Metal-Absagen wegen konservativer Gruppierungen

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Aamon
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Metal-Absagen wegen konservativer Gruppierungen

Beitrag von Aamon »

[bx38]Folgende Artikel sind zur der Absage der drei Bands aus Schweden und Finnland, die ursprünglich auf dem PLANT OF ROCK auftreten sollten, mit heutigem Datum (26.05.2009) in den Oberösterreichischen Nachrichten erschienen - diese sind online unter nachstehenden Links einsehbar:

MARCHTRENK. Rechtskonservative Kreise protestierten via Internet gegen ein für Freitag geplantes Heavy-Metal-Konzert. Mitte Mai war der Bürgermeister noch unbeeindruckt. Nun sagte er das Gastspiel ab.

„Einer Stuttgarterin mailte mir, dass sie zwar nicht wisse, wo Marchtrenk liege, aber gegen die Metal-Night protestiere. Das kann’s ja wohl nicht sein“, gab sich SP-Bürgermeister Fritz Kaspar am 13. Mai vor der Presse noch kämpferisch. Damals schwappte die erste Internet-Protestwelle konservativer Katholiken über Marchtrenk. Sie stellten zwei schwedische und eine finnische Band ins Eck von Verhetzung und Antiklerikalismus. Kaspar stand hinter dem Organisationsteam von Jugendstadtrat Paul Mahr (SP). Einzige Änderung: Um den Pfarrer aus der Schusslinie zu nehmen, sollten die Bands im Volkshaus statt im Pfarrheim spielen.

Das alles ist nun Geschichte. Bürgermeister Kaspar sagte gestern zu den OÖN: „Wir haben einen Ruf zu verteidigen. Aus Sicherheitsgründen musste ich so handeln, es waren Gegenproteste angekündigt.“ Zu präsent sind für das Stadtoberhaupt noch Schlagzeilen vor eineinhalb Jahren über Marchtrenk und den rechten BFJ, der hier eine Postadresse hat. „Wir wurden als Neonazi-Nest dargestellt“, sagt Kaspar.

„Den Bürgermeister hat leider der Mut verlassen“, bedauert Stadtrat Mahr. Mit einer Lügenkampagne könne man tatsächlich etwas erreichen. Für seine Jugendarbeit sei das zwar ein Rückschlag, der aber nicht das Aus bedeute.

Trotz offizieller Erklärung der Bandmanager, wonach es keine Verhetzung oder Gotteslästerung auf der Bühne gebe, hielten die Proteste an. Die Bands spielen sehr wohl in Wien: „Denn in der Großstadt können die Erzkonservativen mit starkem neonazistischen Umgangston nichts ausrichten“, ist Jugendarbeiter Bernhard Stegh überzeugt.

[urlx38]http://www.nachrichten.at/nachrichten/m ... 612,185843[/urlx38]

[urlx38]http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t67,185835[/urlx38][/bx38]

kotz1
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Gsputi
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Beitrag von Gsputi »

Wie gesagt es wird Zeit für den Baseballschläger mit den rostigen Nägel drauf und dann wird zurückerobert was UNS gehört! metal009
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austrianbastard
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Beitrag von austrianbastard »

besonders überrascht hat mich dabei, dass die proteste aus der rechten ecke gekommen sind. normalerweise schreibt man sowas ja den linksextremen zu.
wie auch immer, schade für veranstalter, bands und v.a. fans.
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

das ist generell interessant und zieht sich ja durch viele Problematiken.
Rechte wertekonservative Gruppierungen in Einklang mit linken aufgeklärten Gruppierungen hinsichtlich der Islamfrage z.b.

Linke fanatische Turbo-Toleranzler gegen aufgeklärte Liberale
Rechtes paganesisches Metal-Klientel gegen Linksfaschos
Religionskritiker in Eintracht, aber unter völlig anderen Voraussetzungen, mit rechtem Traditions-Symphatisanten

Es ist immer ein Fordern von mehr Toleranz gegenüber Gruppierungen, die gegen Toleranz gerichtet sind
Es ist oft ein Fordern von weniger Toleranz gegenüber Gruppierungen, die Toleranz missachten.

Man muss sich heute genau anschauen, welches Weltbild dahintersteckt.

In Fragen der Freiheit der Kunst sind Toleranzforderer interessanterweise sehr intolerant

Frage ist immer: Wogegen richtet es sich: Gegen Religion, gegen Tradition, gegen Offenheit, gegen eine fremde Kunst, gegen eine fremde Kultur, gegen konservative Werte generell.

Einige Erklärungsmodelle sind gar nicht so schlimm, wie man zuerst meint, andere sind im gesellschaftsliberalen Sinne sehr bedenklich.


Alles sehr vermixt heutzutage und teilweise sehr doppelmoralisch, zweigleisig und unüberlegt
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Gsputi
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Beitrag von Gsputi »

Da hilft nur mehr die Faust und aus ist´s!
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Erik Blutaxt
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Beitrag von Erik Blutaxt »

hab das grad auf myspace gefunden. hab aber jetzt gesehen, dass es in dem thread eh schon damals darum gegangen ist...
wär interessant, was sich da in der zwischenzeit getan hat. wahrscheinlich nix...

" ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG! Ein herber Schlag in die Magengegend der Marchtrenker Metalszene!
ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG!
Ein herber Schlag in die Magengegend der Marchtrenker Metalszene!

Nachdem erzkonservative, rechte Organisationen Proteste gegen die Plant of Rock Death Metal Night ankündigten, verbot Bürgermeister Kaspar den Bands Demonical, Torture Killer und Facebreaker die Einreise in Marchtrenk. Seine Begründung: "Wir wollen solche Veranstaltungen in Marchtrenk nicht." Nach diesem feigen Entschluss fühlen wir uns von der Stadtgemeinde verraten. Auch im Gemeinderat sprachen sich einige Beamte gegen die Veranstaltung aus. Macht Eurem Ärger und Eurer Enttäuschung Luft! Beschwert Euch direkt bei Kaspar mit einer E-Mail und unterstützt uns und sämtliche Metalbands gegen diese feige Entscheidung!!

buergermeister@marchtrenk.com oder unter 0664 4233778

Nur durch Eure Unterstützung können solche Veranstaltungen auch in Zukunft stattfinden. Geigt dem Bürgermeister ordentlich Eure Meinung!"
KIXX
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Beitrag von KIXX »

Tschuldige, wenn man ein Death Metal Konzert mit einer Band namens DEMONICAL im örtlichen Pfarrheim (!) veranstalten will, dann bitte nicht sudern, wenn die Pfaffen draufkommen, daß ihnen hier wer ins Wohnzimmer brunzt. ;)
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

hahahaha, schön gesagt :D
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

momentan erleben wir eine neue art der verbotsgesellschaft. wenn man sich die kommentare rechter oder religiös-konservativer politiker zu bestimmten kulturellen themen anhört und erkennt, was die machen würden, wenn sie könnten, dann kann man nicht sorgenfrei in die zukunft schauen. kritik von diesen kreisen gabs zwar schon immer zu zeitgenössischer Kultur oder Subkultur, momentan scheints aber schlimmer zu werden, ähnlich, wie in anderen lebensbereichen, wo wir die verschärfung fast nicht bemerkt haben, aber sie rückblickend sehr wohl ganz klar erkennen können, wenn wir nur wollen...
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

so wie ich die sache sehe haben wir weniger eine verbotsgesellschaft als einen aufschwung an extremisten mit eben diesen leider sehr populüren radikalen ansichten. gemäßigte aussagen zu egal welchem thema landen schon gar nicht mehr in den medien, die zeitungen sind überflutet von meldungen von rechtsextremismus, linksextremismus, verbotsforderungen in jede richtung etc.
mir scheints, unsere gesellschaft kann ohne extreme gar nicht mehr, weil sonst die quoten fallen, es keinen interessiert, keine äkschn is, usw.

in oben angesprochenem falle würd ich schon gar nicht von verbotsgesellschaft reden sondern eher vom aktion-reaktion prinzip. aus der luft gegriffenes beispiel:
die grünen haben in neubau eine sehr starke basis. nehmen wir jetzt an, dass neubau nicht zu wien gehören sondern eigenständig verwaltet werden würde. kleine gemeinde, verschiedene lager. jetzt will die öllobby dort eine veranstaltung in der grünen zentrale veranstalten. das ergebnis wäre so ziemlich das selbe. man kann nicht einfach eine veranstaltung mit kontraprogramm zur herrschenden meinung im "gegnerischen" hauptquartier veranstalten, ohne dabei mal gewaltig face forward in geschlossene türen zu donnern.

bei einem ständig sinkenden bildungsstandard wunderts mich überhaupt nicht, dass die exe bzw legislative dem gemeinen volk alles vorschreiben will/muss, weil der ottonormalösterreicher einfach keine ahnung mehr hat, was geht und was nicht. wir entwickeln uns schnurstracks in die 50er jahre zurück. oder richtung amerika. wie mans sehen will. ein haufen ungebildeter fanaten egal welcher richtung, eine abgehobene christlich(a)soziale bildungselite und ein ranziges butterbrot namens sozialdemokratie, das einfach nicht einsehen will, dass es eben zeit ist, auf den neuen kalorienarmen frischkäse umzusteigen, damit man nicht im mistkübel beim gemüse landet.





was auch immer das jetz konkret mit einem metalkonzert in einem stockkonservativen scheißort zu tun haben soll weiß zwar jetz nicht mehr, aber was solls hops1
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

stimmt natürlich, nur gibt's in österreich für gesellschaftsliberale gedanken keine lobby und eben auch sehr wenig stätten...
die subkulturellen musikplätze abseits der großen städte kann man schnell mal abzählen. deshalb muss man dort eben auch reinfahren mittels solcher konzerte, was aber wie du schreibst, schwer ist...
dein neubau-vergleich ist aber auch einigermaßen stimmig...
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Strrr
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Beitrag von Strrr »

Und in Wirklichkeit hat das genau nix mit Metal zu tun sondern generell mit Jugend(sub)Kultur.
War mit dem Avalon in Allentsteig (eher alternativ) nix Anderes.
Die sind auch von der BH Zwettl mit Planquadraten bzw. behördlichen Maßnahmen solang schickaniert worden bis es sich nimmer rentiert hat.

Des einzige was bei uns im Waldviertel überleben "darf" sind Feuerwehrfestln und Bauerndiskos.
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

und da sonntägliche schweinsbraten nach dem kirchgang! essen
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

Gagnrad hat geschrieben:und da sonntägliche schweinsbraten essen
wobei der essen essen essen essen mir das wasser im mund zusammenlaufen läßt
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

hahaha, so gings mir auch grad. essen essen essen essen essen essen essen essen essen essen
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