Wolfgang Pucher (84)

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Ravenpride
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Wolfgang Pucher (84)

Beitrag von Ravenpride »

Kronen Zeitung hat geschrieben:Notfall im Urlaub: Steirischer Armenpfarrer tot


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Als Armenpfarrer und Gründer der Vinzi-Werke wurde er weit über die Grenzen von Graz hinaus bekannt: Wolfgang Pucher ist, wie nun bekannt wurde, im 85. Lebensjahr nach einem medizinischen Notfall im Urlaub verstorben.

Wie die Vinzi-Werke am Donnerstag mitteilen, ist Pfarrer Wolfgang Pucher im Urlaub in Kroatien nach einem medizinischen Notfall verstorben. Die Rettungskette sei zwar sofort in Gang gesetzt worden, der Steirer überlebte aber nicht. Er hinterlässt einen Bruder und dessen Familie.

Mit einem „Slum“ konfrontiert
Vor 60 Jahren wurde Pucher zum Priester geweiht, vor 50 Jahren wurde er Pfarrer in Graz-St. Vinzenz und war mit einem „Slum“ konfrontiert. 800 Menschen hätten in vier Häusern unter unvorstellbaren Umständen, zwischen Gewalt, Alkohol und Arbeitslosigkeit, gelebt: „Die Gegend in der Heßgasse war als Delogiertensiedlung bekannt. Als ich mich dort engagiert habe, gab es viele Gegner“, berichtete er erst vor wenigen Wochen im „Krone“-Interview von seinen Bemühungen, für die Menschen am Rand der Gesellschaft etwas zum Positiven zu verändern.
Dem Gegenwind hat er standgehalten und die Entfernung des Straßenschildes bewirkt. Bis zuletzt lag die Tafel mit der Aufschrift „Heßgasse“ in seinem Büro und erinnerte an ein „schreckliches Stigma“.

„Niemand wollte helfen“
Auch die Zeit des Bosnienkriegs konnte Pucher nicht vergessen. Die Männer, die Anfang der 90er geflüchtet und am Grazer Hauptbahnhof angekommen waren, hatte er bildlich vor Augen. „Es waren über 100 Burschen, denen niemand helfen wollte. Ich habe sie in Zelten untergebracht, die auf dem Sportplatz der Vinzenzpfarre aufgestellt wurden.“ Wieder konnte Pucher nicht wegschauen. „Mit diesem Zeltdorf sind wir dann bekannt geworden.“

Gegen Widerstände initiierte Pucher in den 90er-Jahren das „Vinzidorf“ in der Pfarre St. Leonhard, ein Ort für obdachlose Männer, wo sie auch Alkohol konsumieren dürfen. Mitterweile gibt es viele Einrichtungen seiner Vinzi-Werke, von den Vinzi-Märkten bis zur Notschlafstelle „VinzTel“ - und das auch außerhalb der Steiermark.

Kurz vor 70er lag Pucher „im Sterben“
Kurz vor seinem 70. Geburtstag fing sich Pucher eine schwere Lungenentzündung ein. „Ich lag im Sterben“, sagte er damals. Nun gab es keine Rettung mehr. Die Familie, die Pfarre, der Orden und die Vinzi-Werke sind dabei, das Begräbnis und die Feierlichkeiten zu organisieren. Am Donnerstagabend findet um 18:30 Uhr ein erstes Beten zu seinem Gedenken in der Pfarrkirche Graz-St. Vinzenz statt.

Vinzenz-Einrichtungen bleiben offen
„Wir sind in tiefer Trauer. Dennoch möchten wir betonen, dass alle Einrichtungen und Projekte trotz dieser Ausnahmesituation ihre Arbeit weiter fortführen und Menschen am Rande der Gesellschaft in ihrer Not auffangen. Wir bitten alle Menschen, die uns bisher verbunden waren, uns auch weiterhin zu unterstützen“, betonen Peter Pratl, Obmann der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg, und Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke.
R.I.P :sad:
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Ravenpride
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Beitrag von Ravenpride »

Der Grazer hat geschrieben:Er war einer der polarisierensten Pfarrer in der Steiermark, der als "Armenpfarrer" größte Beliebtheit erlangte. Am 18. Juni feierte Wolfgang Pucher sein 60-jähriges Priesterjubliäum. Nun ist er in Dubrovnik nach einem medizinischen Notfall beim Schwimmen verstorben. Die Rettungskette wurde unverzüglich in Gang gesetzt, jedoch ohne Erfolg. Pucher wurde 84 Jahre alt.

Die Familie, die Pfarre, der Orden und die VinziWerke sind dabei, das Begräbnis und die Feierlichkeiten zu organisieren. Heute, 20. Juli 2023, findet um 18.30 Uhr ein erstes Beten zu seinem Gedenken in der Pfarrkirche Graz-St. Vinzenz statt.

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Er hinterlässt einen Bruder und dessen Familie. Pfarrer Pucher hinterlässt aber auch unzählige Mitbrüder bei den Lazaristen, Mitglieder der Pfarrgemeinde, Wegbegleiter, hunderte haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, deren Inspiration er war und nicht zuletzt tausende Menschen, denen er eine Stimme gegeben hat, für die er sich mit unerbittlichem Willen kompromisslos eingesetzt und denen er mit seinen unkonventionellen Lösungsansätzen schlussendlich Obdach, eine Perspektive und ein „vinziges“ Stück Hoffnung geschenkt hat. Er hat sein Leben in die Berufung des Heiligen Vinzenz von Paul und des Seligen Frédéric Ozanam und somit in den Dienst an den Ärmsten in der Gesellschaft gestellt.


Nachruf

Wolfgang Pucher wurde am 31. März 1939 in Hausmanstätten bei Graz als erstes von drei Kindern geboren. Aufgewachsen ist er im Dorf Zerlach in der Oststeiermark, da sein Vater im Krieg gefallen war, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf. Im Alter von zehn Jahren entschloss er sich Priester zu werden. 14 Jahre später wurde er 1963 in der Wallfahrtskirche Mariatrost zum Priester geweiht.

Nach drei Jahren als Erzieher bei den Lazaristen in Eggenberg wurde er 1966 Kaplan in der Kirche zur Schmerzhaften Mutter in Graz. Dort war er für die Jugend und Jungschar zuständig und unterrichtete in der Schule Religion. Bis 1973 leitete er am österreichischen St. Georgskolleg in Istanbul das Internat von 80 moslemischen Buben, außerdem war er Seelsorger der österreichischen Gemeinde und Zuständiger der Caritas.

Seit 2. Juni 1973 war Wolfgang Pucher Pfarrer in Graz-Sankt Vinzenz. Er setzte sich von Beginn an für die sozial geschwächten Personen ein. Der Delogiertensiedlung galt zuerst sein Hauptengagement, etwa 800 Menschen lebten dort in nur vier Häusern. Arbeitslosigkeit und Alkohol gehörten zum Alltag.
1990 entstand die Jugend-Vinzigemeinschaft in Eggenberg.

Zwei Jahre später nahm er am Sportplatz der Pfarre rund hundert Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien auf, versorgte sie mit Essen und Kleidung. Über viele Jahre engagierte sich Pucher für die sozial Geschwächten, als Gründer der Vinziwerke und der Vinzidörfer.

Die VinziWerke sind 1990 aus der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg entstanden, die sich um jene Menschen kümmert, die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben. In den mittlerweile 40 Institutionen der VinziWerke in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.700 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt. Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg ist eine von 146 Vinzenzgemeinschaften in Österreich, weltweit sind es 50.000 in 148 Ländern. Die Vinzenzgemeinschaften sind Gruppen, die selbständig und unabhängig voneinander auf Basis der Ehrenamtlichkeit bemüht sind, Armen das Leben zu erleichtern bzw. sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern.

2013 erlangte Pucher Aufsehen, als er sich öffentlich gegen das Bettelverbot einsetzte und dieses aufheben konnte. Für seine Dienste wurde ihm 2015 das silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen, zwei Jahre später das Goldene Eherenzeichen des Landes Steiermark.
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Ravenpride
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Beitrag von Ravenpride »

Kleine Zeitung hat geschrieben:Wie die Diözese Graz-Seckau und die Vinziwerke gegenüber der Kleinen Zeitung am Donnerstagmorgen bestätigten, ist der Grazer Pfarrer Wolfgang Pucher im Urlaub in Kroatien nach einem medizinischen Notfall gestorben. Die Rettungskette sei zwar sofort in Gang gesetzt worden - leider ohne Erfolg. Sein Stern strahlte weit über die steirische Landeshauptstadt hinaus. Pucher verstarb im 85. Lebensjahr am Mittwoch, dem 19. Juli nahe der Stadt Dubrovnik.

Der Seelsorger war mitten in der zweiten Woche seines dreiwöchigen Urlaubs. Jahr für Jahr zog es ihn nach Dalmatien, wo er Kraft für sein soziales Tun in der Steiermark sammelte. Der Region war Pucher sehr verbunden, schätzte die Landschaft, hat längst Freundschaften geschlossen. Am Meer ging der Steirer auch seinem Hobby nach - der Malerei. Er arbeitete regelmäßig an Aquarell-Werken und verstand es, Farben perfekt in Szene zu setzen. Für Pucher war es ein stiller Tod an einem Sehnsuchts- und Kraftort, zu dem er eine langjährige und besondere Beziehung innehatte.

Die Vinzenzgemeinschaft nahm bereits Donnerstagvormittag offiziell Stellung: Die Familie des Verstorbenen, die Pfarre, der Orden und die VinziWerke seien demnach dabei, das Begräbnis und die Feierlichkeiten zu organisieren. Heute, 20. Juli, findet um 18.30 Uhr ein erstes Beten zu seinem Gedenken in der Pfarrkirche Graz-St. Vinzenz statt.
Im Dauer-Dienst an den Ärmsten der Gesellschaft

Der Armenpfarrer hinterlässt einen Bruder und dessen Familie. "In dieser schwierigen Zeit gilt ihnen unser Beileid", heißt es in der offizielle Stellungnahme der Hilfsorganisation, die gleichsam betont, dass alle Einrichtungen weiterhin offen bleiben. Unzählige Mitbrüder bei den Lazaristen, Mitglieder der Pfarrgemeinde, Wegbegleiter sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien in Trauer über einen scheinbar Unermüdlichen, der "sein Leben in die Berufung des Heiligen Vinzenz von Paul und des Seligen Frédéric Ozanam und somit in den Dienst an den Ärmsten in der Gesellschaft gestellt" habe.


Pucher hatte erst im Juni sein 60-jähriges Priester-Jubiläum gefeiert, seit 50 Jahren war er in der Pfarre St. Vinzenz tätig. Im letzten Interview mit der Kleinen Zeitung, nur einen Monat vor seinem Tod, bekräftigte der Pfarrer seine lebenslange Mission. Ihm ging es immer "um Mitgefühl für Menschen, die kein Mitgefühl wecken". Dazu habe er zwei Begriffe erfunden: "Das sind die schöne und die hässliche Armut - die schöne Armut, da sagt jeder, oh Gott, das ist so ein armes Kind, da müssen wir helfen. Die hässliche Armut, das sind Menschen, die abstoßend sein können, aber diese Menschen verdienen auch Mitgefühl und ich möchte dieses Mitgefühl wecken."


Der Geistliche machte keinen Unterschied zwischen den Menschen, sein Pfarrhaus war über die Jahrzehnte Heimat für Hunderte, die Schutz suchten. 1990 gründete er schließlich die Vinzenzgemeinschaft für ganz Österreich. Nach dem Start in Graz-Eggenberg wurden über Jahre exakt 40 Häuser etabliert - 450 Personen finden hier nach wie vor täglich ein Dach über dem Kopf, 1400 Menschen erhalten pro Tag Lebensmittel und warme Mahlzeiten. Die Einrichtungen in der Steiermark, Wien und Salzburg stehen den Betroffenen kurzzeitig in Krisensituationen, aber auch längerfristig zur Verfügung. Letzteres vor allem im Grazer VinziDorf, das 1993 an den Start ging und zur Heimat für zahlreiche Obdachlose wurde.

" Die schöne Armut, da sagt jeder, oh Gott, das ist so ein armes Kind, da müssen wir helfen. Die hässliche Armut, das sind Menschen, die abstoßend sein können, aber diese Menschen verdienen auch Mitgefühl."
Wolfgang Pucher, Vinzipfarrer

Mit den Vinzishops ging das Engagement von Pfarrer Pucher noch ein Stück weiter - Menschen in sozial schwierigen Verhältnissen können hier seit einigen Jahren zu günstigen Preisen einkaufen. Dem Geistlichen gelang dabei das Kunststück, sämtliche Einrichtungen zu 75 Prozent durch private Spenden zu finanzieren, 25 Prozent kommen durch Zuschüsse der öffentlichen Hand zustande.
900 Ehrenamtliche unterstreichen das Wirken des Pfarrers



Den eigentlichen Erfolg machten aber rund 900 Ehrenamtliche aus, die im steirischen Pfarrer auch ein Vorbild fanden. Betreut werden von ihnen primär Drogen- und Alkoholabhängige, wohnungs- und obdachlose Frauen, Männer und Familien, Haftentlassene sowie Bettlerinnen und Bettler oder kurzfristig in Not geratene. Die Vinziwerke beraten die Betroffenen auch - nicht zuletzt mit dem Ziel der Rückkehr in einen geregelten Alltag.

Dass Pucher, der schon mit zehn Jahren Pfarrer werden wollte, keine eigene Familie hatte, war für ihn der Einsamkeit wegen nicht immer einfach: "Wenn man mit 24 Jahren das Gelöbnis ablegt, allein ohne Frau und Kinder zu leben, da hat man noch keine Ahnung, was das bedeutet". Mit 40 Jahren benötigte der Geistliche daher eine kleine Auszeit - und verbrachte drei Monate bei Freunden in Wien: "Dort habe ich durch dieses freundschaftliche Verhältnis wieder Kraft geschöpft. Ich habe damals meinen festen Entschluss wahr gemacht, ich will Priester bleiben", erzählte er noch vor wenigen Monaten.
"Meinen Zorn bereue ich nicht"

Eine Entscheidung, die letztlich Tausenden Menschen Hilfe zuteilwerden ließ. Der mit vielen Verdienstzeichen Geehrte ging in Folge auch mit der Politik hart ins Gericht und setzte auf aufsehenden erregende Aktionen: 1992 fiel er mit einer Zeltstadt am Sportplatz seiner Grazer Pfarre auf, in der rund 100 Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien Schutz fanden. Jahre später, exakt 2011, setzte er sich selbst als Bettler in die Herrengasse im Herzen von Graz, um so gegen das geplante Bettelverbot im Zentrum der steirischen Landeshauptstadt zu protestierten.

Über den Verstorbenen

Wolfgang Pucher, geboren 1939 in Hausmannstätten, wurde 1963 zum Priester geweiht. Seit 1973 leitete er die Pfarre Graz-St. Vinzenz.

Seither setzte er sich gegen Armut und Obdachlosigkeit ein, gründete mit den VinziWerken unzählige soziale Hilfs- und Anlaufstellen.

Pucher war Träger zahlloser Auszeichnungen - darunter das Bundesehrenzeichen, das Silberene Ehrenzeichen der Republik, das Große Ehrenzeichen sowie das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, das Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz in Gold oder den Humanitätspreis des Roten Kreuzes.

Pucher galt als streitbar, hatte dabei aber stets die Menschen im Fokus. Nicht zuletzt deshalb setzte er in einer weiteren viel beachteten Aktion 1000 Euro Prämie aus - für denjenigen, der den Beweis für den Bettler-Mercedes bringt. So reagierte der Geistliche auf die politische Debatte zur angeblichen Bettler-Mafia an der Mur, wonach Bettler mit dem Auto eigens nach Graz gekarrt worden sein sollen. Gerüchte wie diese ließen den besonnenen Pfarrer durchaus wütend werden. Doch 2021 urteilte er im Podcast mit der Kleinen Zeitung: "Meinen Zorn bereue ich nicht".
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Beitrag von Ravenpride »

"Wolfgang Pucher hat sein ganzes Leben den Ärmsten der Armen gewidmet. Er hat dort selbstlos geholfen, wo sonst niemand hingesehen hat – oder hinsehen wollte. Mit ihm verlieren Graz und die Steiermark einen konsequenten und streitbaren Fürsprecher für Gerechtigkeit und Menschenwürde", meldet sich KPÖ-Chefin Claudia Klimt-Weithaler zum Tod des "Armen-Pfarrers" zu Wort.

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Sein letzter Wille
Grazer Armenpfarrer bekommt Straßenschild ins Grab

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Am 12. August findet das Requiem für den verstorbenen Wolfgang Pucher (84) statt. Die „Krone“ weiß, welchen Abschied sich der Vinzi-Gründer wünschte - und was er ins Grab gelegt bekommt.
Der plötzliche Tod des steirischen Armenpfarrers Wolfgang Pucher hat für Trauer und Bestürzung weit über die weiß-grünen Landesgrenzen hinaus gesorgt. Der hochgeschätzte, aber nicht unumstrittene „Rebell der Nächstenliebe“ starb auf der Insel Korcula im 85. Lebensjahr. Kroatischen Medienberichten zufolge erlitt er beim Schwimmen einen Herzinfarkt und konnte nicht mehr wiederbelebt werden. Eine Obduktion wurde angeordnet, danach wird der Leichnam nach Graz überführt.

Er wollte eine bunte Messe ohne lange Trauerreden
Das Requiem für den Lazaristenpater und Gründer der Vinziwerke findet am 12. August statt - wie Pucher es sich vorgestellt hatte, in „seiner“ Vinzenzkirche. Hochrangige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben sich angesagt, auch viele Bewohner des von Armut geprägten slowakischen Dorfes Hostice, um die sich der Pfarrer jahrzehntelang gekümmert hatte. Es solle eine „bunte“ Trauerfeier, ohne viel Brimborium und lange Reden werden, hatte der gebürtige Hausmannstättener verfügt.
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Der Armenpfarrer wird auf dem Leonhardfriedhof bestattet, wo auch Vinzidorf-Bewohner begraben sind.
(Bild: Peter Melbinger)
Der „Krone“ liegen noch weitere persönliche Wünsche des legendären Kämpfers für soziale Gerechtigkeit vor: So lehnte Wolfgang Pucher ein Ehrengrab der Stadt Graz ab und will stattdessen auf dem Leonhardfriedhof bestattet werden - inmitten männlicher Bewohner des Vinzidorfs, die nach deren Ableben dort ihre ewige Ruhe finden.
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Das Requiem findet in der Vinzenzkirche statt, wo Wolfgang Pucher predigte.
(Bild: Christian Jauschowetz)
Straßenschild kommt mit ins Grab
Ins Grab wird dem Verstorbenen auch ein Straßenschild mit der Bezeichnung „Heßgasse“ gelegt. Das hat Symbolkraft, denn als Jungpfarrer nahm sich Wolfgang Pucher der Delogiertensiedlung in der Grazer Heßgasse an, wo 800 Menschen wohnten und Arbeitslosigkeit, Alkohol und Gewalt zum Alltag gehörten. Der Straßenname stigmatisierte die Bewohner über lange Jahre.
„Krone“-Informationen zufolge denkt man in der Landeshauptstadt auch an eine Würdigung im öffentlichen Raum. So wird im Koalitionsausschuss am Montag der Antrag besprochen, einen Platz oder eine Straße nach dem Vinzi-Gründer zu benennen. Das bestätigt das Büro der Bürgermeisterin.
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