Robert Mugabe ist tot
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Robert Mugabe ist tot
37 Jahre hat Robert Mugabe die Geschichte Simbabwes geprägt: Als Premierminister verhalf er nach der Unabhängigkeit 1980 dem Land zum Aufschwung, als Präsident herrschte er dann mit harter Hand und führte das Land wieder in den Niedergang. Nun starb Mugabe im Alter von 95 Jahren, wie Staatschef Emmerson Mnangagwa am Freitag mitteilte.
Online seit heute, 7.25 Uhr
Mugabes Gesundheitszustand hatte sich in den vergangenen Monaten zunehmend verschlechtert und war schließlich auch für seinen Tod verantwortlich, wie seine Familie gegenüber der BBC bestätigte.
Bei den wenigen öffentlichen Auftritten in der jüngeren Vergangenheit wirkte er geschwächt, seit April hielt sich Mugabe der BBC zufolge in Singapur zur medizinischen Behandlung auf. Er litt an einer Augenerkrankung, auch über Prostatakrebs wurde spekuliert.
Mugabe 1976 in Genf
Später zog Mugabe nach Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, und nach Ghana, wo er als Lehrer arbeitete, bevor er 1960 in sein Heimatland – damals noch Südrhodesien – zurückkehrte. Als Aktivist verbrachte er insgesamt zehn Jahre in Haft. Mugabe schloss mehrere Studien ab, teilweise auch während seiner Gefangenschaft.
Schon seit Langem Gerüchte
Offizielle Statements zu seinem Zustand gab es nie. Mitunter die einzigen Informationsquellen für die Presse und interessierte Bürgerinnen und Bürger waren Apps, mittels derer sich die Flugdaten der Präsidentenmaschine „Air Zimbabwe Flight 1“ nachverfolgen ließen. Mugabe selbst quittierte einmal die Gerüchte über seinen Tod nach der Rückkehr aus Dubai mit einem Scherz. „Es stimmt: Ich war tot. Aber ich wurde wie immer wiedergeboren“, sagte er.
Mehrere Studien abgeschlossen
Tatsächlich geboren wurde Mugabe am 21. Februar 1924 in einer Missionsstation im Nordwesten des Landes. Seine erste Begegnung mit den Befreiungsideen machte der aus armen Verhältnissen stammende Jesuitenschüler in Südafrika, wo er vielen späteren afrikanischen Führungsfiguren begegnete.
Mugabe 1976 in Genf
Später zog Mugabe nach Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, und nach Ghana, wo er als Lehrer arbeitete, bevor er 1960 in sein Heimatland – damals noch Südrhodesien – zurückkehrte. Als Aktivist verbrachte er insgesamt zehn Jahre in Haft. Mugabe schloss mehrere Studien ab, teilweise auch während seiner Gefangenschaft.
Wachstumskurs versandete
Nach der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien gewann Mugabes Partei ZANU (später: ZANU-PF) 1980 überraschend die Parlamentswahl, er wurde Premierminister. Mugabe verkündete einen Versöhnungskurs für Schwarz und Weiß und führte das Land auf einen wirtschaftlichen Wachstumskurs. Selbst seine Gegner zollten Anerkennung für Reformen im Gesundheits- und Bildungssektor, die auf dem Kontinent als beispielhaft galten.
In seinen ersten Jahren wurde Mugabe vom Westen als Reformer gefeiert – hier mit Lady Di
1987 wurde das Amt des Premierministers abgeschafft, Mugabe wurde Präsident. Im Kampf gegen die Konkurrenzpartei ZAPU kam es zu ersten Repressionen. Zu Beginn der 1990er Jahre begann der wirtschaftliche Abstieg. Auch auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank begann man mit einem Sparprogramm, Korruption und Vetternwirtschaft nahmen langsam Überhand. Die Abwärtsspirale endete in einer Hyperinflation, das Land stand am Rande des Abgrunds.
Präsident im Machtrausch
Parallel dazu regierte der 1990 und 1996 wiedergewählte Mugabe immer autoritärer, die Grenze zum Despoten überschritt er spätestens 2000: Damals lehnte die Bevölkerung in einem Referendum eine neue Verfassung ab, mit der Mugabe seine Machtstellung zementieren wollte. Es folgte breite Repression. Mit den Enteignungen der Weißen suchte Mugabe neue Unterstützung unter seinen Landsleuten. Spätestens dieser politische Schachzug stürzte das Land völlig ins politische und wirtschaftliche Chaos.
Blutiges Jahr 2008
2008 schienen Mugabes Tage als Präsident gezählt: Im ersten Wahlgang unterlag er Oppositionsführer Morgan Tsvangirai. Doch nach blutigen Repressionen zog sich die Opposition kurz vor dem zweiten Wahldurchgang zurück. Die Nachbarländer verhinderten das Schlimmste, Mugabe mussten den Erzfeind Tsvangirai für einige Jahre zum Premier machen, eher das Amt wieder abgeschafft wurde. Der Oppositionsführer unterlag bei der Präsidentschaftswahl Mugabe, wie schon bei den Wahlen zuvor war von Fälschung und Einschüchterung der Wähler die Rede.
Mugabe bei den Unabhängigkeitsfeiern 2012
Luxus neben Hungersnot
Mugabes Politik war seit Jahren von reinem Machterhalt und Repressionen geprägt. Für besondere Empörung sorgten jedes Jahr die ausufernden Geburtstagsfeste mit Luxus und Völlerei, während die Bevölkerung unter Hunger litt. Allein 2017 soll das Fest umgerechnet 1,9 Millionen Euro gekostet haben, unter anderem wurde eine Torte in Form von Mugabes Mercedes-Limousine serviert.
Aus dem Amt geputscht
Bei diesem Anlass hatte er noch angekündigt, 2018 erneut bei den Präsidentenwahlen antreten zu wollen. Zudem betonte Mugabe, dass er keinen Nachfolger bestimmen werde. Das sei Aufgabe der Partei. Beste Chancen auf die Nachfolge wurden zunächst Vizepräsident Emmerson Mnangagwa eingeräumt, ehe er wegen Illoyalität im November 2017 entlassen wurde. Das sollte auch der Anfang vom Ende Mugabes Herrschaft sein.
Nur wenige Tage später übernahm das Militär die Kontrolle und zwang Mugabe schließlich zum Abdanken. Kurz darauf wurde Mnangagwa als Präsident vereidigt und räumte zunächst in der eigenen Partei auf.
red, ORF.at/Agenturen
Quelle: https://orf.at/stories/3001101/
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Robert Mugabe ist tot
37 Jahre hat Robert Mugabe die Geschichte Simbabwes geprägt: Als Premierminister verhalf er nach der Unabhängigkeit 1980 dem Land zum Aufschwung, als Präsident herrschte er dann mit harter Hand und führte das Land wieder in den Niedergang. Nun starb Mugabe im Alter von 95 Jahren, wie Staatschef Emmerson Mnangagwa am Freitag mitteilte.
Online seit heute, 7.25 Uhr
Mugabes Gesundheitszustand hatte sich in den vergangenen Monaten zunehmend verschlechtert und war schließlich auch für seinen Tod verantwortlich, wie seine Familie gegenüber der BBC bestätigte.
Bei den wenigen öffentlichen Auftritten in der jüngeren Vergangenheit wirkte er geschwächt, seit April hielt sich Mugabe der BBC zufolge in Singapur zur medizinischen Behandlung auf. Er litt an einer Augenerkrankung, auch über Prostatakrebs wurde spekuliert.
Mugabe 1976 in Genf
Später zog Mugabe nach Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, und nach Ghana, wo er als Lehrer arbeitete, bevor er 1960 in sein Heimatland – damals noch Südrhodesien – zurückkehrte. Als Aktivist verbrachte er insgesamt zehn Jahre in Haft. Mugabe schloss mehrere Studien ab, teilweise auch während seiner Gefangenschaft.
Schon seit Langem Gerüchte
Offizielle Statements zu seinem Zustand gab es nie. Mitunter die einzigen Informationsquellen für die Presse und interessierte Bürgerinnen und Bürger waren Apps, mittels derer sich die Flugdaten der Präsidentenmaschine „Air Zimbabwe Flight 1“ nachverfolgen ließen. Mugabe selbst quittierte einmal die Gerüchte über seinen Tod nach der Rückkehr aus Dubai mit einem Scherz. „Es stimmt: Ich war tot. Aber ich wurde wie immer wiedergeboren“, sagte er.
Mehrere Studien abgeschlossen
Tatsächlich geboren wurde Mugabe am 21. Februar 1924 in einer Missionsstation im Nordwesten des Landes. Seine erste Begegnung mit den Befreiungsideen machte der aus armen Verhältnissen stammende Jesuitenschüler in Südafrika, wo er vielen späteren afrikanischen Führungsfiguren begegnete.
Mugabe 1976 in Genf
Später zog Mugabe nach Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, und nach Ghana, wo er als Lehrer arbeitete, bevor er 1960 in sein Heimatland – damals noch Südrhodesien – zurückkehrte. Als Aktivist verbrachte er insgesamt zehn Jahre in Haft. Mugabe schloss mehrere Studien ab, teilweise auch während seiner Gefangenschaft.
Wachstumskurs versandete
Nach der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien gewann Mugabes Partei ZANU (später: ZANU-PF) 1980 überraschend die Parlamentswahl, er wurde Premierminister. Mugabe verkündete einen Versöhnungskurs für Schwarz und Weiß und führte das Land auf einen wirtschaftlichen Wachstumskurs. Selbst seine Gegner zollten Anerkennung für Reformen im Gesundheits- und Bildungssektor, die auf dem Kontinent als beispielhaft galten.
In seinen ersten Jahren wurde Mugabe vom Westen als Reformer gefeiert – hier mit Lady Di
1987 wurde das Amt des Premierministers abgeschafft, Mugabe wurde Präsident. Im Kampf gegen die Konkurrenzpartei ZAPU kam es zu ersten Repressionen. Zu Beginn der 1990er Jahre begann der wirtschaftliche Abstieg. Auch auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank begann man mit einem Sparprogramm, Korruption und Vetternwirtschaft nahmen langsam Überhand. Die Abwärtsspirale endete in einer Hyperinflation, das Land stand am Rande des Abgrunds.
Präsident im Machtrausch
Parallel dazu regierte der 1990 und 1996 wiedergewählte Mugabe immer autoritärer, die Grenze zum Despoten überschritt er spätestens 2000: Damals lehnte die Bevölkerung in einem Referendum eine neue Verfassung ab, mit der Mugabe seine Machtstellung zementieren wollte. Es folgte breite Repression. Mit den Enteignungen der Weißen suchte Mugabe neue Unterstützung unter seinen Landsleuten. Spätestens dieser politische Schachzug stürzte das Land völlig ins politische und wirtschaftliche Chaos.
Blutiges Jahr 2008
2008 schienen Mugabes Tage als Präsident gezählt: Im ersten Wahlgang unterlag er Oppositionsführer Morgan Tsvangirai. Doch nach blutigen Repressionen zog sich die Opposition kurz vor dem zweiten Wahldurchgang zurück. Die Nachbarländer verhinderten das Schlimmste, Mugabe mussten den Erzfeind Tsvangirai für einige Jahre zum Premier machen, eher das Amt wieder abgeschafft wurde. Der Oppositionsführer unterlag bei der Präsidentschaftswahl Mugabe, wie schon bei den Wahlen zuvor war von Fälschung und Einschüchterung der Wähler die Rede.
Mugabe bei den Unabhängigkeitsfeiern 2012
Luxus neben Hungersnot
Mugabes Politik war seit Jahren von reinem Machterhalt und Repressionen geprägt. Für besondere Empörung sorgten jedes Jahr die ausufernden Geburtstagsfeste mit Luxus und Völlerei, während die Bevölkerung unter Hunger litt. Allein 2017 soll das Fest umgerechnet 1,9 Millionen Euro gekostet haben, unter anderem wurde eine Torte in Form von Mugabes Mercedes-Limousine serviert.
Aus dem Amt geputscht
Bei diesem Anlass hatte er noch angekündigt, 2018 erneut bei den Präsidentenwahlen antreten zu wollen. Zudem betonte Mugabe, dass er keinen Nachfolger bestimmen werde. Das sei Aufgabe der Partei. Beste Chancen auf die Nachfolge wurden zunächst Vizepräsident Emmerson Mnangagwa eingeräumt, ehe er wegen Illoyalität im November 2017 entlassen wurde. Das sollte auch der Anfang vom Ende Mugabes Herrschaft sein.
Nur wenige Tage später übernahm das Militär die Kontrolle und zwang Mugabe schließlich zum Abdanken. Kurz darauf wurde Mnangagwa als Präsident vereidigt und räumte zunächst in der eigenen Partei auf.
red, ORF.at/Agenturen
Quelle: https://orf.at/stories/3001101/
Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.
Marcus Tullius Cicero
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Re: Robert Mugabe ist tot
Na endlich!
Mugabe regierte das Land ab etwa 2000 offen als Diktator. Seine Herrschaft war von Hungersnöten und teilweise schweren Menschenrechtsverletzungen geprägt, die zum Ausschluss Simbabwes aus dem Commonwealth führten. Mugabe wurde die Einreise in die Europäische Union mit Ausnahme von Besuchen von Veranstaltungen der Vereinten Nationen und des Heiligen Stuhls verweigert. Wikipedia.
Mugabe regierte das Land ab etwa 2000 offen als Diktator. Seine Herrschaft war von Hungersnöten und teilweise schweren Menschenrechtsverletzungen geprägt, die zum Ausschluss Simbabwes aus dem Commonwealth führten. Mugabe wurde die Einreise in die Europäische Union mit Ausnahme von Besuchen von Veranstaltungen der Vereinten Nationen und des Heiligen Stuhls verweigert. Wikipedia.
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Re: Robert Mugabe ist tot
Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.
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Re: Robert Mugabe ist tot
Wuascht Hautsoch hin!!!