Der österreichischer Schauspieler, Intendant und Schriftsteller Gerhard Tötschinger ist überraschend an einer Lungenembolie verstorben. Das bestätigen Bekannte aus seinem engen Umfeld. Tötschinger befand sich gerade auf Urlaub mit seiner Lebenspartnerin Christiane Hörbiger in St. Gilgen.
Am 26. Juni hatte der Wiener noch seinen 70. Geburtstag mit vielen Freunden und Wegbegleitern in Schönbrunn und im Wiener Arsenal gefeiert. Für September war ein Kulturabend im Radiokulturhaus geplant.
2009 erlitt Tötschinger durch einen Sturz beim Radfahren eine Blutvergiftung. In Folge musste sein Bein amputiert werden.
Bücher über die Habsburger
Der Theaterschauspieler war im Laufe seines Lebens Intendant verschiedener Bühnen. Von 1999 bis 2002 fungierte er als Direktor der Sommerspiele Perchtoldsdorf. Er verfasste außerdem unzählige Bücher über die Geschichte Österreichs, die Habsburger oder Franz Liszt.
32 Jahre "wilde Ehe" mit Christiane Hörbiger
Noch im Juni hatten Tötschinger und seine langjährige Lebensgefährtin Christiane Hörbiger verkündet, nach 32 Jahren wilder Ehe heiraten zu wollen.
Ohne jegliche Skandale führten die beide eine Bilderbuchehe. "Man darf dem anderen nie die Würde nehmen. Selbst im größten Streit muss man dem anderen die Würde lassen", verriet Hörbiger einmal dem KURIER.
Biografische Daten
Die Matura legte Gerhard Tötschinger in Wien im Akademischen Gymnasium, studierte danach Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte, brach die Studien aber ab, um sich dem Schauspielunterricht zu widmen. Zdenko Kestranek zbd Arthur Karg-Bebenburg waren unter seinen Lehrern.
In den 1960er-Jahren war er als Schauspieler auf Volksbühnen in Österreich, Deutschland und der Schweiz im Einsatz. In den 1970er-Jahren trat der in Wien geborene Schauspieler erstmals als Intendant in Erscheinung. Er führte Regie und war 2009 wMitglied im ORF-Publikumsrat und im ORF-Stiftungsrat, ab 2011 im Kulturbeirat von ORF III. 2015 bekam er für seine Leistungen das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien.
R.I.P