Aamon hat geschrieben:und da hast du es: ich bin definitiv kein kronen zeitung-leser und ich finde diesen vergleich unpassend. ich bin gegen kommunismus, weil dieser nicht funktionieren kann und weil dieser eine der schrecklichsten diktaturen aller zeiten hervorgebracht hat. eine dunkle zeit, wo menschen im land eingesperrt waren (was für die meisten das allerschlimmste war, kann man sich heute kaum noch vorstellen), wo zensur herrschte, wo meinungsfreiheit und menschenrechte mit den füssen getreten wurden, wo man sich nichts kaufen konnte.... wo man keinen ansporn hatte, mehr zu bewirken, wenn man ohne anbiederung agiert hat.
und wegen sozi und strache: klar kann man, weil das eine die sozial-frage ist und die andere, ob ich will, dass sich hier menschenverachtende denksysteme ausbreiten, die demokratie, aufklärung, humanismus, meinungsfreiheit und menschenrecht plus demokratische zustände mit den füssen tritt.
selbstverständlich kann auch strache in sachfragen recht haben. politik ist nicht schwarz/weiss und im gesellschaftsliberalen sinne muss ich gegen dogmatische regime sein, kann aber selbstverständlich für soziale strukturen sein, was ich ja auch bin...
und genau das ist das paradoxe daran. Du sagst Strache kann in manchen Dingen recht haben weil Politik nicht schwarz/weiß ist und gleichzeitig verteufelst du alles was mit Kommunismus zu tun hat. Didi, der Kommunismus war deshalb schlecht, weil ihn die Menschen missbraucht haben. In den meisten frühsozialistischen Denkmustern findet sich nichts von Totalitarismus, autoritären Systemen oder Gulags. Im Gegensatz zu Nationalsozialismus der bereits in seiner reinen politischen Form rassische, militaristische und faschistische Denkweisen vereint hat, da musste man nichts missbrauchen. Der Kommunismus hat eine lange, traurige Geschichte hinter sich, aber in seiner frühsten Form, nämlich in der Zeit wo Karl Marx beobachtet hat, dass Industrialisierung und Knechtschaft des Prolitariats schreckliche Auswüchse bekommen hat, da war der Marxismus, Kommunismus oder wie du es auch nennen magst, das Intelligenteste was ein Mensch jemals hervorgebracht hat. So, und wenn du denkst was wir solchen Bewegungen alles zu verdanken haben...Gewerkschaften, geregelte Arbeitszeiten, Arbeitnehmerschutz usw. Würde es soetwas nicht geben, kannst du dir denken in welchen Zuständen wir leben würden. Und wie gesagt, ich würde die DDR, Sowjetunion, China unter Mao, Nordkorea, Vietnam und Kuba nicht als ideale kommunistische Systeme bezeichnen. Wobei Kuba schon sehr viel näher dran ist als es alle anderen je waren auch wenn es sehr autoritär beherrscht wird.
Kapitalismus ist nichts anderes als finanzieller Darwinismus. Der Schwächere wird vom Stärkeren gefressen und wenn du dir denkst wir sehr wir von Werbung, Konzernen und Markennamen beeinflusst werden, kann man das durchaus als Totalitarismus bezeichnen. Würdest du sagen wir sind frei? Pah, das wäre wohl kleinkariert. Im Gegenteil, da sitzen Leute am Drücker, deren Namen wir nicht kennen, die nicht wie wir auf der Straße spazieren, aber mehr Geld besitzen als wir alle zusammen und die geben den Ton an, und mischen sogar fleißig in der Politik mit. Dreh den Fernseher auf, das reicht.
Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen - ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben