Autofahrer zur Kasse bitte!

Quassel, Quatsch und Diskurs abseits der Musik
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Nukkumatti
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Beitrag von Nukkumatti »

endlich mal kann ich meine jahrelange forderung wieder mal mit einer untermauern:
autofahrer zahlen viel zu wenig! deshalb fahren sie auch viel zu viel - weil es viel zu billig ist.
in einer zeit, in der das rauchen zum schutze der nichtraucher verboten werden soll, muss auch das sinnlose autofahren ein ende nehmen.
eine kilometerabhängige maut, die sich nicht nur auf autobahnen beschränkt wäre ein erster anfang, auch der treibstoff ist noch viel zu billig. allerdings sollte auch die pendlerpauschale angehoben werden, damit jene menschen, die auf dem arbeitsweg auf ihr auto angewiesen sind, es sich weiterhin leisten können.
das wäre nicht nur für die umwelt gut, sondern vor allem auch für den menschen direkt, der den ganzen tag den dreck der autos einatmen muss.

aber jetzt zu studie, deren ergebnis ich geradfe entdeckt habe:



[b224]Viele Autofahrer sehen sich als \"Melkkühe der Nation\" - aber in Wirklichkeit zahlen die Zeche andere, so zumindest das Ergebnis einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Demnach trägt der Pkw-Verkehr nur 44 Prozent seiner Kosten. Noch schlimmer wird\'s beim Lkw, wo nur 36 Prozent auch vom Verursacher bezahlt werden. Dabei seien die Staukosten noch gar nicht mit eingerechnet.[/b224]

Laut VCÖ ist eine weitere Ungerechtigkeit des Verkehrs, dass die untersten Einkommensschichten besonders draufzahlen. \"Die zehn Prozent der reichsten Österreicher geben mehr für ihr Auto aus, als die ärmsten zehn Prozent zum Leben haben\", so VCÖ-Experte Martin Blum am Freitag vor Journalisten. Dies zeige sich etwa bei der Pendlerpauschale: Weniger als fünf Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen mit einem Einkommen unter 10.000 Euro im Jahr erhalten die Pendlervergütung. Bei Personen mit einem Verdienst von über 200.000 Euro seien es hingegen fast 18 Prozent.

Weiters sei unfair, dass die Bahn auf ihrem gesamten Streckennetz Maut bezahlt (das so genannte \"Infrastrukturbenützungeentgelt\"), der Lkw aber nur auf Autobahnen und Schnellstraßen. Und während für die berufliche Benützung der Öffis nur das Ticket refundiert wird, könnten Pkw-Vielfahrer durch das Kilometergeld \"noch in die eigene Tasche wirtschaften\", rechnete Blum vor.

Knapp 11 Mrd. Euro an Kosten

Der VCÖ geht davon aus, dass der Pkw-Verkehr knapp 11 Mrd. Euro an Kosten verursacht, aber nicht einmal 5 Mrd. Euro davon selbst trägt. Beim Lkw fallen 5,7 Mrd. Euro an Kosten an, aber nur 2,1 Mrd. Euro werden durch die Lkw-Betreiber auch beglichen. So sei die Beförderung von einer Tonne mit dem Lkw für die Allgemeinheit drei Mal so teuer, als würde die Fracht Bahn fahren.

Geht es nach dem Verkehrsclub, dann muss eine kilometerabhängige Maut die Vignette ersetzen und die Städte mittels City-Maut vor dem Verkehrskollaps bewahrt werden. Auch müsse die Förderpolitik überdacht werden. So sei etwa die \"Stellplatzverpflichtung\", die bei Neubauten die Errichtung von Autoabstellplätzen vorschreibt, kontraproduktiv. Damit fließen Autokosten in die Wohnaufwendungen, wo wieder Nichtauto-Besitzer für die motorisierten Mitbürger zum Handkuss kommen.

ARBÖ und ÖAMTC: Kosten gedeckt

Die Autofahrer zahlten im Vorjahr steuerbereinigt (ohne Mehrwertsteuer) 69 Prozent aller Verkehrseinnahmen des Bundes. 31 Prozent kamen vom Lkw, rechnete am Freitag der ÖAMTC vor. Demnach zahlten die Autofahrer 5,3 Mrd. Euro, die zahlenmäßig weit wenigeren Lkw-Betreiber 2,4 Mrd. Euro.

Wobei der größte Brocken die Mineralölsteuer ist, wovon allerdings nach ÖAMTC-Berechnung 30 Prozent aus dem Tanktourismus von Ausländern nach Österreich stammen. Der zweitgrößte Anteil kommt von der motorbezogenen Versicherungssteuer.

Sowohl ÖAMTC wie ARBÖ betonten, dass die Autofahrer die Infrastrukturkosten mehr als bezahlen würden. Durch diese Überdeckung seien auch die externen Kosten wie Unfall- und Umweltschäden abgedeckt.

Grüne: Mehr als für Bildung und Pensionen

Die Grünen schlossen sich am Freitag dagegen dem VCÖ-Plädoyer an. \"Jährlich subventionieren die österreichischen Steuerzahler den Autoverkehr mit ca. neun Mrd. Euro, das ist ein Siebentel des gesamten Bundeshaushaltes und mehr als für Bildung und Pensionen zusammen ausgegeben wird\", so die Grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser.

Sie plädierte für eine Änderung der Normverbrauchsabgabe, \"die Benzinfresser und Stinker bevorzugt\". \"Weg mit den Diesel-Privilegien, weg mit der Vignette und motorenbezogenen Versicherungssteuer, her mit einem gerechten fahrleistungsorientierten Klimageld, das zeitlich, örtlich und am Co2-Ausstoß orientiert variiert werden kann\", fordert Moser. (APA)
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mauergecko
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Beitrag von mauergecko »

Des mit der Vignette is sowieso die Frechheit par excellence, da zahlt der der 20 mal im Jahr eine Autobahn braucht den mit der sie täglich braucht, aber des kapieren die leut ja nicht.

Und zur Pendlerpauschale sollte es auch eine Regelung für Fahrgemeinschaften geben finde ich...
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

jedes mal zahlen für eine autobahnfahrt, zum kotzen.
das möchte man einmal erledigt haben. möchte auch net für meine internetminuten zahlen, wie früher.
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mauergecko
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Beitrag von mauergecko »

warum des würdest mit den technischen mitteln eh nicht merken
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

womöglich sprach ich von mauthäuserln.
aber auch auf der anderen seite, möcht net denken müssen, so lange auf der autobahn, was das wieder kostet. will gezahlt haben und erledigt wissen undd dann gratis fahren.
möchte auch beim internetsurfen net ständig denken, meine güte: geh offline, was das wieder kostet. da würd ich eine frust bekommen. wo geht, flatrate
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mauergecko
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Beitrag von mauergecko »

Internet und autobahn sind aber zwei verschieden sachen
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

es geht für mich beide male um den gedanken. huch, runter von der autobahn, das kostet. raus aus dem internet, jede minute kostet. ich hasse sowas. ich wills bezahlt haben, augen zu, vergessen, und dann net mehr denken müssen und net ständig denken müssen, dass dieser kilometer, diese minute was kostet. das spricht die gleichen gedanken bei mir an. so ists nunmal. derlei systeme hasse ich. handy das gleiche. am besten den 4:0 tarif mit einer grundgebühr. dann is alles bezahlt und ich kann gratis telefonieren. so solls sein.
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reanimapeda
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Beitrag von reanimapeda »

seh ich genauso wie der didi.
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austrianbastard
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Beitrag von austrianbastard »

die autofahrer zahlen zu wenig??? die autofahrer??? sieh dir doch mal die zahlen an, die uns da vor die nase wirfst 11 Mrd. Kosten gesamt, davon werden ~ 5 Mrd. von den Autofahrern getragen, sind also ca. 45 j%, LKWs verursachen 5,7 Mrd. und zahlen nur 2,1 Mrd., also nur 36 %...DA muss man sich fragen was da los ist, bevor man auf die autofahrer schimpft!
und eine kilometerabhängige maut würde nur dazu führen, dass die leute von der autobahn auf die landstraßen ausweichen, was mehr lärm, also belästigung für anrainer, direkt vor deren haustür, sowie einen höheren verbrauch durch das ständige beschleunigen, bremsen, beschleunigen,... (aufgrund der vielen kleinen kaffs) bedeuten würde (ganz einfach zu beweisen, fahr mal so eine strecke mit einem auto mit bordcomputer!)
bzgl. pendlerpauschale: die gehört natürlich angehoben, aber auch erweitert auf schüler und studenten oder wie komme ich dazu, öffentlich 1 1/2 stunden in die schule zu fahren, wenn ichs mim auto in 25-30 minuten schaff??? oder muss ich auf bildung verzichten nur weil ich nicht in wien wohn? klingt vielleicht egoistisch, aber ich meine, das ist eine frage der chancengleichheit!
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mauergecko
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Beitrag von mauergecko »

[quote2bw]
[i2bw]Original von austrianbastard:[/i2bw]
d oder muss ich auf bildung verzichten nur weil ich nicht in wien wohn? klingt vielleicht egoistisch, aber ich meine, das ist eine frage der chancengleichheit!


[/quote2bw]

Heißt das ich bin ein Kärntner Vollkoffer oder wie?
:k_biggrin: :k_biggrin:
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austrianbastard
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Beitrag von austrianbastard »

[quotedlh]
[idlh]Original von mauergecko:[/idlh]
[quotedlh]
[idlh]Original von austrianbastard:[/idlh]
d oder muss ich auf bildung verzichten nur weil ich nicht in wien wohn? klingt vielleicht egoistisch, aber ich meine, das ist eine frage der chancengleichheit!


[/quotedlh]

Heißt das ich bin ein Kärntner Vollkoffer oder wie?
:k_biggrin: :k_biggrin:
[/quotedlh]


is zur interpretation freigegeben :k_biggrin:
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

das schlimme is ja dann auch, dass viel-autobahnfahrer noch mehr geschröpft werden. das habens bei einer reportage mal durchgerechnet. Autofahrer zahlen eh schon wie die Luster.
Das sage ich als Nichtautobesitzer
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Nukkumatti
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Beitrag von Nukkumatti »

[quotex0r]
[ix0r]Original von Aamon:[/ix0r]
utofahrer zahlen eh schon wie die Luster.
[/quotex0r]


nur kommen sie damit trotzdem nicht für die von ihnen verursachten schäden auf!
ich habe diese einstellung nicht erst seit ich kein auto mehr habe, sondern habe auch als stolzer autobesitzer gefordert, dass es empfindlich teurer werden soll. nicht nur auf autobahnen sollte gazhelt werden müssen, jede benützung.
alleine die tatsache, dass menschen für ein paar hundert meter sich ins auto setzen und zum wochenende aus purem spaß spazieren fahren können, zeigt, dass autoifahren noch viel zu billig ist. hierbei wird massiv die umwelt belastet sowie die gesundheit der menschen.
die politik ist aufgefordert, endlich dieses chaos in den griff zu bekommen, vor allem durch das fördern der öffentlichen verkehrsmittel (anstatt diese in der peripherie auszudünnen) und alternative antriebstypen im individualverkehr zu fördern. dafür muss aber schluss sein, mit dem billigen betreiben dieser dreecksschleudern!
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

na servas....

soll man noch mehr geschröpft werden?
so wie es is, solls bleiben.
die Treibstoffpreise sollen gesenkt werden.
Schlussendlich würds nur die Armen und Pendler erwischen, die sich ein Auto kaum mehr leisten können.
Soll Autofahren zur 2 Klassengesellschaft verkommen? Die Reichen können es sich leisten, die Armen nicht?
Die Armen fahren auf den Bundesstrassen, die Reichen dürfen auf den Autobahnen fahren?
Das geht einfach nicht und wäre aber nach deiner Methode das Resultat.
Verteuert gehört das nicht, weils dann noch ungerechter wird, das ist der völlig falsche Ansatz und das gilt für andere Bereiche auch.

Sie forschen eh nach Alternativmethoden. Das sollte natürlich gefördert werden.
Aber nicht solch unsozialen Aktionen setzen, ich dachte, du seist ein Sozialist
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Nukkumatti
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Beitrag von Nukkumatti »

naja, würdest dir ein mal die mühe antun ein postin zu lesen bevor du antwortest, dann wärest du draufgekommen, dass ich dafür bin, dass generell gezahlt wird, egal ob autobahn oder bundesstraße oder stadtverkehr.
leider ist es in der tat so, dass reiche sich mehr leisten können als arme, in allen bereichen.
hier kann man z.b. auch bei der pendlerpauschale ansetzen. ab einem gewissen einkommen braucht man bestimmt keine förderung mehr, da kann man bestimmt staffeln.
aber ich finde es sehr rücksichtslos, dass alle steuerzahler für das privatvergnügen der autofahrer aufkommen müssen.
die politik ist hier gefragt, akzente zu setzen, für eine umweltverträglichere verkehrspolitik. und da kann es nur ziel sein, öffentlichen verkehr und radwege in den städten auszubauen sowie umweltverträglichere fahrzeuge zu fördern, und um den umstiegsprozess zu beschleunigen, herkömmliches \"fahrvergnügen\" zu verteuern.
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