Petition für freie Plakatierung...
- Aamon
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naja, wie es abgelaufen is, darüber kann man natürlich diskutieren, das was gemacht gehört hat, steht aber ausser Diskussion. Alles dort war sehr schäbig.
mit dem bahnhof is ja schonmal was erreicht, auch anbindung ans stadion, der park selbst gehört halt noch gewaltig modernisiert, aber es is besser als noch vor 15 jahren, da wars ja inferior dort
mit dem bahnhof is ja schonmal was erreicht, auch anbindung ans stadion, der park selbst gehört halt noch gewaltig modernisiert, aber es is besser als noch vor 15 jahren, da wars ja inferior dort
- Nukkumatti
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Wien – Benjamin Spindler ist sauer. \"Das ist doch wirklich die Höhe\", sagt der Zirkusdirektor, \"wir kommen so schon kaum über die Runden und jetzt legt man uns auch noch zusätzlich Steine in den Weg.\" Seit Jahren zieht Spindler mit seinem kleinen Familienbetrieb, dem \"Circus Safari\", durchs Land. Doch so etwas, sagt der fahrende Unternehmer, sei ihm noch nie passiert. \"Nicht einmal in Salzburg, und dort ist man bezüglich Außenwerbung sehr, sehr streng\".
Die Wiener Werbeflächen-Vermietungsfirma Gewista ließ am vergangenen Wochenende sämtliche Reklametafeln des Zirkus, der dieser Tage auf einer Grünfläche in Wien-Floridsdorf Station macht, entfernen. Bisher war man ankündigungstechnisch auf die Kulanz von Anrainern angewiesen, die für ein paar Freikarten das Anbringen von Werbung an ihren Gartenzäunen erlaubten. Jetzt steht der Circus Safari plötzlich ohne Werbung da.
\"Das lassen wir uns nicht gefallen\"
\"Wir können uns die Miete für Werbeflächen nicht leisten\", sagt Spindler, \"und wissen nicht, was wir jetzt tun sollen\". Quasi über Nacht hätten Mitarbeiter der Gewista die Tafeln einfach so mitgenommen, sagt Spindler, \"das lassen wir uns nicht gefallen.\"
Monopol der Gewista
Auch die Rathausopposition ärgert sich über das Vorgehen des stadtnah en Werberiesen. \"Mir platzt jetzt wirklich der Kragen\", sagt der grüne Gemeinderat Marco Schreuder. \"Das Monopol der Gewista im öffentlichen Raum ist nicht zu akzeptieren.\" Die Wiener ÖVP fordert Gratis-Werbeflächen für kleine Kulturinitiativen.
Die konfiszierten Werbetafeln konnte sich Spindler inzwischen abholen, zu einem Gespräch mit der Gewista ist es aber bisher nicht gekommen. Für Hansjörg Hosp gibt es auch nicht viel zu besprechen: \"Der Zirkus hat seine Tafeln an Maschendrahtzäunen befestigt, die sich in unserem Besitz befinden. Es ist unser gutes Recht, diese zu entfernen\", sagt der Gewista-Direktor.
Abreiss-Trupp
Dass, wie Spindler behauptet, auch Reklame entfernt wurde, die nicht an Gewista-Zäunen befestigt waren, bezweifelt Hosp. \"Meine Mitarbeiter haben mir versichert, dass sie nur jene Tafeln entfernt haben, die an unseren Zäunen befestigt waren.\" Wäre es nicht einfacher gewesen, die Zirkusleitung zu bitten, die illegal angebrachten Tafeln abzunehmen, anstatt selbst einen Abreiss-Trupp loszuschicken? \"Es wäre zu aufwändig, jeden Wildplakatierer einzeln anzurufen\", sagt Hosp, \"außerdem ist es oft nicht leicht herauszufinden, wer dahinter steckt.\"
Klage gegen Wildplakate
Wer hinter \"Direct Marketing\" steckt, hat sich hingegen auch innerhalb der Gewista inzwischen herumgesprochen. Peter Fuchs, der Chef der kleinen Plakatier-Firma, führt gemeinsam mit Kollegen seit Monaten einen erbitterten Kampf gegen die Gewista. Mittels sogenannter Halbschalen will das SPÖ-nahe Unternehmen das Wildpakatieren an Lichtmasten eindämmen. Nachdem Fuchs mehrmals öffentlich betonte, weiterhin Wildplakate anbringen zu wollen, hat die Gewista vor kurzem eine Klage eingebracht. Fuchs nimmt‘s gelassen: \"Wir müssen geklagt werden, um die Sache durchjudizieren zu können.\" (Martina Stemmer, DER STANDARD Printausgabe, 12.3.2008)
Die Wiener Werbeflächen-Vermietungsfirma Gewista ließ am vergangenen Wochenende sämtliche Reklametafeln des Zirkus, der dieser Tage auf einer Grünfläche in Wien-Floridsdorf Station macht, entfernen. Bisher war man ankündigungstechnisch auf die Kulanz von Anrainern angewiesen, die für ein paar Freikarten das Anbringen von Werbung an ihren Gartenzäunen erlaubten. Jetzt steht der Circus Safari plötzlich ohne Werbung da.
\"Das lassen wir uns nicht gefallen\"
\"Wir können uns die Miete für Werbeflächen nicht leisten\", sagt Spindler, \"und wissen nicht, was wir jetzt tun sollen\". Quasi über Nacht hätten Mitarbeiter der Gewista die Tafeln einfach so mitgenommen, sagt Spindler, \"das lassen wir uns nicht gefallen.\"
Monopol der Gewista
Auch die Rathausopposition ärgert sich über das Vorgehen des stadtnah en Werberiesen. \"Mir platzt jetzt wirklich der Kragen\", sagt der grüne Gemeinderat Marco Schreuder. \"Das Monopol der Gewista im öffentlichen Raum ist nicht zu akzeptieren.\" Die Wiener ÖVP fordert Gratis-Werbeflächen für kleine Kulturinitiativen.
Die konfiszierten Werbetafeln konnte sich Spindler inzwischen abholen, zu einem Gespräch mit der Gewista ist es aber bisher nicht gekommen. Für Hansjörg Hosp gibt es auch nicht viel zu besprechen: \"Der Zirkus hat seine Tafeln an Maschendrahtzäunen befestigt, die sich in unserem Besitz befinden. Es ist unser gutes Recht, diese zu entfernen\", sagt der Gewista-Direktor.
Abreiss-Trupp
Dass, wie Spindler behauptet, auch Reklame entfernt wurde, die nicht an Gewista-Zäunen befestigt waren, bezweifelt Hosp. \"Meine Mitarbeiter haben mir versichert, dass sie nur jene Tafeln entfernt haben, die an unseren Zäunen befestigt waren.\" Wäre es nicht einfacher gewesen, die Zirkusleitung zu bitten, die illegal angebrachten Tafeln abzunehmen, anstatt selbst einen Abreiss-Trupp loszuschicken? \"Es wäre zu aufwändig, jeden Wildplakatierer einzeln anzurufen\", sagt Hosp, \"außerdem ist es oft nicht leicht herauszufinden, wer dahinter steckt.\"
Klage gegen Wildplakate
Wer hinter \"Direct Marketing\" steckt, hat sich hingegen auch innerhalb der Gewista inzwischen herumgesprochen. Peter Fuchs, der Chef der kleinen Plakatier-Firma, führt gemeinsam mit Kollegen seit Monaten einen erbitterten Kampf gegen die Gewista. Mittels sogenannter Halbschalen will das SPÖ-nahe Unternehmen das Wildpakatieren an Lichtmasten eindämmen. Nachdem Fuchs mehrmals öffentlich betonte, weiterhin Wildplakate anbringen zu wollen, hat die Gewista vor kurzem eine Klage eingebracht. Fuchs nimmt‘s gelassen: \"Wir müssen geklagt werden, um die Sache durchjudizieren zu können.\" (Martina Stemmer, DER STANDARD Printausgabe, 12.3.2008)
- austrianbastard
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- austrianbastard
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[idgu]Original von mauergecko:[/idgu]
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[idgu]Original von austrianbastard:[/idgu]
tja, und die hansln in brüssel die eigentlich für solche sachen zuständig sind scheinen auch (um es nett zu sagen) arbeitsmüde zu sein...
[/quotedgu]
tja die Hanseln werden erst tätig wenn das jemand anzeigt
[/quotedgu]
müsste die kommission nicht aufgrund von wettbewerbsbeeinflussung selbst was tun oder machen die nur was wenn wer schreit?
[idgu]Original von mauergecko:[/idgu]
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[idgu]Original von austrianbastard:[/idgu]
tja, und die hansln in brüssel die eigentlich für solche sachen zuständig sind scheinen auch (um es nett zu sagen) arbeitsmüde zu sein...
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tja die Hanseln werden erst tätig wenn das jemand anzeigt
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müsste die kommission nicht aufgrund von wettbewerbsbeeinflussung selbst was tun oder machen die nur was wenn wer schreit?
- Erik Blutaxt
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Es war natürlich nur eine Frage der Zeit. Und spätestens diese Woche war es dann auch soweit: Die neuen Gewista-\"Halbschalen\" an den Laternenmasten – mit denen das Plakatunternehmen Gewista den Wildplakatierern den Kampf angesagt hatte – waren komplett zugekleistert. Tatort: Die Universitätsstraße zwischen NIG und Hauptuni.
Von den originalen und offiziellen Ronacher-Plakaten etwa lugte nur noch das oberste Eckerl raus – mit der in diesem Fall durchaus mehrdeutigen Ankündigung: \"forbidden\". Der Rest der Schale waren Flugzettel – unter anderem mit dem Veranstaltungshinweis: \"Ende einer Diktatur?\" Und das ist zumindest aus der Sicht der Wildplakatierer nicht minder vieldeutig interpretierbar.
Halbschalen
Zur Erinnerung: Das Diktat der Gewista-\"Halbschalen\" war zu Beginn dieses Jahres ausgerufen worden. Um das Stadtbild zu verschönern, so die offiziell kommunizierte Intention. Die Realität sieht freilich etwas anders aus: Die neuen \"Halbschalen\" rücken die Hinweise auf hochwertige Kulturveranstaltungen – wie etwa der \"Erotik-Messe\" – um einiges massiver ins Straßenbild. Praktischerweise hatte man die für solche Fragen zuständige Abteilung für Stadtgestaltung erst gar nicht befragt.
Gleichzeitig werden aber die letzten wild geklebten Plakate auf den noch freien Masten und Stromkästen regelmäßig herunter gerissen. Sodass nicht mehr Plakate, sondern nur noch deren Fetzen das Auge erfreuen.
Im Umfeld der Hauptuni zeigt sich nun, dass man den Wildplakatieren mit den neuen Halbschalen im Grunde sogar die Arbeit erleichtert hat: Jetzt haben sie eine schöne Fläche und brauchen ihre Flugzettel nicht mehr mühsam um die Masten herum wickeln. Und die Gewista kann jetzt damit beginnen, das Wiener Ortsbild so richtig zu verschönern – dass die Wildplakat-Fetzen nur so fliegen. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD Printausgabe, 5./6.4.2008 )
_______________________________________________________
mich wunderst eh dass diese hässlichen halbschalen nicht schon längst überall zugeklebt wurden.
in meinen augen bieten sie ja eine hervorragende fläche! schließlich braucht man nicht mehr irgendwelche baustellenzäune o.ä. vollkleben, die dann eh bald wieder abgerissen werden.
Von den originalen und offiziellen Ronacher-Plakaten etwa lugte nur noch das oberste Eckerl raus – mit der in diesem Fall durchaus mehrdeutigen Ankündigung: \"forbidden\". Der Rest der Schale waren Flugzettel – unter anderem mit dem Veranstaltungshinweis: \"Ende einer Diktatur?\" Und das ist zumindest aus der Sicht der Wildplakatierer nicht minder vieldeutig interpretierbar.
Halbschalen
Zur Erinnerung: Das Diktat der Gewista-\"Halbschalen\" war zu Beginn dieses Jahres ausgerufen worden. Um das Stadtbild zu verschönern, so die offiziell kommunizierte Intention. Die Realität sieht freilich etwas anders aus: Die neuen \"Halbschalen\" rücken die Hinweise auf hochwertige Kulturveranstaltungen – wie etwa der \"Erotik-Messe\" – um einiges massiver ins Straßenbild. Praktischerweise hatte man die für solche Fragen zuständige Abteilung für Stadtgestaltung erst gar nicht befragt.
Gleichzeitig werden aber die letzten wild geklebten Plakate auf den noch freien Masten und Stromkästen regelmäßig herunter gerissen. Sodass nicht mehr Plakate, sondern nur noch deren Fetzen das Auge erfreuen.
Im Umfeld der Hauptuni zeigt sich nun, dass man den Wildplakatieren mit den neuen Halbschalen im Grunde sogar die Arbeit erleichtert hat: Jetzt haben sie eine schöne Fläche und brauchen ihre Flugzettel nicht mehr mühsam um die Masten herum wickeln. Und die Gewista kann jetzt damit beginnen, das Wiener Ortsbild so richtig zu verschönern – dass die Wildplakat-Fetzen nur so fliegen. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD Printausgabe, 5./6.4.2008 )
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mich wunderst eh dass diese hässlichen halbschalen nicht schon längst überall zugeklebt wurden.
in meinen augen bieten sie ja eine hervorragende fläche! schließlich braucht man nicht mehr irgendwelche baustellenzäune o.ä. vollkleben, die dann eh bald wieder abgerissen werden.
- mauergecko
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