Der Popstar der Wissenschaft glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod
Stand: 07:55 Uhr | Lesedauer: 5 Minuten
Seine Familie teilte seinen Tod mit. Der weltberühmte Wissenschaftler litt jahrzehntelang an einer Nervenkrankheit, bei der die Muskeln absterben.
Quelle: WELT/Dagmar Böhning
Der britische Astrophysiker Stephen Hawking ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie mit.
„Wir sind tief betrübt, dass unser geliebter Vater heute gestorben ist“, sagten Hawkings Kinder in einem Statement.
Der weltberühmte Wissenschaftler litt jahrzehntelang an einer Nervenkrankheit, bei der die Muskeln absterben.
Wenn Stephen Hawking etwas sagte, lauschte die Welt. Jahrzehntelang konnte sich der schwer kranke Astrophysiker aus Großbritannien nur noch über einen Sprachcomputer mitteilen. Doch das hielt ihn von hochkomplexen Themen nicht ab: Gibt es einen Gott? Ist noch anderes Leben in den Weiten des Universums? Kann die Menschheit auf einen anderen Himmelskörper übersiedeln, wenn die Erde unbewohnbar wird? Was auch immer Hawking dazu meinte, wurde viel diskutiert. Jetzt ist das Genie im Alter von 76 Jahren in Cambridge gestorben.
Ärzte hatten Hawking bereits vor etwa einem halben Jahrhundert vorausgesagt, dass er an der Muskelschwäche Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) sterben werde. Das hatte Folgen und trieb seinen Ehrgeiz noch an: Der Gedanke an den Tod habe ihn seit langem begleitet. Angst habe er davor nicht, hatte Hawking stets gesagt.
Ein Jenseits allerdings hielt er für ausgeschlossen. „Ich sehe das Gehirn als einen Computer an, der aufhört zu arbeiten, wenn seine Einzelteile nicht mehr funktionieren“, sagte Hawking der britischen Zeitung „The Guardian“. „Es gibt kein Leben nach dem Tod für kaputte Computer; das ist ein Märchen für Leute, die Angst im Dunkeln haben.“
Menschen mit funktionierender „Hardware“ sollten seiner Ansicht nach den größtmöglichen Wert aus ihren Taten schöpfen. Für Hawking selbst bedeutete das, Licht ins Dunkel des Universums und unserer Herkunft zu bringen. Schwierigste Theorien machte er Laien verständlich; sein Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ (1988) wurde zum Bestseller.
In Wissenschaftskreisen fand seine Arbeit ebenfalls große Anerkennung, unter anderem hatte er 30 Jahre lang den berühmten Lucasischen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Cambridge inne – und war damit ein Nachfolger Isaac Newtons.
Zu seinen bedeutendsten Erfolgen gehörte, dass er Anfang der 70er Jahre voraussagte, dass Schwarze Löcher – riesige, extrem massereiche Objekte im Kosmos – unter bestimmten Umständen Energie verlieren. In Anlehnung an Albert Einstein war er jahrelang auf der Suche nach einer Formel, mit der sich die widerstreitenden Theorien über Relativität und Quantenphysik zusammenfügen ließen.
„Ich bin der Archetypus eines behinderten Genies“
Was Hawking so faszinierend machte, war wohl nicht nur seine Schwäche für die großen Fragen der Menschheit und der Wunsch seiner Zeit, für sämtliche Phänomene eine naturwissenschaftlich fundierte Erklärung zu finden. Es scheint auch die Symbolik zu sein, die bei seinen Auftritten mitschwang: Er konnte nicht mehr ohne Hilfe schreiben, nicht sprechen – aber mit dem Kopf reiste er zu den Sternen.
„Ich bin der Archetypus eines behinderten Genies“, sagte Hawking in einem Interview mit der BBC. „Die Menschen sind fasziniert von dem Gegensatz zwischen meinen extrem eingeschränkten körperlichen Fähigkeiten und den gewaltigen Ausmaßen des Universums, mit dem ich mich beschäftige.“ Sein ungewöhnliches Leben wurde verfilmt: Der Brite Eddie Redmayne verkörperte das Genie in dem Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ – und bekam dafür 2015 einen Oscar.
In seinen letzten Jahren wurde Hawking immer mehr zum Mahner: Er warnte die Menschheit vor einem selbst verschuldeten Untergang, etwa durch die Erderwärmung oder künstliche Viren. Auch Maschinen traute er nicht – sie könnten eines Tages klüger werden als ihre Schöpfer.
Hawking entwickelte Ideen für eine Übersiedlung der Menschheit auf andere Himmelskörper. „Früher oder später müssen wir zu den Sternen schauen.“ Gemeinsam mit dem russischen Milliardär Jurij Milner wollte er eine Armee winziger Raumfähren auf eine 20-jährige Reise schicken, um das Sternsystem Alpha Centauri auszukundschaften.
Das Weltall zog Hawking, der am 8. Januar 1942 genau 300 Jahre nach dem Tod von Galileo Galilei geboren wurde, seit seiner frühesten Jugend an. Schon in der Schule hatte er den Spitznamen „Einstein“. Nach dem Abschluss studierte er ein paar Semester Physik in Oxford, dann entschied er sich für ein Studium der Kosmologie in Cambridge.
Er war Anfang 20, als Ärzte bei ihm die ALS-Krankheit feststellten. Drei Jahre gaben sie ihm noch. Damals – so Hawking – sei ihm klar geworden, dass er mit seinem Leben noch einiges anfangen könne.
„Frauen sind ein komplettes Rätsel“
Im Rekordtempo legte er eine wissenschaftliche Karriere hin, heiratete, gründete eine Familie. Nebenbei wurde er eine Art Popstar der Wissenschaft, spielte sich selbst bei einem Auftritt in einer Folge von „Raumschiff Enterprise“ und wirkte in der Zeichentrickserie „Die Simpsons“ mit.
Sein Privatleben war in seiner Heimat immer mal wieder auch für bisschen Klatsch und Tratsch gut. 30 Jahre lang war er mit seiner Jugendliebe Jane verheiratet, mit ihr hatte er zwei Söhne und eine Tochter. Nach der Scheidung brachte sie Ende der 90er Jahre ein Buch heraus, in dem sie ihn als Haustyrannen beschrieb, den sie gelegentlich daran erinnern musste, dass er nicht Gott sei.
1995 heiratete Hawking seine ehemalige Pflegerin. Die Ehe hielt bis 2006. In einem Interview mit der Zeitschrift „New Scientist“ sagte er auf die Frage, worüber er jeden Tag am meisten nachdenke: „Frauen. Sie sind ein komplettes Rätsel.“
In seiner Autobiografie „Meine kurze Geschichte“ kam Hawking 2013 zu dem Schluss, dass er trotz seiner Krankheit ein gutes Leben gehabt habe. „Ich war zweimal verheiratet und habe drei wundervolle, großartige Kinder.“ Als Forscher sei er sehr erfolgreich gewesen. Dass er den Nobelpreis – für den es experimenteller Nachweise bedarf – nicht bekam, fand Hawking zwar schade. Wichtiger war ihm aber der Fundamental Physics Prize – und den hatte er längst eingeheimst.
AP/dpa/stro
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Quelle: https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... m-Tod.html
Stephen Hawking ist tot - Physiker stirbt im Alter von 76 Jahren
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Stephen Hawking ist tot - Physiker stirbt im Alter von 76 Jahren
Stephen Hawking hat geschrieben:Können Sie mich hören? Es war eine großartige Zeit, um am Leben zu sein und theoretische Physik zu erforschen. Unser Bild des Universums hat sich in den letzten 50 Jahren sehr verändert und ich bin glücklich, wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte. Die Tatsache, dass wir Menschen als Ansammlung von Partikeln der Natur in der Lage waren, so nah an ein Verständnis der Gesetze zu kommen, die uns beherrschen, ist ein großer Triumph. Ich möchte meine Aufregung und meinen Enthusiasmus über diese Herausforderung teilen. Also erinnert euch daran, nach oben zu den Sternen zu blicken – und nicht nach unten auf eure Füße. Versucht, einen Sinn zu erkennen in dem, was ihr seht, und fragt euch, was das Universum existieren lässt. Seid neugierig! Und wie schwierig das Leben auch scheinen mag, es gibt immer etwas, das ihr tun könnt. Es ist wichtig, dass ihr nicht einfach aufgebt. Danke fürs Zuhören.
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"Es war eine Ehre, ihn bei The Big Bang Theory zu haben. Danke dafür, uns und die Welt inspiriert zu haben."
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Stephen Hawking ist tot - Physiker stirbt im Alter von 76 Jahren
Nicht nur Forscher
Physikgenie war auch „Simpsons“-Fan und TV-Star
Das Klischee des Wissenschaftlers, der nur in seiner eigenen Welt lebt, hat Stephen Hawking nicht bedient. Denn der am Dienstag - am Todestag von Albert Einstein - im Alter von 76 Jahren verstorbene Astrophysiker und Mathematiker hatte auch eine Liebe zur Popkultur. Ob als Zeichentrick-Figur oder im Weltall: In zahlreichen Filmen und Serien spielte er mit oder war selbst Thema. Sein größter Wunsch - die Rolle des Bösewichts in einem James-Bond-Streifen - blieb aber unerfüllt.
So war Hawkings 1993 in einer Episode der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“ zu sehen, in der er mit Albert Einstein, Isaac Newton und Enterprise-Offizier Data Poker spielte. In einer Szene machte sich Hawking über Naturforscher Newton lustig, der meint, die Physik erfunden zu haben. Es sind Auftritte wie diese, die den Astrophysiker zum Nerd-Liebling gemacht haben. Die Idee zu seinem Auftritt in der Serie kam übrigens von ihm selbst.
Hawkings, der auch ein bekennender Fan der Zeichentrick-Serie „Simpsons“ war, taucht in dieser auch mehrfach als gelbes Männchen auf und synchronisierte sich anschließend auch selbst. In der ARD-Sendung „Beckmann“ erklärte er sogar einmal, dass die Serie „das Beste im amerikanischen Fernsehen“ sei.
Hawking-Gastauftritt in „The Big Bang Theory“
Auch in der Serie „The Big Bang Theory“ bekam Hawkings 2012 einen Gastauftritt: Schließlich ist der Wissenschaftler in den Geschichten rund um die Wohngemeinschaft von zwei jungen Physikern einer der persönlichen Helden der Hauptfiguren. Deshalb fällt Physiker Sheldon, der in der Szene auf Hawking trifft, auch prompt in Ohnmacht, als dieser ihn auf einen Rechenfehler aufmerksam macht.
In loving memory of Stephen Hawking. It was an honor to have him on The #BigBangTheory. Thank you for inspiring us and the world.
Kein Film mit Hawking, dafür aber einer über ihn, ist „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ (2014). Er erzählt von Hawkings Ehe mit seiner Ex-Frau Jane Wilde und von seiner fortschreitenden ALS-Erkrankung. Hauptdarsteller Eddie Redmayne verkörpert den Astrophysiker so überzeugend, dass er dafür 2015 den Oscar als bester Hauptdarsteller bekam. „Gut gemacht Eddie, ich bin sehr stolz auf dich“, schrieb Hawking nach der Verleihung auf Facebook.
Wollte James-Bond-Bösewicht spielen
Was seine Präsenz in Film und Fernsehen angeht, hatte Hawking einiges erreicht. Dennoch blieb ihm ein Wunsch unerfüllt - die Rolle des Bösewichts in einem James-Bond-Streifen. Das sei stets seine Traumrolle gewesen, sagte der damals 72-Jährige im Jänner 2015 in einem Interview mit dem britischen Magazin „Wired“. „Ich denke, der Rollstuhl und die Computerstimme würden gut dazu passen“, erklärte er damals.
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- Erik Blutaxt
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Re: Stephen Hawking ist tot - Physiker stirbt im Alter von 76 Jahren
was fürn didi, den alten esoteriker
deppad...
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Re: Stephen Hawking ist tot - Physiker stirbt im Alter von 76 Jahren
Großartig!
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Marcus Tullius Cicero
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Stephen Hawking ist tot - Physiker stirbt im Alter von 76 Jahren
Einstein, Galileo und Pi-Tag Mysteriöse Zufälle rund um Stephen Hawking
Am Mittwoch starb der britische Astrophysiker Stephen Hawkings im Alter von 76 Jahren - just am Jahrestag von Einsteins Geburt. Aber es blieb nicht bei diesem Zufall.
Am 14. März 1879 wurde einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Geschichte, Albert Einstein, geboren. 139 Jahre später just am Jahrestag starb der britische Astrophysiker Stephen Hawking im Alter von 76 Jahren. Auch Einstein war exakt 76 Jahre alt geworden. Ein Zufall? Vielleicht, und es gibt noch mehr davon. Geboren worden war Hawking nämlich am 8. Jänner 1942, dem 300. Todestag von Galileo Galilei, dem berühmten italienischen Physiker, Astronomen und Kosmologen. Als würde das Universum, das Hawking Zeit seines Lebens zu ergründen versuchte, sich einen kleinen humoristischen Seitenhieb erlauben, fällt der Todestag des berühmten Astrophysikers auch noch auf den inoffiziellen Pi-Tag, den Ehrentag der mathematischen Konstante.
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