Warum mittelkleine Bands immer draufzahlen...

Wir diskutieren über Metal, egal welches Subgenre
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

diese kultur/kunstfrage ist eine äußerst philosophische, die auch seit jahrhunderten in der politik diskutiert wird. z.b. in der diskussion, ob kunst staatlich subventioniert werden soll. ich sage da übrigens ganz kla: ja....unter gewissen voraussetzungen unbedingt.

wenn man dem hobby band fröhnt, was so, auch wenns zynisch klingt, stimmt. eirik will darauf raus, dass der markt das regelt. wer gesehen werden will, aber keine fans hat, sollte keine gagen verlangen. das stimmt so auch...

andrerseits geht es aber auch darum, dass bei der band selbst eh viel mehr hängen bleiben könnte. gerade darum geht's dem musiker ja vor allem, auch wenn er sich selbst überschätzt wmöglich. das problem ist ja auch, dass nicht die kunst schlecht sein muss (auch wenn es viel variationskunst bloss ist in diesen zeiten), sondern dass es einfach zu viel gibt... was auch nicht schlimm ist...im eigentlichen sinne
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Dragonslayer
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Beitrag von Dragonslayer »

Eiserner Knut hat geschrieben:Hab mitm Herrn Blutaxt kürzlich über dieses Thema gesprochen... wo er recht hat, hat er recht. Eine Band zu betreiben ist ein Hobby, und jedes Hobby kostet Geld (weiß ich aus eigener Erfahrung).
So ein Hobby soll einem aber auch Spaß machen, wenns so ist, dann will man dafür auch gerne was springen lassen, ansonsten soll mas gleich ganz aufgeben!
Ja so sieht's halt aus... gerade in Österreich (aber nicht nur hier, wie ich von Bekannten aus Deutschland gehört hab ^^) ist's halt so, dass sich viele junge Bands einbilden, nur weil's ein halbes Jahr eine Gitarre halten können und a bissl im Proberaum stehen, sinds gleich die Superstars und haben Anspruch auf drölfzigtausend Euro Gage.

Ich sag dann den Bands immer: Leute, wenn wegen euch 200 Leute zu einer Show kommen, dann können wir von mir aus gern auch über 1000 EUR Gagen reden... aber solang wegen euch nur 20 Leute kommen, sind halt maximal 100 EUR drin.

Es geht aus Business-Sicht nicht drum, wie gut/schlecht eine Band ist, sonder einzig und allein darum, was die Band an Leuten zieht. Und als Underground-Band ziehst du halt NICHTS. Und damit sind auch Gagenforderungen einfach nicht drin. Man muss sich erstmal seine Sporen verdienen und halt viel spielen, präsent sein, gute Alben abliefern... und dann, nach ein paar Jahren beständiger harter Arbeit, kann man vielleicht über entsprechende Gagen reden, wenn die Band erfolgreich ist. Aber am Anfang heißts mal: draufzahlen - paying your dues (im übertragenen und wörtlichen Sinn).
slash
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Beitrag von slash »

Erik Blutaxt hat geschrieben:mir kommen die tränen... :roll:
niemand ist gezwungen, anderen seine band aufzuzwängen. entweder mach ich es, weil es mir spaß macht, oder ich lass es bleiben.
Und wie solllen dann, deiner Meinung nach,
Musiker mittelgroßer Bands (zB. der großteil der internationalen Extreme Metal Bands) ihren Lebensunterhalt bestreiten?
Wenn du 10 bis 20 Wochen im Jahr auf Tour bist, ist es wohl eher schwer, nebenbei einen geregelten Job zu behalten.
CD Verkäufe kannst du auch vergessen.
Mich würden jetzt mal konkret (ohne Namen, dafür mit Zahlen und ungefährer Größe und Herkunft der Band) Beispiele für die zuletzt öfter erwähnten überzogenen/utopischen Gagenforderungen von Bands interessieren!

Und von wegen Slayer und Flugzeug:
http://www.rockhard.de/news/newsarchiv/ ... ments.html

Da ist ein Flugzeug Chartern wohl auch nicht drin. ;-)
Und das sind im Vergleich zu anderen "harten" Metal Bands bereits die Großverdiener.
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Erik Blutaxt
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Beitrag von Erik Blutaxt »

Dragonslayer hat geschrieben:Aber: Wenn ich eine Band bin, die "300 USD" Gage pro Gig bekommt - dann frag ich mich: Bin ich als Band echt groß genug, um einen Manager und einen Booker haben zu müssen?!
man würd sich wundern, wieviele kleine bands einen booker haben, und wie einem die auf die eier gehen können...

slash hat geschrieben:Und wie solllen dann, deiner Meinung nach,
Musiker mittelgroßer Bands (zB. der großteil der internationalen Extreme Metal Bands) ihren Lebensunterhalt bestreiten?
Wenn du 10 bis 20 Wochen im Jahr auf Tour bist, ist es wohl eher schwer, nebenbei einen geregelten Job zu behalten.
wenn du gut bist, wirst du deinen weg auch finanziell gehen. wenn nicht, bleib im proberaum. niemand zwingt dich deinen lebensunterhalt mit einer metalband bestreiten zu wollen. das ist eine freiwillige entscheidung für sich. wenn ich einem geschäft nachgehe, muss ich schauen, dass es läuft, sprich: gut sein. sonst werd ich in jeder branche untergehen.
wenn ich mir einbilde, meinen lebensunterhalt damit zu verdienen geführte touren auf einen vulkan zu machen, sollte ich mir überlegen, was genau biete ich und will das wer sehen, an dem ort, wo ich mir das einbilde. da wird dich auch keiner finanziell fördern im normalfall.

edit: und um den vorwand der anbiederung abzuwenden ("ich mache musik, die der markt will, nicht die ich machen will"): wenns keiner sehen will, wirds ein hobby bleiben. proberaum, studio, einzelne lokale shows, selbstverwirklichung. mehr wirds nicht werden. wenn mir das zu wenig ist, kann man das nicht ändern. geht jedem anderen außerhalb der musikbranche nicht anders.
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Erik Blutaxt
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Beitrag von Erik Blutaxt »

und überhaupt: wenn ich ein projekt am laufen hab, das kosten verschlingt, muss ich das geld entweder selber aufbringen, oder mir förderer (wie mich ;) ), sponsoren oder mäzene suchen. ist in jeder branche so. wenn ich mir dafür zu gut bin, wirds kein geld geben.
aber selbst da wärs gut, im vorfeld schon qualität abzuliefern.
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

ich verstehe deine sichtweise sehr gut, aber es gibt dennoch staatliche unterstützung für kunst und kultur. schau mal nur auf die klassische musik.
auch das will nur eine minderheit sehen und hören. die meisten opernhäuser müssten zusperren, gäbe es keine subventionen.
auch in der malerei, der bildnerischen kunst.

sonst sind wir schneller beim schlager, beim kunsthandwerk etc. das funzt immer. das verkauft sich blendend. das wollen die leute hören.
komplexere kunst hat da einfach probleme.

und hier geht es ja auch darum, dass die bands diverse erleichterungen bekommen, merch verkauf etc.

was du sonst sagst, stimmt natürlich auch, ich gebe nur das zusätzlich zu bedenken. es ist traurig, dass so viele gute musiker nicht davon leben können, auch wenn das problem uralt ist.

auf der anderen seite hast natürlich recht, dass viele ug musiker auch net checken, dass sie nur kopisten sind oder nicht gut genug oder zu wenig aura ausstrahlen etc... einfach keine großen stars sein können...

wieder andrerseits würden einige derer mittels förderung theoretisch doch erfolgreich sein können.
GulLemec
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Beitrag von GulLemec »

Aamon hat geschrieben:isonst sind wir schneller beim schlager, beim kunsthandwerk etc. das funzt immer. das verkauft sich blendend. das wollen die leute hören.
komplexere kunst hat da einfach probleme....
Hat nix mit komplexität zu tun, sondern mit Kunst abseits der Masse, egal ob Metal oder sonstwo.

Ich kenne persönlich einen Free Jazz / Impro Gitarristen (Olaf Rupp -> http://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_Rupp), der spielt mit den ziemlich grossen in dem Bereich, auf Platte und auch Live, trotzdem kann sich der Typ in seiner Berliner Wohnung nichtmal einen Kühlschrank leisten, trotzdem lebt er für die Musik, weil es das ist, was er machen will.

Noch extremer, einer der größten noch lebenden Free Jazz Saxofonisten überhaupt, Peter Brötzmann (-> http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Br%C3%B6tzmann), war enorm einflussreich schon seit den frühen 60ern, in Malerei, Musik, hat die Fluxus Bewegung mitgegründet, ist heute ein Einfluss vermutlich jedes jungen Feejazz Saxofonisten, war sein Leben lang auf Tour und hat auf Platten in einer 3-stelligen Anzahl mitgewirkt.
Heute ist er 73 und immer noch ca. 200 Tage im Jahr auf Tour um sich das Leben leisten zu können, von sicherem Ruhestand keine Spur....
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slash
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Beitrag von slash »

@Erik: schon klar, vor ein paar Jahren hätte ich dir da auch noch zugestimmt.
Nur, wenn das so weitergeht (so gut wie keine Einnahmen mehr aus CD Verkäufen, Veranstalter wollen immer weniger zahlen)
braucht man kein Prophet zu sein, um vorherzusehen was passieren wird:
Der gesamte "Mittelstand" der Bands, die sich bisher mit Plattenvertrag und Touren halbwegs über Wasser gehalten haben,
wird wegbrechen.
Die Hobby- und Undergroundbands wirds weiter geben, eh klar.
Auch die großen, NUR: wer soll denen folgen?
Diese "Mittelstand" Bands spielen sich den Arsch ab, und ziehen langsam aber stetig mehr Publikum.
So ziemlich alle großen Bands entstammen diesem Mittelstand.
Ich habe jetzt schon von recht vielen Leuten gelesen, die sich dieses Leben mittlerweile einfach nicht mehr leisten können,
da hilft auch der Spaß daran nichts.
Wie soll also die Zukunft aussehen?
Underground Bands, als Headliner 50-60 jährige, die ihr 20 Jahre altes Programm spielen,
und gesichtslose, auf Mainstream getrimmte Bands?
Zu einem großteil schauts leider heute schon so aus,
es wird aber noch viel schlimmer werden.
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Erik Blutaxt
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Beitrag von Erik Blutaxt »

@didi: ja, staatliche unterstützung fällt eh in den bereich förderer, sponsoren, mäzene, den ich oben genannt hab. muss ich mich halt auch drum kümmern (und mit einer einstellung wie "da schaut eh nix dabei raus" wird sicher auch kein fördergeld frei gemacht. muss ich halt dran bleiben, lästig sein usw.). in manchen ländern gibts interessante fördersysteme. zb. stellen wir immer wieder bands die bestätigungen aus, dass sie bei uns gespielt haben und geld bekommen haben, und daheim kriegen die dann was vergütet für den quasi-kulturexport.
klar sind wir in österreich noch mächtig ausbaufähig was das anbelangt. auch die akm usw. könnte eigentlich sich mehr drum kümmern, dass die richtigen musiker sinnvoll knödel bekommen.
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Erik Blutaxt
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Beitrag von Erik Blutaxt »

@slash: verstehe absolut, was du meinst.
slash hat geschrieben:Veranstalter wollen immer weniger zahlen
auch das unterliegt großteils nicht deren boswilligkeit, sondern der marktsituation. im normalfall sind auch das geschäftsleute und keine mäzene. wenn auf shows zu wenig leute kommen, oder einfach zu viele konzerte stattfinden, zu viele bands existieren, die live spielen, wird der kuchen auf immer mehr aufgeteilt werden.
slash hat geschrieben:Diese "Mittelstand" Bands spielen sich den Arsch ab, und ziehen langsam aber stetig mehr Publikum.
bei steigendem publikum werden die im normalfall keine probleme bekommen...
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PI
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Beitrag von PI »

Ravenpride hat geschrieben:Die Rechnung des Oh, Sleeper-Gitarristen:
Oh, Sleeper hat geschrieben: Ich will euch einen durchschnittlichen Tag bezüglich der Finanzen bei einer mittelgroßen Band wie uns aufzeigen. Ich werde das Durchschnittseinkommen sowie die Ausgaben an einem Tag auf Tour herunterrechnen.
Wer? denk1 denk6

Ich hab den Namen noch nie gehört oder irgendwo gelesen! Und ich lese viel.
aber ich denke dass christlicher Metalcore aus Amerika nicht unbedingt in deiner Lektüre vorkommt

Btw, die Wovenwar, das ist die As I Lay Dying Nachfolgeband, singt der Oh, Sleeper Sänger ;-)
GulLemec
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Beitrag von GulLemec »

Erik Blutaxt hat geschrieben:
slash hat geschrieben:Diese "Mittelstand" Bands spielen sich den Arsch ab, und ziehen langsam aber stetig mehr Publikum.
bei steigendem publikum werden die im normalfall keine probleme bekommen...
Ich weiss net, ihr wisst doch auch, dass das im extremen Bereich nicht funktioniert (jahrelang den Arsch abspielen = mehr Publikum).
Grade im extremen Bereich kann eine Band noch so gut oder innovativ sein, und sich bemühen, da stagniert die Fanbasis meist auf niedrigem Niveau, je extremer, desto niedriger - ich sag nur mal Jucifer z.B.
Zweizz sagt: You like Black Metal, this means that you hate music
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Erik Blutaxt
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Beitrag von Erik Blutaxt »

ja, das stimmt mit sicherheit. aber wo soll das geld herkommen, wenn nicht über eintritte?

apropos förderungen: hab das grade in der nuclear blast aussendung zu den chartplatzierungen von accept gefunden. erscheint mir interessant in diesem zusammenhang (nicht wegen accept, sondern die aussage):

"Die deutsche Musikindustrie investiert jedes Jahr Millionen in den Aufbau nationaler Acts, mit den Budgets für Künstlerentwicklung und -Findung liegt die Musikindustrie international auf Platz 1, noch vor den Entwicklungs- und Forschungs-Etats der Auto und Pharmaindustrie (Quelle. IFPI). Trotzdem gelingt es nur verschwindend wenigen deutschen Künstlern, international durchzustarten."

denk6 überrascht mich. schon klar, dass es da um eine ganz andere musikalische szene geht, aber hätte mir nicht gedacht, dass da überhaupt (noch) so viel geld locker gemacht wird im vergleich, wo doch die musikbranche seit ewigkeiten schwächelt usw.
es gäbe also scheinbar durchaus einen großen kuchen zu verteilen, wenn die stilistiken breiter gefördert würden. liegt halt an musikern und managern, sich besser zu vermarkten und aufmerksamkeit zu schaffen. dann kommen auch mehr förderungen.
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Dragonslayer
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Beitrag von Dragonslayer »

Erik Blutaxt hat geschrieben:ja, das stimmt mit sicherheit. aber wo soll das geld herkommen, wenn nicht über eintritte?

apropos förderungen: hab das grade in der nuclear blast aussendung zu den chartplatzierungen von accept gefunden. erscheint mir interessant in diesem zusammenhang (nicht wegen accept, sondern die aussage):

"Die deutsche Musikindustrie investiert jedes Jahr Millionen in den Aufbau nationaler Acts, mit den Budgets für Künstlerentwicklung und -Findung liegt die Musikindustrie international auf Platz 1, noch vor den Entwicklungs- und Forschungs-Etats der Auto und Pharmaindustrie (Quelle. IFPI). Trotzdem gelingt es nur verschwindend wenigen deutschen Künstlern, international durchzustarten."

denk6 überrascht mich. schon klar, dass es da um eine ganz andere musikalische szene geht, aber hätte mir nicht gedacht, dass da überhaupt (noch) so viel geld locker gemacht wird im vergleich, wo doch die musikbranche seit ewigkeiten schwächelt usw.
es gäbe also scheinbar durchaus einen großen kuchen zu verteilen, wenn die stilistiken breiter gefördert würden. liegt halt an musikern und managern, sich besser zu vermarkten und aufmerksamkeit zu schaffen. dann kommen auch mehr förderungen.
Naja das überrascht mich jetzt weniger, weil: In welche Genres wird den investiert? Natürlich in solche, die sich verkaufen. Und am deutschsprachigen Markt sind das - richtig - deutschsprachige Schlager. Damit wird dann in DE, AT und ein bissl CH ordentlich Kohle gemacht, aber wirklich "international durchstarten" kann man damit natürlich nicht - wenn du dich dann auf globaler Ebene mit englischsprachigen Bands battlen darfst. Da is dann klar, dass auch eine Helene Fischer in England, Frankreich, Spanien usw. im Radio nicht läuft.

Das ist genauso wie mit den heimischen "Stars" aus AT: Da gibt's sicher einige, die hierzulande erfolgreich sind (zB Christl Stürmer im Pop, Alkbottle im Rock-Bereich) - aber sobald du über die Landesgrenzen schaust, interessiert sich natürlich logischerweise genau niemand mehr für die, weil's keiner versteht. Dann bist halt "weltberühmt in Österreich", aber sonst schon nirgends. Und die englischsprachigen heimischen Acts müssten halt dann nochmal ein paar Level besser produziert und gemanaged/gepusht werden, um international in der oberen Liga mitspielen zu können - und dafür fehlt halt dann doch das Budget.

Da setzt man logischerweise lieber auf das bewährte System der deutschen Schlager- und Pop/Rock-Schiene.
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

es ist ja auch die vergangenheit diesbezüglich interessant. jedes land hat und hatte stets lokale Pop-und Rockstars, einige von denen schaffens auch über die Grenzen, wobei da Ö eh gut dastand. Falco, Ambros, Danzer EAV verkauften im gesamtsprachigen Raum oder weiter, den deutschen Westernhagen (der war der größte Superstar in D) wollte in Ö hingegen keiner hören.
Das ist alles nix neues und überall gleich. In der USA könnte man die Country-Szene anstelle der Schlagerhelden setzen. Die Italiener konnten ihr Liedgut immer international verkaufen.

Im Rockbereich hat es jedes Land schwer, ausgenommen die klassischen Rockländer und Skandinavien, die im Metal ja noch besser aufgestellt sind.

Ö hätte ja eine wunderbare Bandszene, für dieses kleine Land sogar enorm viel Company-Infrastruktur. Ö profitiert, wie damals (Austropop) enorm von Deutschland.
Und wegen großer Budgets: Da sollten wir uns andere Fragen stellen. Nehmen wir Solstafir aus dem kleinen Island her, eine Band die es in den letzten beiden Jahren geschafft hat. Warum hat sie das? Sicher nicht wegen großer Businesspläne großer Companies...
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