HR Giger - Träume und Visionen
- Aamon
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HR Giger - Träume und Visionen
Das KunstHausWien präsentiert die esoterisch-sexistischen Bildwelten des Schweizers HR Giger.
Über mangelnden Besucherzustrom wird sich das KunstHausWien in den kommenden Monaten nicht beschweren können. Die Schau "HR Giger - Träume und Visionen“ verspricht ein Publikumshit zu werden; schon bei der Pressekonferenz am Dienstag vergangener Woche waren gut doppelt so viele Journalisten anwesend als bei solchen Anlässen sonst üblich. Ob die Schau des Airbrush-Königs Hansruedi Giger, einst mit der Ausstattung (und dem Monster-Design) für Ridley Scotts "Alien“ sowie einigen Plattencovers zu Weltruhm gelangt, aber auch ein Kunstpublikum anzieht, ist jedoch fraglich; Science-Fiction-Liebhaber, Fans des gepflegten Dark, Heavy und Death Metal, Teenager mit Hang zum Weltschmerz sowie die nicht unerhebliche Gruppe all jener, die eine pingelige Maltechnik allein schon für Kunst halten, dürften sich in der düster-dramatisch ausgeleuchteten Schau jedoch wohlfühlen. In den trashigen Bildwelten des 1940 geborenen Schweizers wuchern Schlangen, Totenschädel-Miniaturen, Schläuche aus Köpfen, verwandeln sich Menschen in Maschinen, werden aalglatte, nackte Frauen in der Körpermitte aufgespießt. Albtraumhaft an dieser zutiefst sexistischen Kunst ist freilich allenfalls ihre Qualität - zu simpel, zu flach, zu esoterisch erscheinen Gigers "Visionen“, als dass sie einem Angst einjagen könnten. Unbehagen empfindet man nur angesichts des Quotendrucks, unter dem das Kunsthaus derzeit sichtlich leidet. (Nina Schedlmayer - profil.at)
über diese kritik sollte man schon diskutieren dürfen. sie zeigt aber auch, wie generell über gewisse künste gedacht wird. ich erinner nur an den *lächerliche-cover-thread*
Über mangelnden Besucherzustrom wird sich das KunstHausWien in den kommenden Monaten nicht beschweren können. Die Schau "HR Giger - Träume und Visionen“ verspricht ein Publikumshit zu werden; schon bei der Pressekonferenz am Dienstag vergangener Woche waren gut doppelt so viele Journalisten anwesend als bei solchen Anlässen sonst üblich. Ob die Schau des Airbrush-Königs Hansruedi Giger, einst mit der Ausstattung (und dem Monster-Design) für Ridley Scotts "Alien“ sowie einigen Plattencovers zu Weltruhm gelangt, aber auch ein Kunstpublikum anzieht, ist jedoch fraglich; Science-Fiction-Liebhaber, Fans des gepflegten Dark, Heavy und Death Metal, Teenager mit Hang zum Weltschmerz sowie die nicht unerhebliche Gruppe all jener, die eine pingelige Maltechnik allein schon für Kunst halten, dürften sich in der düster-dramatisch ausgeleuchteten Schau jedoch wohlfühlen. In den trashigen Bildwelten des 1940 geborenen Schweizers wuchern Schlangen, Totenschädel-Miniaturen, Schläuche aus Köpfen, verwandeln sich Menschen in Maschinen, werden aalglatte, nackte Frauen in der Körpermitte aufgespießt. Albtraumhaft an dieser zutiefst sexistischen Kunst ist freilich allenfalls ihre Qualität - zu simpel, zu flach, zu esoterisch erscheinen Gigers "Visionen“, als dass sie einem Angst einjagen könnten. Unbehagen empfindet man nur angesichts des Quotendrucks, unter dem das Kunsthaus derzeit sichtlich leidet. (Nina Schedlmayer - profil.at)
über diese kritik sollte man schon diskutieren dürfen. sie zeigt aber auch, wie generell über gewisse künste gedacht wird. ich erinner nur an den *lächerliche-cover-thread*
- Ravenpride
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- Helge-Uwe
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ich hab mich eher gefragt, ob das wieder die gleiche ausstellung ist wie schon 2006. die hat mir sehr gut gefallen.
CONSPIRACY - Death/Thrash-Metal
http://conspiracyaustria.bandcamp.com
http://conspiracyaustria.bandcamp.com
- Aamon
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diese kritikerin hat leider sehr wenig ahnung von der materie kunst, weil ihre kunstdefinition aufgrund ihrer argumentationen objektiv schwachsinn ist.
dabei ist sie eine junge person, für die viele jüngere kunstrichtungen sehr wohl kunst bedeuten...
es zeigt auch, dass sie gegenüber gewissen genres sehr negativ und klischeehaft eingestellt ist...
es zeigt auch, wie gerade über metal in der kunstszene gedacht wird.
dabei ist giger im gegensatz zu vielen minderwertigen metalcoverkünstlern (weil im anderen thread davon die rede ist) wirklich kunst....aus sehr vielen gründen...
dabei ist sie eine junge person, für die viele jüngere kunstrichtungen sehr wohl kunst bedeuten...
es zeigt auch, dass sie gegenüber gewissen genres sehr negativ und klischeehaft eingestellt ist...
es zeigt auch, wie gerade über metal in der kunstszene gedacht wird.
dabei ist giger im gegensatz zu vielen minderwertigen metalcoverkünstlern (weil im anderen thread davon die rede ist) wirklich kunst....aus sehr vielen gründen...
- psykosonic
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shredder666 hat geschrieben:ich hab mich eher gefragt, ob das wieder die gleiche ausstellung ist wie schon 2006. die hat mir sehr gut gefallen.
war das die im hundertwasserhaus? hat mir auch gefallen.
@ artikel: klar, wenn irgendwo ein penis und eine nackte frau drauf sind ist sexistisch. und der phöse giga malt dann auch noch mumus drauf, pfui, aber echt!!
ed: mich würd ja interessieren ob die dame einen hieronymus bosch auch sexistisch und flach findet. der hat ja für seine zeit viel ärgere sachen gemalt als es ein giger heute tut (und wird auch von metal bands verwendet. celtic frost haben zb ein giger und ein bosch cover. letzeres zumindest an eine detailansicht angelehnt)
aber da traut frau sich evtl nicht drüber lästern, weils ja anerkannte kunst ist.
wobei ich bis jetzt immer dachte, giger sei auch anerkannt. auch abseits von unserer pubertär-todessehnsüchtigen szene...
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das kunsthaus ist eh beim hundertwasserhaus, also wird die location zumindest die selbe sein.psykosonic hat geschrieben:war das die im hundertwasserhaus? hat mir auch gefallen.shredder666 hat geschrieben:ich hab mich eher gefragt, ob das wieder die gleiche ausstellung ist wie schon 2006. die hat mir sehr gut gefallen.
CONSPIRACY - Death/Thrash-Metal
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- psykosonic
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- Aamon
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psykosonic hat geschrieben: aber da traut frau sich evtl nicht drüber lästern, weils ja anerkannte kunst ist.
wobei ich bis jetzt immer dachte, giger sei auch anerkannt. auch abseits von unserer pubertär-todessehnsüchtigen szene...


dachte ich auch immer und giger ist auch anerkannt. da gibt's ja gar keinen zweifel, abgesehen davon hat er eine völlig einzigartige kunst erschaffen, die sogar vielen gefällt... und er hat sie durchaus mit inhalt gefüllt philosophisch.
in der schweiz käme wohl niemand drauf, das nicht als kunst zu bezeichnen. hierzulande sehen viele die kalender und Ansichtskarten, dies mal gab von giger in jedem buchgeschäft, zusätzlich die Tatsache, dass seine Werke gerade Metalfans gefällt und einige auch für Musik verwendet wurden und schwupps, ists keine Kunst. Sämtliche anderen Alternative-Designs, Pop-Art-Ableger und andere Grafiken gelten für diese Dame aber sicherlich als Kunst.
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Ich denke Giger ist auf jeden Fall anerkannt. Auch wenn er es nicht wäre, würde das nichts daran ändern, daß ich seine Kunst genial finde.
Vielleicht gefällt es der Kritikerin selbst ja auch, fühlt sich aber irgendwie dazu verpflichtet die Ausstellung schlecht zu finden, weil sie vermehrt von Leuten mit langen Haaren und Lederjacken besucht werden wird.
Außerdem hat die Gute dann offenbar die wikipedia Seite besucht, um sich darüber zu informieren, daß To Mega Therion (mit dem Giger Cover! artsy fartsy Alarm! Metal + Kunst darf man nicht gut finden!) dem Heavy, Death und Dark Metal zugeordnet wird, von wo hätte sie denn sonst auf genau die 3 Stilrichtungen kommen sollen, die stehen nämlich beim To Mega Therion Absatz.
V.a. Dark Metal ist ja ein nicht so verbreiteter Begriff.
Das ganze noch garniert mit ein paar Sexismusvorwürfen (kommt immer gut) und fertig ist ein pseudintellektueller Artikel mehr den die Welt nicht braucht.

Vielleicht gefällt es der Kritikerin selbst ja auch, fühlt sich aber irgendwie dazu verpflichtet die Ausstellung schlecht zu finden, weil sie vermehrt von Leuten mit langen Haaren und Lederjacken besucht werden wird.
Außerdem hat die Gute dann offenbar die wikipedia Seite besucht, um sich darüber zu informieren, daß To Mega Therion (mit dem Giger Cover! artsy fartsy Alarm! Metal + Kunst darf man nicht gut finden!) dem Heavy, Death und Dark Metal zugeordnet wird, von wo hätte sie denn sonst auf genau die 3 Stilrichtungen kommen sollen, die stehen nämlich beim To Mega Therion Absatz.

Das ganze noch garniert mit ein paar Sexismusvorwürfen (kommt immer gut) und fertig ist ein pseudintellektueller Artikel mehr den die Welt nicht braucht.

- Aamon
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Ich denke mir manchmal, Kritiker in Qualitätszeitungen sollten sich auf die von ihnen geliebte "Hochkultur" beschränken. Sie gehen sowieso nicht vorurteilsfrei an Kunst heran, welche sie der Populärkultur oder Jugendkultur zuordnen. Da können sie es auch gleich bleiben lassen, nichts darüber schreiben und einfach leise verächtlich lächeln, falls sie mal eine Celtic Frost CD erblicken.
Der Spiegel ist dazu offenbar in der Lage, auch wenn das wohl bei nem anderen Musikredakteur ganz anders aussehen würde.
Ich traue da vielen der dummen Metalfans wesentlich mehr zu als manchen Kritikern, das würde man als Feedback wohl eher ein ehrliches gefällt mir oder gefällt mir nicht bekommen, das pseudointellektuelle Geschwafel muß man sich dann auch nicht anhören. Andererseits kann man sich wunderbar darüber aufregen.
Der Spiegel ist dazu offenbar in der Lage, auch wenn das wohl bei nem anderen Musikredakteur ganz anders aussehen würde.
Ich traue da vielen der dummen Metalfans wesentlich mehr zu als manchen Kritikern, das würde man als Feedback wohl eher ein ehrliches gefällt mir oder gefällt mir nicht bekommen, das pseudointellektuelle Geschwafel muß man sich dann auch nicht anhören. Andererseits kann man sich wunderbar darüber aufregen.

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noch ein Tip (eh überall plakatiert)
http://www.khm.at/khm/ausstellungen/akt ... ig-schoen/
und das hier könnte interessant sein:
http://www.bankaustria-kunstforum.at/de ... e2f2247430
http://www.khm.at/khm/ausstellungen/akt ... ig-schoen/
und das hier könnte interessant sein:
http://www.bankaustria-kunstforum.at/de ... e2f2247430
- Aamon
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interessant ist, weshalb ein bestimmter menschenschlag sich fürs traumatische und grausige interessiert.
ich hab als kind stundenlang im großen Kunstbuch meiner Eltern geschmökert und bin immer bei Hieronymus Bosch hängengeblieben, schon als 7-jähriger...
entweder hat man den hang oder nicht, aber wieso
ich hab als kind stundenlang im großen Kunstbuch meiner Eltern geschmökert und bin immer bei Hieronymus Bosch hängengeblieben, schon als 7-jähriger...
entweder hat man den hang oder nicht, aber wieso

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haha, ich glaub so ein Bild war auch das erste, was mich als Kind beeindruckt hat. Es war irgendein Bild mit Höllenfeuer und lauter kleinen Teufeln die Menschen aufspießen. Tippe mal auf Bosch.Aamon hat geschrieben:interessant ist, weshalb ein bestimmter menschenschlag sich fürs traumatische und grausige interessiert.
ich hab als kind stundenlang im großen Kunstbuch meiner Eltern geschmökert und bin immer bei Hieronymus Bosch hängengeblieben, schon als 7-jähriger...
entweder hat man den hang oder nicht, aber wieso
Ich tippe mal auf angeborene Angst vor Monstern/wilden Tieren/Urängste die jedem Menschen innewohnen, ist aber nur eine Vermutung. Gibt dazu aber sicher auch irgendwelche Versuche, wo man kleinen Kindern furchteinflößende Bilder vor die Nase hält oder so, und ob sie darauf neutral oder ängstlich reagieren.
