", das du immer ansprichst, hab ich nicht in den mund genommen. das geht nämlich überhaupt nicht, wie ich finde.

ich wähle aber auch das kleinste übel um eben den bewegungen, mit denen ich so gar nicht kann, den wind aus den segeln zu nehmen. auch wenn ich generell eher aus ideologischen gründen denn nach parteiprogrammen oder gar personen wähle.
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

kpö oida
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

helge-uwe: mir is eigentlich gar nix wurscht, aber eine glawischnig ist mir mittlerweile sogar gesellschaftspolitisch, was mir das hauptanliegen ist, sehr unangenehm (siehe all die verbote und ökofragen, wo ich die grünen nie mögen hab). auf der anderen seite gibts gesellschafts-philosophische haltungen, wo ich mit den grünen bin, das sind momentan aber für mich die nicht entscheidenden. bei meinen hauptanliegen habe ich aber momentan keine partei hinter mir. (hab die punkte jetzt doch wegkopiert, weil sich sonst wieder leute anscheißen)
Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Helge-Uwe hat geschrieben:dem didi is aber herzlich wurscht ob jetzt der strache oder die glawischnig "an der macht" sind (anscheinend, weil er ja mit beiden nix anfangen kann). von daher - und das kann ich irgendwo verstehen - sollte man EHER UNgültig, als GAR NICHT wählen. das "nichtwählen", das du immer ansprichst, hab ich nicht in den mund genommen. das geht nämlich überhaupt nicht, wie ich finde.
Ja aber hat ungültig wählen auf das Wahlergebnis nicht die gleiche Auswirkung als wenn man gar nicht hingeht??? Du hast deine Stimme niemand gegeben. Für mich selber Effekt. Und jemand der keinerlei Chance hat aus Protest zu wählen bringt ja auch nicht viel. Ich habe eigentlich Angst davor was da auf uns zukommen wird wenn die Umfragen stimmen...

Und ich denke das wird dem Didi dann auch nicht mehr wurscht sein!
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

ich hab aber vor einer grünen regierung ähnlich viel angst wie vor einer blauen...

aber ich geb dir recht, ungültig wählen is für mich nix, wenn ich hingehe, wähle ich auch eine partei. das kleinere übel wären von den großparteien die roten, aber ich habe meine haltung geändert und warte noch ab, hoffe, dass noch was kommt und werde die programme genau studieren auf meine wichtigen themen und leider wird es mir dann sehr schwer gemacht und ich werde womöglich das erste mal nicht wählen gehen. die mir wichtigen themen wurden bislang nur von einer liberalen und fortschrittlichen partei bedacht, leider gibts sowas momentan in österreich nicht
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Helge-Uwe
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Beitrag von Helge-Uwe »

man sollte bei einer wahl aber nicht aus subjektiven gründen wählen und seine eigenen interessen in den vordergrund stellen, als vielmehr auch auf eine ausgewogenheit in bezug auf gesellschaftspolitische und "allgemeine" interessen zu achten. kann das jetzt schwer erklären.

und, hypothese: 1% nichtwähler und ca. 44% ungültig gewählte stimmen würden meiner meinung nach den verantwortlichen viel mehr zu denken geben als wenn einfach 45% nicht zur wahl gehen, was einfach als desinteresse ausgelegt werden kann. man sollte imho das über jahrhunderte hart erkämpfte demokratische wahlrecht nicht einfach aus faulheit versanden lassen. interesse an politik zu zeigen ist bestimmt kein fehler, schließlich funktioniert so das pöhse system und darüber definiert es sich auch, obs gefällt oder nicht.
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

Helge-Uwe hat geschrieben:man sollte bei einer wahl aber nicht aus subjektiven gründen wählen und seine eigenen interessen in den vordergrund stellen, als vielmehr auch auf eine ausgewogenheit in bezug auf gesellschaftspolitische und "allgemeine" interessen zu achten. kann das jetzt schwer erklären.
genau das mache ich z.b....
ich würde immer ans wohl einer freien gesellschaft denken und niemals nur an mich persönlich
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reanimapeda
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Beitrag von reanimapeda »

Helge-Uwe hat geschrieben:man sollte bei einer wahl aber nicht aus subjektiven gründen wählen und seine eigenen interessen in den vordergrund stellen, als vielmehr auch auf eine ausgewogenheit in bezug auf gesellschaftspolitische und "allgemeine" interessen zu achten. kann das jetzt schwer erklären.
da wär, respektive WAR ich prinzipiell bei dir, ich hab mich von dem gedanken vor ein paar Jahren verabschiedet. einfach weil ichs leid bin jedesmal derjenige zu sein der draufzahlt, und auch aus verdrossenheit, weil - und damit mein ich jetzt NICHT dich - der rest der genau das predigt in wahrheit einfach nur den eigenen vorteil als "allgemeines interesse" erachtet, und da scheiss ich drauf. mittlerweile bin ich mir einfach wieder selbst der nächste.
und, hypothese: 1% nichtwähler und ca. 44% ungültig gewählte stimmen würden meiner meinung nach den verantwortlichen viel mehr zu denken geben als wenn einfach 45% nicht zur wahl gehen, was einfach als desinteresse ausgelegt werden kann. man sollte imho das über jahrhunderte hart erkämpfte demokratische wahlrecht nicht einfach aus faulheit versanden lassen. interesse an politik zu zeigen ist bestimmt kein fehler, schließlich funktioniert so das pöhse system und darüber definiert es sich auch, obs gefällt oder nicht.
seh ich zu 100% genauso. werde auch voraussichtlich ungültig wählen, auch wenn mir das eigentlich NICHT schmeckt, aber momentan ist für ich sogar das kleinste Übel immer noch absolut unvertretbar, und ich könnte mich nicht mehr im Spiegel betrachten meine Stimme dafür hergegeben zu haben.
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

Jakob hat geschrieben:kpö oida
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reanimapeda
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Beitrag von reanimapeda »

fällt zwar unter eins der geringsten übel, allerdings immer noch unwählbar für mich.
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