R.I.PWoche hat geschrieben:Bärnbach, ja die gesamte Weststeiermark, trauert. Fritz Kosir verstarb am Samstag in seinem 83. Lebensjahr. "Gemma zum Fritz", sagten sich unzählige Bewohner der Lipizzanerheimat, wenn sie zum Gasthaus Kosir pilgerten. Seit sieben Generationen- so um 1760 - ist das Gasthaus Kosir in den Händen der Familie Kosir. Der Madclub war Schauplatz legendärer Musik-Feste und der weltbekannte Künstler Gustav Troger kettete das Gasthaus an.
Seine Tochter Fini führte das Lokal 21 Jahre lang, vor kurzem übernahm Jogo Klampfl als Pächter. Legendär waren zuletzt auch Geburtstagskonzerte für Fritz, sein 80er wurde vor zwei Jahren groß gefeiert. Fritz und das Gasthaus Kosir sind untrennbar miteinander verbunden, sowie auch Fritz und die Musik. Schon Stunden nach Bekanntwerden seines Todes kondolierten unzählige Menschen der Familie auf den Sozialen Medien.
Fritz, du wirst uns allen fehlen!
Fritz Kosir mit Fini Rosenzopf und Jogo Klampfl an seinem 82. Geburtstag.Foto: Cescutti
Fritz Kosir (82) Wirt
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Fritz Kosir (82) Wirt
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Fritz Kosir (82) Wirt
Rockarchiv Steiermark hat geschrieben:Mad Club Košir / Gasthaus Koschir / Fritz
Geschichte:
Bärnbach
1950er bis heute
Mad Club Košir, Außenansicht 2017 © Heimo Nossek
Die Geschichte des Mad Club reicht zurück bis ca. ins Jahr 1780. Damals wurde das Bergarbeiter-Gasthaus Kirchweger in Bärnbach gegründet das seither durchgehend in Familienbesitz ist. Mit der Übernahme durch den nunmehrigen Senior-Chef Fritz Košir im Jahre 1952 und der späteren Umbenennung in Mad Club Košir (angelehnt an den New Yorker Mad Club in dem Frank Zappa für seine Fans alljährlich ein Gratiskonzert spielte) begann Musik eine zentrale Rolle in dem Gasthaus zu spielen. Einerseits gab es ab nun gelegentlich Live-Konzerte bei freiem Eintritt sowohl von jungen Gruppen aus der Region als auch von bereits etablierten Bands, andererseits hatte der Mad Club auch seine Bedeutung als Inspirationsquelle und sozialer Treffpunkt für gleichgesinnte, an Musik interessierte Jugendliche und war so auch der Ausgangspunkt so mancher Bandgründung.
Etwa ab Mitte der 1980er Jahre wurde die Konzertveranstaltertätigkeit unter Mithilfe von Fritz Koširs Schwiegersohn Wolfgang Rosenzopf (selbst Musiker und u.a. in der Band Medea gemeinsam mit dem früh verstorbenen Fritz Košir jr. aktiv) intensiviert, sodass einige Zeit lang in sehr regelmäßigen Abständen (etwa 1x monatlich) Konzerte stattfanden. Seit ca. 1995 bis heute finden die Konzerte wieder in unregelmäßigen Abständen statt. Alljährliche Fixpunkte sind aber das traditionelle Weihnachtskonzert und das Konzert zu Fritz‘ Geburtstag. Stilistisch ist damals wie heute vieles möglich. Jazz, Blues und Rock sind die Schwerpunkte. Externe Verknüpfung Opus spielten hier lange vor ihrem kommerziellen Durchbruch, Gerd Schuller trat regelmäßig auf, der, ebenso wie Sir Oliver Mally dem Mad Club einen Song widmete. Wilfried, der legendäre Jazz-Schlagzeuger Erich Bachträgl oder auch die Orange Baboons spielten hier, aber auch internationale Prominenz wie Wayne Darling oder Lee Harper.
Erwähnenswert ist auch die Optik des seit den 1970ern nun, 2017 erstmals sanft renovierten Clubs: Straßenseitig ist das Gebäude an eine riesige Eisenkugel des Künstlers Gustav Troger gekettet, wodurch dem Club, der nicht immer unumstritten war, eine Aura der Dauerhaftigkeit anhaften soll. Innen hängen überall an den Wänden Bilder und Grafiken von befreundeten Künstlern (Peter Hauser, Harald Rohrer, Herbert Guppa) sowie eine große Hommage an den Film „200 Motels" von Frank Zappa und Tony Palmer, gemalt von Fritz Košir junior.
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Re: Fritz Kosir (82) Wirt
R.I.P. legendary Fritz!!!
Vor vielen, vielen Monden fuhren wir aus dem Kernölreich hinauf nach Bärnbach. Dort so sagten die Gerüchte gibt es ein Lokal mit wülda Musi, Bier und ana großn Eisnkugl vorm Haus. So wurde der Fritz zu einem zentralen Gestirn beim Fortgehen. Immer wenn es Zeit war und es war immer Zeit, hieß es, auf zum Fritz, Fritz war da.
Es war der Mai 2002 wo ich und unser damaliger Drummer Dani, beim Fritz saßen und „Reek Of Death“ gründeten, Fritz war da. Nach der Probe wohin? Zum Fritz, Fritz war da.
Ein paar Jahre später geigten wir beim Madfest auf, Fritz war da. Später mal an der Bar: „Du Fritz, ich brauchat an Jägermeister, der haut mi wieder nach vorne.“ Fritz war da. Fritz gibt mir einen, nicht die kleinen Flascherl, schon die großen. Und Ex. Fritz darauf: „Nimm noch einen, aber pass auf, das`d nicht zu weit fliegst.“ Fritz war da.
Jetzt bist nimmer da, aber dafür immer in unseren Herzen.
Ich sage Danke für a geile Zeit und ich trink a großes Flascherl auf Di.
Unser herzliches Beileid der Familie.
Gsputi Im Namen von „Reek Of Death“
Vor vielen, vielen Monden fuhren wir aus dem Kernölreich hinauf nach Bärnbach. Dort so sagten die Gerüchte gibt es ein Lokal mit wülda Musi, Bier und ana großn Eisnkugl vorm Haus. So wurde der Fritz zu einem zentralen Gestirn beim Fortgehen. Immer wenn es Zeit war und es war immer Zeit, hieß es, auf zum Fritz, Fritz war da.
Es war der Mai 2002 wo ich und unser damaliger Drummer Dani, beim Fritz saßen und „Reek Of Death“ gründeten, Fritz war da. Nach der Probe wohin? Zum Fritz, Fritz war da.
Ein paar Jahre später geigten wir beim Madfest auf, Fritz war da. Später mal an der Bar: „Du Fritz, ich brauchat an Jägermeister, der haut mi wieder nach vorne.“ Fritz war da. Fritz gibt mir einen, nicht die kleinen Flascherl, schon die großen. Und Ex. Fritz darauf: „Nimm noch einen, aber pass auf, das`d nicht zu weit fliegst.“ Fritz war da.
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Fritz Kosir (82) Wirt
Kleine Zeitung hat geschrieben:Große Anteilnahme
So erinnern sich Wegbegleiter an Szenewirt Fritz Košir
Der Bärnbacher Szenewirt Fritz Košir ist mit 82 Jahren verstorben. Wegbegleiter erinnern an einen Menschen mit Anziehungskraft. Die Trauerfeier findet am 7. Dezember statt.
"Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich weiter.“ Mit diesem Spruch des Lyrikers Rainer Maria Rilke bedankt sich die Familie von Fritz Košir auf Facebook für die „große Anteilnahme“. Der legendäre Szenewirt ist am Samstag mit 82 Jahren verstorben. Am Freitag, dem 7. Dezember, findet um 13.30 Uhr die Trauerfeier in der St. Barbarakirche in Bärnbach statt.
Erinnerungen an "Fritz"
„Fritz war eine Institution: Er hat es geschafft, dass Kunst ins Leben einsickert. Er hat mit dem Popmuseum Internationalität in die Provinz geholt“, erzählt der international renommierte steirische Künstler Gustav Troger. Der „Mad Club“, das Bärnbacher Lokal des großen Musik- und Kunstliebhabers Košir, war schon immer ein wichtiger Auftrittsort für Bands und Künstler. Im Inneren sind die Wände mit Bildern gepflastert – ganz besonders auffällig ist die Hommage an den Zappa-Film „200 Motels“, gemalt vom früh verstorbenen Sohn Fritz Košir junior.
Schon von außen weithin sichtbar ist die schwarze Fassade mit dem Logo der Lord-Jim-Loge, jener Künstlervereinigung, die in den 1980er Jahren von Jörg Schlick, Martin Kippenberger, Albert Oehlen und Wolfgang Bauer gegründet wurde. Ebenso Kette und Kugel von Troger. Er hat Košir vor mehr als 20 Jahren kennengelernt, als er ihm vorschlug, die Kugel an sein Haus zu machen. „Ich wusste nicht, ob er mich rauswirft“, erzählt Troger, „ich habe ihm dann ein Buch mit einer Skulptur von mir gezeigt: ein ausgestopftes Schwein, eingespannt in einer Schleuder. Das hat ihn fasziniert.“
Legendäres Einsermenü
Legendär ist das Szenelokal aber auch für sein Einsermenü: eine Wurstsemmel. Der Künstler Werner Bauer alias „Pug“ hat Frank Zappa mit Wurstsemmel und einem Bier für das Einsermenü auf der Hausfassade verewigt. Heuer folgte dann der Wirt selbst.
Gustav Troger erzählt, dass ihm Fritz Košir aber schon in der Kindheit aufgefallen sei. „Am Bärnbacher Fußballplatz sah er mit seinem schwarzen Schnauzer und dem Nietengürtel wie ein Westernheld aus – da war ich zehn Jahre alt“, erinnert sich Troger. Für ihn war Košir eine Ausnahmeerscheinung mit Anziehungskraft: „Er hatte Charisma. Mich fasziniert, dass alle Generationen im ,Mad Club’ da waren. Das Lokal war er.“
Das sieht der Musiker Gerd Schuller, der zuletzt im Februar zu Košir 82. Geburtstag aufgespielt hat, ähnlich. „Der Košir ist eine tolle Begegnungsstätte mit Toleranz ohne Ende. Alle sozialen Schichten sind dort friedlich vereint und erleben tolle Musik“, erklärt er den Mythos. Dafür verantwortlich: Fritz Košir . „Er war als Mensch unheimlich authentisch und gerade heraus. Fritz hat sich nicht verstellt und alle sein lassen.“
"Eine Epoche ist zu Ende"
„Košir war für einige Menschen wie eine zweite Wohnung. Fritz hat auf natürliche Weise eine Sozial- und Kulturinstitution kreiert“, vergleicht Gustav Troger. Und ist sich sicher: „Der Bezirk Voitsberg hat ein Urgestein verloren, eine Epoche ist zu Ende.“
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