Eine kleine Geschichte
Vor langer Zeit als es noch kein Internet gab und auch keine Downloads, trug es sich zu, dass ein kleiner Junge von knapp 10 Jahren eines Tages in der Schule von einem Mitschüler eine Kassette bekam. Auf dieser war die seinerzeit böseste Musik der Welt. Dieser kleine Junge jedoch hörte mit viel Liebe und Eifer immer und immer wieder diese Kassette mit dem wohlwollenden Namen „IRON MAIDEN – The Number Of The Beast“. So kam es das dieser Junge immer mehr in die Welt des Metal eintauchte. Es dauerte nicht lange und Düsternis zog auf am Firmament. Eine Kassette mit der Aufschrift „SLAYER – Reign In Blood“ fand den Weg in den Walkman. Was dann mit diesem kleinen Jungen passierte kann man schwer beschreiben. Es war Liebe auf den ersten Blick! Das Nagelband des Kerry King, die unmenschlichen Schreie von Tom Araya, der Drum Orkan des Dave Lombardo und die Spielpräzision des Jeff Hanneman. Wo immer er war und was immer er machte, SLAYER war und ist sein ständiger Begleiter. Es folgte der Eintritt in die Lehre und auch dabei war SLAYER immer präsent. In 50 oder auch 100 Jahren wird man in der Steiermark verschiedene Umbauten an Häusern vornehmen und hinter diesen Wänden, Zwischendecken und Mauern wird es wimmeln von SLAYERschriftzügen.
Der kleine Junge wurde zum Jugendlichen und wuchs weiter zum Erwachsenen, immer in Begleitung von SLAYER. Nebenbei probierte er auch noch seine Geschicke auf der Gitarre, das Ziel war klar. Angestachelt durch seine Vorbilder begann auch er im Dachboden zu den Klängen von SLAYER die Eltern in den Nervenzusammenbruch zu treiben. Sämtliche Krisen in seinem Leben wurden mit SLAYER überstanden, sei es die erste Liebe, Trennung und Tod.
Mit der Zeit kamen andere, man möge meinen härtere, schnellere und bösartigere Bands, doch weit gefehlt, nichts liebte er so sehr wie SLAYER. In nächtlichen Diskussionsrunde schlug er mit der Faust auf den Tisch und grölte: „SLAYER“, kamen Freunde mit neuerem und härterem, mit SLAYER wurde gekontert. Auf Konzerten und Festivals lautete sein Schlachtschrei: „SLAYAAAAAA“.
SLAYER wurden verteidigt, wenn es sein musste bis aufs Blut. Musikstile kamen und gingen, SLAYER jedoch blieben.
Durch Höhen und Tiefen ging er mit seinen Lieblingen und wurde nebenbei zum reifen Mann.
Abermals Finsternis. Clive Burr, Drummer der Band IRON MAIDEN, verstirbt am 12.März 2013.
Doch das Leben geht weiter. Die Freude auf das See Rock Festival wuchs ständig. Es kam jedoch anders. Die Meldung vom Tod Jeff Hannemans riss ein gewaltiges Loch in das Firmament.
SLAYER ein Band aus 4 einzigartigen Charakteren wird es in dieser Konstellation nie mehr geben!
Mit Trauer sitzt unser kleiner Junge, nun zum Mann gereift da und denkt an die guten Zeiten zurück.
Das erste Mal SLAYER live. Boah – Hölle. So wie auch die anderen Konzerte jedes für sich ein einzigartiges Erlebnis. SLAYER wird für ihn nach wie vor das Non plus Ultra bleiben. Fragt man ihn, was ihn an SLAYER so fasziniert, so wird er steht’s antworten: „SLAYER sind SLAYER, die beste Band der Welt“.
Diese Liebe dauert nun fast 24 Jahre, länger als so mancher alt ist.
Sie wird auch weiterhin bestehen!
Mit Tränen in den Augen und einem Zitat von Matthias Herr möchte ich hier nun enden.
„Im Vergleich zu zeitgleich gestarteten Extrem Metal Bands sind sie sich bewundernswert treu geblieben. Vielleicht auch durch den Namen „Totschläger“, der Love- oder Country-Songs unmöglich macht. Eine Band die man nicht vergisst. Sie werden noch im nächsten Jahrtausend Anhänger harter, schwarzer Klänge begeistern, denn ihnen haftet der Ruch des „Verdorbenen“ unvermindert an. Sie umgibt die magische Aura des Besonderen. Slayer sind auf ihre Art einmalig und werden es immer bleiben. Dass sie das Feld mitbestellten, auf dem heute Legionen von Metal Bands ihre gedeihlichen Blüten treiben, sei abschließend, und keinesfalls an Rande vermerkt“.
R.I.P. Jeff