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Kronen Zeitung hat geschrieben:Herbert Oster tot

Sein Herz für Tiere schlägt nicht mehr

Ein ganz Großer im Tierschutz ist nicht mehr: Herbert Oster, Gründer des Aktiven Tierschutzes und mit Leib und Seele seinen Schützlingen verpflichtet, ist in der Nacht auf Samstag verstorben.
Unbestritten, dass er nicht immer ein einfacher war, seine polternde Art war legendär. Unbestritten aber auch, dass die Steiermark im Tierschutz nicht dorthin gekommen wäre, wo sie heute ist. Herbert Oster, der 1977 den Aktiven Tierschutz gegründet hat, ist tot. Ihm lag es immer am Herzen, dass auch mittellose Menschen ihr Tier gut versorgen können, der konsequente Vegetarier lebte Tierschutz auch privat. Unser Beileid den Angehörigen.

Aktiver Tierschutz Steiermark - Tierschutzhaus Arche Noah hat geschrieben:
56 Min ·

Mit großer Bestürzung und Trauer geben wir die Nachricht vom Ableben unseres Vereinsgründers Herbert Oster bekannt. Wir sind froh sein Lebenswerk weiterführen zu dürfen und wünschen seinen Angehörigen viel Kraft in dieser schweren Zeit!

Stadt Graz hat geschrieben:Heribert Oster
Bürger der Stadt Graz
Ernennung zum Bürger der Stadt Graz am 29. November 2001

Stadt Graz hat geschrieben:Zur Person

Heribert Oster
© Stadt Graz/Lohr

Heribert Oster wurde am 19. Dezember 1930 in Graz geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung schloss er eine kaufmännische Lehre ab und gründete im Jahre 1954 den Elektrohandel „Radio-Elektro-Oster Ges.m.b.H" der in kurzer Zeit in der Steiermark eine marktführende Stellung innehatte. Auch die Alleinvertretung der Ziegelwerke Helfbrunn wurde von ihm übernommen, wobei er in Eigeninitiative eine Ausstellung eröffnete, in der auch die Firma Gaulhofer ausstellte. Mit zehn Mitarbeitern verkaufte er Ziegel und Fenster und verzeichnete Umsätze in der Höhe von jährlich 30 Mio. Schilling. Durch die überaus erfolgreiche kaufmännische Tätigkeit konnte Herbert Oster seine finanzielle Absicherung erlangen und Grundstücke und Liegenschaften in Graz und Umgebung kaufen.

Im Jahre 1976 hat Heribert Oster feststellen müssen, dass es in der Steiermark an wirksamen Tierschutzeinrichtungen mangelte. Stets vom Tierschutzgedanken beseelt, hat er rastlos versucht, das Schicksal recht- und schutzloser Tiere zu lindern. Im Jahre 1978 gelang es ihm, durch seine nimmermüden Anstrengungen das Tierschutzheim „Arche Noah" zu gründen. In mehr als zwanzig Jahren fanden unzählige Tiere Aufnahme, wurden liebevoll betreut und weitervermittelt. Ende der 90iger Jahre war es abzusehen, dass die Arche Noah an die Grenzen ihrer Kapazität stößt. Wiederum war es der Initiative Heribert Osters zu danken, dass im Jahre 2000 am Neufeldweg ein modernes Tierheim eröffnet wurde. Durch seine zielstrebige Verfolgung des Zieles, gequälten und verlassenen Kreaturen wirksam zu helfen, wurden die Stadt Graz und das Land Steiermark Partner für das Projekt eines neuen Arche Noah-Tierschutzheimes unserer Stadt. Das neue Gebäude, erbaut nach Erkenntnissen modernster Veterinärmedizin, bietet einer großen Anzahl von Tieren ein gesichertes Asyl. Zahlreiche Haustiere aber auch Vögel haben als Schützlinge der Arche Noah und durch Heribert Oster's großherzige Vermittlungstätigkeit, ein neues Zuhause bei tierliebenden Menschen erhalten.

Das große Verdienst Heribert Oster's besteht darin, unablässig die Interessen seiner großen Tierfamilie in selbstloser Weise zu vertreten. Er ist somit ein mitfühlender Anwalt der Tiere, der dem Gedanken des aktiven Tierschutzes in der Steiermark nicht nur zutiefst verbunden ist, sondern ihm eine breite gesellschaftliche Basis gegeben hat.

Kleine Zeitung hat geschrieben:Aktiver Tierschutz Steiermark Tierschutzlegende Oster tritt ab

"Ich werde bis zur letzten Minute weitermachen", sagte Herbert Oster mit 85 Jahren, jetzt übergibt er im 87 Lebensjahr den Verein doch. Nach mehr als 45 Jahren für den Tierschutz zieht er sich zurück.
kompromisslos, polternd, gegenüber der Politik druckvoll um Förderungen kämpfend: so kennt die Steiermark Herbert Oster, der seit mehr als 45 Jahren den Tierschutz zu seiner Lebensagenda gemacht hat. Das Tierheim "Arche Noah" ist seit 40 Jahren in der Steiermark ein Begriff, den Verein Aktiven Tierschutz hatte er bis fast zuletzt voll im Griff. Nun zieht sich der streitbare Steirer aber zurück.

Am 26. April wird er im Rahmen "einer Würdigung für seine außergewöhnlichen Leistungen" den Verein übergeben. Als Nachfolger stehen Karl und Louisa Forstner (Obfrau-Stellvertreterin) bereit. Der neue Obmann ist ein steirischer Unternehmer, hat den Pferdeturnschuh Megasus entwickelt und arbeitete beim Aktiven Tierschutz schon als Tierinspektor und in der Pferdehilfe.

Es geht aber überhaupt ein umfassender Generationswechsel über die Bühne. Auch Osters Stellvertreterin Sonja Lang und der Kassier Engelbert Schuh ziehen sich zurück. Als Kassier übernimmt Paul Platzer.
Tierheim mit Ehrenamtlichen

Osters Slogan war stets die "Hilfe für die Ärmsten" - mit maßgeblicher Unterstützung von Spendern und aus dem Steuertopf hat er das Tierheim aufgebaut, kostenlose tierärztliche Behandlung für jene angeboten, die sich eine solche für ihre Vierbeiner nicht leisten konnten und auch eine Tierrettung betrieben. Mit unermüdlichen Ehrenamtlichen, die auch die die Hunde spazieren führten, schaffte er es die Arche Noah trotz ständiger Überbelegung am Laufen zu halten.
Kritik am Aktiven Tierschutz

Immer wieder geriet der Aktive Tierschutz aber auch in die Kritik, da er sich besonders offensiv um "Schenkungen auf den Tod" und Erbschaften älterer Tierliebhaber bemüht hat. Auch, dass seine "Inspektoren" Tierbesitzern ihre Haustiere abgenommen haben, sorgte mehrfach für Aufregung. Der Verein des streitbaren Herbert Oster hat aber über die Jahre unzählige Halte-Skandale und Tierleid-Fälle aufgedeckt. Der Politik hat er mehr als einmal gedroht, die Tiere aus dem aus allen Nähten platzenden Heim ins Rathaus zu bringen und dort zu lassen, wenn sie ihm bei der Finanzierung des Heimes nicht helfen.

Oster war einst als Fenstervertreter im Land unterwegs, als er vor 45 Jahren leidenden Bauernhofkatzen entdeckte, mitheimnahm und pflegte. So rutschte er in den Tierschutz hinein. In einem Interview 2015 mit der Kleinen Zeitung sagte er noch: "Wenn ich umfalle, dann ist es zum Zusperren. Ich weiß keinen, der es weitermachen würde. Aber vielleicht meldet sich ja einer. Ich werde jedenfalls bis zur letzten Minute weitermachen." Nun hat er also doch Nachfolger gefunden