Sturm Legende Helmut Wagner (79) verstorben

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Ravenpride
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Sturm Legende Helmut Wagner (79) verstorben

Beitrag von Ravenpride »

Sk Sturm Graz hat geschrieben:
Legende Helmut Wagner verstorben

Zwölf Jahre lang Edeltechniker und Stammspieler im Sturm-Dress

Die Sturmfamilie trauert schon wieder um eine ihrer Legenden: Am 27. April ging Heli Wagner im 80. Lebensjahr von dieser Welt. Der Super-Techniker war von 1959 bis 1971 eine Schlüsselfigur im Sturmspiel.

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Helmut Wagner seinerzeit in der Gruabn.

Tor beim Debüt
Geboren am 24. Jänner 1942 kam Heli Wagner im Juli 1959 17-jährig zu Sturm. Er war damals der „2er-Wagner“, also Wagner II, neben Engelbert Wagner I, der – ein Jahr älter – aus der Sturm-Jugend kam. Schon am 19. Juni 1960 debütierte Helmut in der damaligen Regionalliga Mitte unter Trainer Ludwig Durek: Beim Schlager gegen den Tabellenführer SVStickstoff Linz spielte er in der Mannschaft Mikscha; Steinbrucker, Schröttner, Gaar; Höfler, Sommer; Klug, Wolf, Wagner II, Finding, Reisinger. Und er traf in der 21. Minute zum 1:0. Zwei Wochen später, am 3.Juli, war er – neben Klug 2, Reisinger, Gaar und Heinerl Tautscher (Tavcar) – gleich zweimal erfolgreich. Damit war er Stammspieler und blieb es – mit verletzungsbedingter Unterbrechung 1964 – bis zum Sommer 1971.



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Sturm mit dem Meisterpokal der 2. Liga 1966. Von links: Russ, Reisinger (+) Murlasits (+), Wolf (+), Wagner (+), Macher (+).

Torgarant in Schwarz-weiß
Unvergessen für Sturmfans älteren Semesters die Aufstiegskämpfe gegen Kapfenberg in der zweiten Liga: Am 9. September 1962 erzielte er im „Alpenstadion“ in Minute 39 das 1:0 per Kopf nach Aigner-Corner, Endstand 1:1., und auch beim 1:1 im Retourspiel in der Gruabn verwandelte er einen Elfmeter zum 1:0. Am 9. Mai 1964 traf er im Entscheidungsspiel um den Wiederaufstieg gegen Austria Klagenfurt (4:1) zum vorentscheidenden 2:1. Gemeinsam mit Kurtl Reisinger, Ivan Medle und Burli Wolf sorgte er für den umjubelten Sieg. Nach überstandenem Bänderriss war er 1965 wieder spielgestaltend dabei: Das 3:2 über die damals starken Donawitzer – mit Kaiser und Peintinger - vor 9000 Fans in der Gruabn wird für alle, die dabei waren, in Erinnerung bleiben. Die Obersteirer kamen mit einem 8:2 über SVS Linz als Tabellenführer nach Graz. Sturm – unter Trainer Karl „Waschi“ Adamek – musste gewinnen. 30 Sekunden nach Anpfiff brandete Jubel am Jakominigürtel auf: Heli Wagner bezwang mit einer Bombe aus über 20 Metern Tormann Gschaider. Sturm siegte mit Mikscha; Ruß, Hans Gombocz, Swoboda; Berek, Ernst Kozlicek; Murlasits, Horvath, Medle, Wagner, Reisinger mit 3:2. Granatenfredl Murlasits und Horvath sorgten für die 3:0-Führung. In der 60 Minute überraschte Walter Peintinger Mikscha – 3:1, dann das 3:2 durch den späteren Sturm-Stürmer Ernst Hölzl. Schließlich vergab Ivan Medle noch einen Elfmeter.



Springer setzte auf Spielmacher Wagner
Von November 1967 bis Mai 1970 dirigierte am Sturmplatz der Kärntner Gerdi Springer. Es wurde die erste echte Erfolgsgeschichte für Schwarzweiß in der obersten Spielklasse. Springer setzte Heli Wagner nun als Spielmacher im Mittelfeld ein – neben den Haudegen Franz Reiter und Walter Fuchs. Wagner führte die feine Klinge. Reiter und Fuchs wirkten defensiv und sie versorgten Kaiser und Co mit langen Bällen. 1968 im Frühjahr blieb Sturm sechs Spiele hindurch ungeschlagen und rückte von der Abstiegszone auf Rang sieben vor. Im Herbst 1968 – mit Showman Damir Grloci im Tor – lag Sturm bis zur 11. Runde sensationell im Spitzenfeld der Nationalliga. In neun Spielen gab es nur eine 0:1-Niederlage in Bregenz, der GAK wurde mit 3:1 besiegt. Die Gruabn platzte aus allen Nähten. 1969 war es dann am Ende Rang fünf und die Qualifikation für den Mitropacup, wo Sturm auf Vasas Budapest traf. 1969/70 ging die Erfolgsstory weiter. Herausragend das 6:3 in der heillos überfüllten Gruabn am 30. August über den Meister Austria Wien mit Starcoach Ernst Ocwirk. Heli Wagner eröffnete in Minute elf den Trefferreigen per Kopf. Die weiteren Sturmtore erzielten Robert Kaiser (3), Ernst Hölzl und Heinz Zamut, für die Austria scorten Pepi Hickersberger und zweimal Heli Köglberger. Die damalige Erfolgstruppe: Grloci; Franz Reiter, Berek, Willi Huberts; Fuchs, Schilcher; Hölzl, Murlasits, Kaiser, Wagner, Zamut (Reisinger).



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Helmut Wagner mit Lapislazuli Swoboda, der in Australien lebt.

Wagner führte Sturm als Kapitän
Im Frühjahr 1970 war Sturm bis drei Runden vor Ende „Vizemeister“, nach dem Abgang von Gerd Springer zu Rapid am 9. Mai wurde es schließlich der hervorragende dritte Rang. Das war die Qualifikation für den Messestädtecup, wie der UEFA-Pokal bis 1971 hieß. Unter dem US-Ungarn Janos Szep erlebte Sturm mit Heli Wagner im Herbst 1970 eine letzte Blüte: Unvergessen die beiden großartigen Spiele in der zweiten Europa-Runde gegen Arsenal London: In Graz das 1:0 durch das Zamut-Goldtor mit Benko; Solleder, Franz Reiter, Schilcher, Ruß; Wagner, Fuchs; Albrecht, Kaiser, Murlasits, Zamut. Und in London-Highbury das ehrenvolle 0:2, wobei das entscheidende zweite Tor der Briten erst in Minute 94 aus einem Elfmeter nach Reiter-Hands fiel. Seit 1968 war Heli Wagner Mannschaftskapitän. Nachdem im Frühjahr 1971 nach drei sensationellen Jahren der Dampf draußen war, setzte der junge Präsident Hans Gert gemeinsam mit dem Hamburger Trainer Adolf Remy auf eine Kaderverjüngung. Heli Wagner wechselte nach zwölf Sturmjahren im Jänner 1972 zu DSV Alpine, wo er seine Karriere beendete. Beruflich – wie Franz Mikscha - bei der Gebietskrankenkasse für Steiermark tätig, blieb der Vater einer Tochter – Anna Maria – mit Sturm verbunden. 2010 feierte er gemeinsam mit Murlasits, Schilcher und Co das 40-Jahrjubiläum des Arsenal-Erfolges in Liebenau, 2017 wurde er in den neu gegründeten Legendenklub aufgenommen. Nun hat Heli Wagner knapp vor seinem 80er den Lebensweg beendet.

Die Sturmfamilie wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Gattin Maria und seinen Kindern Anna-Maria und Wolfgang. Die feierliche Verabschiedung findet am Freitag, 30. April 2021, um 11 Uhr im Zeremonium Kalsdorf, 8401 Mühlgangweg 45, statt. Ab 9 Uhr ist Helmut aufgebahrt.

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R.I.P :sad:
The sun will never reach the sky
When the eternal winter comes
There will be neither men nor gods
As the world lies under snow and ice

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Ravenpride
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