Otto Baric (87)

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Ravenpride
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Otto Baric (87)

Beitrag von Ravenpride »

Kleine Zeitung hat geschrieben:Der ehemalige ÖFB-Teamchef Otto Baric ist 87-jährig an Corona verstorben. Das berichtete die kroatische Tageszeitung Vecernji List. "Otto Maximale" war in Österreich Trainer von Wacker Innsbruck, LASK, Rapid Wien, Sturm Graz, Austria Salzburg und Teamchef des österreichischen Nationalteams. Die größten Erfolge feierte er mit Rapid und Salzburg.

Rapid führte er 1985 ins Finale des Europacups der Pokalsieger, Austria Salzburg 1994 ins Finale des UEFA-Cups. Den SK Sturm führte er ebenso beinahe zum ersten Meistertitel und auch zu großen Erfolgen im Europacup.

In Erinnerung wird Baric stets als emotionaler Trainer bleiben. Das Wort "maximale" war mehr als nur Bestandteil seines aktiven Wortschatzes.

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R.I.P :sad:
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Ravenpride
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Beitrag von Ravenpride »

SK Sturm Graz hat geschrieben:
6 Min.
"Mit Otto Baric ist ein Großer von uns gegangen. Er hat den Offensivfußball nach Österreich gebracht und Sturm in neue Höhen katapultiert. Das Jahr 2020 hat der Sturmfamilie die nächste Legende genommen. Wir werden unsere Helden wie Otto Maximale nie vergessen."-Christian Jauk

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Ravenpride
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Metal-Bayer
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Re: Otto Baric (87)

Beitrag von Metal-Bayer »

RIP
Liebe metallische Grüße »« »«
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Ravenpride
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Beitrag von Ravenpride »

SK Sturm hat geschrieben:
Otto "Maximale" Baric ist tot

Die Trainerlegende verstarb mit 87 Jahren

Am dritten Adventsonntag, dem 13. Dezember 2020, schockierte die Meldung vom unerwarteten Tod des Meistermachers Otto Baric. Der 87-Jährige war noch bis vor kurzem in bester Verfassung, nun war das Corona-Virus stärker als das Energiebündel aus Zagreb. Sturm trauert um einen Großen!

Für den SK Puntigamer Sturm Graz wird der Erfolgscoach mit dem Sieger-Gen für immer als der Trainer in Erinnerung bleiben, der Schwarz-Weiß innerhalb eines halben Jahres vom Abstiegskandidaten zum Herbstmeister machte und im Juni 1981 um ein Haar am ersten Meistertitel eines steirischen Klubs vorbeischrammte. 1988/89 kehrte er ein zweites Mal nach Graz zurück – und wieder war er erfolgreich. Die ins mittlere Play-off abgerutschte Truppe erreichte dort souverän Platz eins und verblieb im Oberhaus.

Früh im Trainergeschäft tätig

Baric, geboren am 19. Juni 1933 im kärntnerischen Eisenkappel wuchs mit seinen kroatischen Eltern in Zagreb auf. Seine Karriere als Fußballer war eher durchschnittlich, schon mit 30 konzentrierte er sich auf den Trainerberuf, studierte in Deutschland an der Sporthochschule und trainierte dort Rüsselsheim und Wiesbaden. 1971 und 1972 sorgte er bei Swarovski Wacker Innsbruck für zwei Meistertitel, wurde 1972 Herbstmeister mit dem LASK und arbeitete in der Folge in seiner Heimat bei NK Zagreb, bei Dinamo Vinkovci, als Trainer des Olympiateams und des Nachwuchses von Dinamo Zagreb.

Vizemeister mit Sturm

Im März 1980 holte ihn Sturm-Präsident Franz Gady nach Graz. Sturm lag damals in der Zehnerliga auf dem letzten Rang und stand im Abstiegskampf mit Vienna und dem Wiener Sportclub. Mit seiner Energie und Motivationskunst, vor allem aber mit seiner für damalige Zeiten modernsten Taktikarbeit schaffte Baric den Ligaverbleib. Im Herbst 1980 standen ihm mit Zvonko Breber aus Maribor und ab September 1980 mit seinem Landsmann Bozo Bakota zwei Neue zur Verfügung, die sich prächtig in die Mannschaft einfügten. Die damalige Truppe – Saria (Rampitsch); Wirth, Schilcher, Steiner, Pichler, Grössinger, Schauss; Breber, Kulmer, Boyron, Stendal, Hörmann, Peter Huberts; Bakota, Toni Haas, Jurtin, Niederbacher, Pfleger, Oberkofler – wuchs über sich hinaus und fixierte am 29. November 1980 mit einem 3:1 über Rapid den ersten Herbstmeistertitel für einen steirischen Klub. Der Titelkampf im Frühjahr wogte zwischen Serienmeister Austria Wien und Sturm hin und her, nach einem 7:0 über den Wiener Sportclub drei Runden vor Ende schien Sturm als Meister festzustehen. Doch am Ende versagten die Nerven: 2:2 beim LASK und ein 1:4 in Liebenau über Rapid, als alles zur Meisterfeier angerichet war – es blieb beim hervorragenden Vizemeistertitel. Im Herbst 1981 warf Sturm im UEFA-Pokal ZSKA Moskau mit 1:0 und 1:2 dank des Auswärtstores aus dem Bewerb und scheiterte am späteren UEFA-Pokal-Sieger IFK Göteborg mit 2:2 und 2:3 ganz knapp.

Erfolge in der Bundesliga und in Europa

Von 1982 bis 1988 war Otto Baric - mit einem Intermezzo 1985/86 beim VfB Stuttgart - Rapid -rainer. Er wurde dort mit Heri Weber, Krankl, Brucic, Kranjcar und Co. Meister 1983, 1987 und 1988 und stieß im Europapokal bis ins Finale vor. 1984, 1985 und 1987 war er mit den Grünen auch Pokalsieger. Im Oktober 1988 kam er abermals zu Sturm, Präsident Alois Paul engagierte Otto „Maximale“, um die ins mittlere Play-off abgestürzte Mannschaft im Oberhaus zu halten. Mit Konrad; Temm, Kogler, Petrovic, Zellhofer, Kofler, Feirer; Thonhofer, Jürgen Werner, Türmer, Schauss, Holzer; Schachner, Koschak, Krämer, Wetl gelang ihm das souverän. Im Sommer 1989 aber trennten sich die Wege, da sich Sturm mit dem Erfolgscoach finanziell nicht einigen konnte.

Eine große Karriere

Nach einem Intermezzo bei Vorwärts Steyr folgte von 1991 bis 1995 die grandiose Zeit bei Austria Salzburg, wo er mit Präsident Rudi Quehenberger Geschichte schrieb. Zweimal – 1994 und 1995 - wurde er Meister und feierte UEFA-Cup-Märchen im Wiener Stadion gegen Eintracht Frankfurt und Karlsruhe. Das UEFA-Cup-Finale in Mailand und die Champions-League-Teilnahme krönten seine Salzburger Ära. Co-Trainer beim kroatischen Team, Meistertitel mit Croatia (Dinamo) Zagrb, ein Jahr bei Fenerbahce Istanbul, 1998/99 wieder beim LASK, schließlich österreichischer Nationaltrainer 1999 bis 2001, nochmals Austria Salzburg und schließlich Teamchef von Kroatien und bis 2007 von Albanien rundeten seine großartige Trainerkarriere ab.

Präsident Christian Jauk: "Mit Otto Baric ist ein Großer von uns gegangen. Er hat den Offensivfußball nach Österreich gebracht und Sturm in neue Höhen katapultiert. Ich war selbst als Fan dabei als Sturm unter ihm Herbst- und Vizemeister wurde. Das Jahr 2020 hat der Sturmfamilie die nächste Legende genommen. Wir werden unsere Helden wie Otto Maximale nie vergessen."

Der SK Sturm wird Otto "Maximale" Baric stets ein ehrendes Andenken bewahren!

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Otto Baric (87)

Beitrag von Ravenpride »

Günther Kolb Sturmnetz.at hat geschrieben:
Otto Baric 87-jährig verstorben

Saison 1979/1980: Der SK Sturm rutscht immer tiefer in den Abstiegsstrudel, liegt im März gar auf den letzten Tabellenplatz. Für den ehemaligen Erfolgstrainer Dr. Günther Paulitsch wird die Doppelbelastung – Richterrobe und Fußballschuhe – zunehmends zur Last und der Klub reagiert – auch im Sinne von Paulitsch – mit einer Trainerrochade. Der in Eisenkappel bei Völkermarkt als Sohn jugoslawischer Gastarbeiter geborene, in Zagreb aufgewachsene, Otto Baric wird verpflichtet und soll den Abstieg der Blackys noch verhindern. Mit drei vollen Erfolgen en suite und einem Unentschieden beim LASK in der letzten Runde gelingt die Rettung. Sturm beendet die Meisterschaft auf den neunten Tabellenplatz und bleibt erstklassig. Und blüht in der Folgesaison so richtig auf. Im November 1980 gewinnt die Baric-Elf vor 18.000 Zusehern in Liebenau gegen Rapid und holt sich den ersten Herbstmeistertitel der Vereinsgeschichte.

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Erst vor einigen Tagen war „Otto Maximale“ in unserem Zitate-Adventkalender auf Facebook Hauptdarsteller

Auch im Frühjahr rennt das Werkl, vor allem Bozo Bakota, den sein damaliger Trainer und Landsmann fast in Eigenregie zu Sturm gelotst hat, entpuppt sich als echter Glücksgriff. Mit Gernot Jurtin wird zudem zum ersten Mal ein Sturmspieler Bundesliga-Torschützenkönig, doch als alles schon für die Meisterfeier in Graz vorbereitet ist, patzt man beim letzten Heimspiel – wieder gegen Rapid – und geht mit 1:4 unter. Trotz erstmaligen Vizemeistertitel nur einem Jahr nach dem Beinaheabstieg überwiegt die Trauer über diese vertane Jahrhundertchance. Der Meistersekt bleibt ungeöffnet, die bereits vorab produzierte Meistersingle der White Stars wird eingestampft.
Zweite volle Baric-Saison mit europäischen Ausrufezeichen

Auch 1981/82 wird mit Bozo Bakota erneut ein Sturmkicker Torschützenkönig, doch in der Liga-Endtabelle reicht es nur noch für Rang 6. International jedoch, ist Sturm in aller Munde: Zum Auftakt der Europapokalsaison besiegen die Grazer, damals fast durch die Bank nur mit Halbprofis im Kader, das sowjetrussische Schwergewicht ZSKA Moskau dank der Auswärtstorregel. In Runde zwei scheitert man nach einem 2:2-Heimremis erst aufgrund eines krassen Elfmeter-Fehlpfiffes in der Nachspielzeit auswärts bei IFK Göteborg mit 2:3. Wie stark die Schweden, damals betreut von Sven-Göran Eriksson, waren, wird erst später deutlich: Im UEFA-Cup-Endspiel besiegten sie den von Ernst Happel trainierten HSV zweimal mit 1:0. Baric wechselt nach dieser Spielzeit zu Rapid, erreicht mit den Hütteldorfern 1985 das Europacupendspiel, um gleich darauf wiederum vom VfB Stuttgart abgeworben zu werden.



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Zwei Baric-Lieblingsspieler, beide wie er aus Zagreb: „Kampfmaschine“ Zvonko Breber und „Gottesgeschenk“ Bozo Bakota vor dem alten Klubhaus in der Grazer Gruabn
Rückkehr zur Millionenelf

Im November 1988 kommt Baric zurück an den Jakominigürtel. Vor der Saison träumt man in Graz erstmalig ganz offen vom Titelgewinn, teure Neuzugänge – bislang in der Klubgeschichte völlig unüblich – sollen den Weg dahin eben. Doch die „Millionenelf“ floppt, steht nach 15 Runden mit nur einem Sieg da, scheitert im Europacup an Servette Genf und nun soll’s erneut der Otto richten. Tat er auch: Durchs Mittlere-Play-Off spaziert man durch und bleibt so weiterhin erstklassig. Als er nach diesem Erfolgsrun jedoch von und für seine Mannschaft zu viel verlangt, einen Anschlussvertrag als Akademie-Leiter fordert, kommt es nach nur siebeneinhalb Monaten zur zweiten Trennung. Otto Baric zieht es zu Vorwärts Steyr, bringt dort Tomislav Kocijan groß heraus und macht sich nur ein Jahr später daran, mit der Salzburger Austria Europacupgeschichte zu schreiben. Er erinnert sich an seinen Goalie zu Sturmzeiten und streckt für seinen neuen Klub sogar Geld vor, um Otto Konrad im Tor stehen zu wissen. Auch mit den Lehener Veilchen zieht er ins Europacupfinale ein, schafft es, erst- und einmalig, dass beinahe ein ganzes Land hinter einem Klub steht und schreibt das Drehbuch zum Salzburger Fußballmärchen. Nach seiner Ära in der Mozartstadt, die ihn bis in die Champions-League-Gruppenphase führt, wird Baric noch Fenerbahce, den LASK, sowie das österreichische, kroatische und albanische Nationalteam coachen.

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Appell der Sturmfans in der Gruabn (1989)

Am Ende einer langen Karriere blieben unter dem Strich dreizehn nationale Titel sowie das Erreichen der EM-Endrunde 2004 mit Kroatien. Der Mann, der in jedem Satz zumindest einmal das Wort „maximal“ eingebaut hat und Interviews stets mit den Worten „Schauen Sie…“ eröffnete, ist Sonntag-Nachmittag an den Folgen einer Covid19-Infektion verstorben. Er war einer der schillerndsten, aber auch erfolgreichsten Trainer der österreichischen Fußballgeschichte und auch sowas wie deren erster echte Entertainer. Statistisch rangiert er zwar nur als dritterfolgreichster Trainer der Sturmhistorie, jedoch war er der Erste, der Graz von einem Titel träumen ließ. Ein Motivator und Taktikfreak, der stets in der Underdog-Rolle am besten gefiel.

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Otto Baric mit dem erst kürzlich ebenso verstorbenen Manfred Steiner
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Otto Baric (87)

Beitrag von Ravenpride »

"Habe die Spieler maximal motiviert"


Vor drei Wochen gab Otto Baric dem SturmEcho sein allerletztes Interview

Otto Baric, wie wird aus einem Abstiegskandidaten ein Titelanwärter?

Als ich im März 1980 zu Sturm kam, war das Team auf dem letzten Platz. Ich sah aber gleich, dass die Mannschaft besser war. Ich war schon mit Innsbruck zwei Mal österreichischer Meister gewesen und als Sturms Präsident Franz Gady anrief, arbeitete ich in Kroatien, auch an der Sporthochschule Zagreb. Das hat sich alles bei Sturm positiv bewährt. Ich habe die Spieler von Anfang an maximal motiviert. Wir gewannen gegen die Vienna, wo Krankl der große Star war. Sicher hatten wir auch Glück, dass wir nicht abstiegen. Ein Jahr später sagten alle, dass Sturm Meister wird.

Was fehlte schlussendlich zum Titel 1981?

Die Mannschaft erreichte sehr viel. Ich war überzeugt, dass wir es schaffen können. Wir spielten im letzten Match gegen Rapid nicht so schlecht, aber das Team war nicht reif genug. Psychologisch. Wir hätten unser Spiel machen müssen, doch Rapid war ruhiger. Wir verloren in der letzten Stunde den Titel. Das war schade, aber wir haben viel gelernt. Wir waren fast Meister und überzeugten im UEFA-Cup. Wir schieden gegen Göteborg aus, die gewannen dann den Bewerb. Viele Spieler aus dieser Sturm-Mannschaft kamen in den nächsten Jahren in das Nationalteam.

"Oft ging ich mit zwei, drei ausgewählten Spielern eine halbe Stunde spazieren und erklärte, wie wir spielen müssen. Das machte viel aus."
Otto Baric

Sie galten als Meister der Taktik.

Ja, wir spielten anders, moderner als andere, aber es war nicht nur die Taktik. Es waren auch die Gespräche mit den Spielern, man kann viel im Kopf erreichen. Oft ging ich mit zwei, drei ausgewählten Spielern eine halbe Stunde spazieren und erklärte, wie wir spielen müssen. Das machte viel aus. Ich war sehr stolz auf die Entwicklung. Ich habe in Graz gesehen, dass ich eine Mannschaft aufbauen kann.

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"Maximal" unterhaltsam: Otto Baric hatte bei Interviews stets einiges zu sagen.

Waren Sie streng zu den Spielern?

Respekt muss sein, aber ein Spieler soll auch spüren, dass ich sein Freund bin. Ich war nie ein Tyrann. Ich habe mich in meiner Trainerlaufbahn zu allen Spielern immer korrekt verhalten, leider waren nicht immer alle korrekt zu mir. Das ist so im Fußball, heute ist es vergessen.

Was haben Sie aus Ihrer Zeit in Graz mitgenommen?

Sturm war eine gute Schule für mich und das ist anderen auch aufgefallen. Schon als wir knapp am Titel scheiterten, nahm Rapid-Präsident Heinz Holzbach zu mir Kontakt auf. Ich verschwieg das damals, weil ich noch bei Sturm und in Graz bleiben wollte. Wir waren auch ohne Titel top in Österreich, das bereitete mir große Freude. Aber ein Jahr später war Rapid die nächste Station. Mit Zvonko Breber und Božo Bakota hatte ich bei Sturm gute Spieler bekommen, sie waren auf einer Skala etwa auf Stufe acht. Rapid hatte mit Zlatko Kranjčar und Petar Bručić auch gute Legionäre, aber sie waren auf Stufe zehn. Rapid bot mir viel mehr Möglichkeiten.

Was haben Sie von Graz noch in Erinnerung?

Ich habe viele Freunde in Graz gefunden und kam 1988 gerne ein zweites Mal zu Sturm. Da schafften wir den ersten Platz im mittleren Play-off. Leider war dann für mich eine weitere Zusammenarbeit mit dem damaligen Präsidium nicht mehr möglich.

Wo leben Sie aktuell?

Ich habe 25 Jahre am Meer gewohnt. Vor zwei Jahren habe ich mein Haus auf der Insel Krk aber verkauft und bin in ein Haus am Stadtrand von Zagreb gezogen. Ich freue mich sehr auf den Frühling. Mein Sohn ist ein erfolgreicher Architekt und hat gute Chancen bei den Wahlen im April Bürgermeister zu werden.

Wie geht es Ihnen persönlich?

Ich fühle mich gesund. Aber Corona bereitet mir Sorgen. Ich habe das Virus zwar nicht, aber in der Stadt und auf der ganze Welt haben es viele Leute. Corona ist auch für den Fußball ganz blöd. Beim Länderspiel Kroatien gegen Portugal haben Kroatien acht Spieler gefehlt.

Dieses Interview führte Othmar Behr.

Otto Baric wurde am 19. Juni 1933 im kärntnerischen Eisenkappel geboren und wuchs mit seinen kroatischen Eltern in Zagreb auf. Nach einer unspektakulären aktiven Laufbahn als Fußballer begann Baric 1964 als Trainer. Glanzlichter setzte er vor allem in Österreich: Mit Wacker Innsbruck, Rapid Wien und Austria Salzburg wurde er insgesamt sieben Mal Meister und mit Rapid drei Mal Cupsieger. Zudem führte er die Grün-Weißen in das Finale des Europapokals der Pokalsieger (1985) und Austria Salzburg in das UEFA-Cup-Endspiel (1994). Mit Dinamo Zagreb schaffte er 1997 das Double in Kroatien. Baric betreute auch die Nationalmannschaften von Österreich, Kroatien und Albanien. Am 13. Dezember 2020 verstarb er an den Folgen einer COVID19-Erkrankung.
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