tinnitus

Quassel, Quatsch und Diskurs abseits der Musik
wunibald
Beiträge: 211
Registriert: 02 Dez 2011, 14:39

tinnitus

Beitrag von wunibald »

liebe metalfanatics,

heute wende ich mich mit einem sehr persönlichen thema an euch. werde seit ca. 2 wochen mit akutem tinnitus behandelt (cortison stoßtherapie + durchblutungsfördernde infusionen). die chancen einer vollständigen heilung liegen laut meinem arzt nur bei 30%. leider komme ich mit der neuen situation überhaupt nicht klar. ursprünglich war es nur ein problem beim einschlafen. mittlerweile schafft es mein gehirn den ton auch in alltagssituationen gezielt herauszuhören.
habe hier mal eine forum-suche gemacht und herausgefunden dass es hier noch ein paar betroffene gibt. wie lang hat es bei euch gedauert bis ihr ihn überhören gelernt habt? wie lernt man das?
Benutzeravatar
Aamon
Beiträge: 20223
Registriert: 25 Apr 2006, 21:20
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Aamon »

hab glücklicherweise nie einen gehabt, aber sehr viele artikel dazu gelesen... hast du es schon mal mit dieser musik-therapie versucht? wo es um diese tonale überlagerung geht?

Buchtipp: Der einarmige Pianist, da wird auch einiges u.a. über dieses Problem beschrieben (weil ichs kürzlich gelesen hab, fällts mir grad ein)

wünsch dir aber viel erfolg. es gibt mittlerweile durchaus ansätze, liest man die wissenschaftlichen magazine, was vor 15 jahren noch net so war, wo einfach nur Infusionen verabreicht wurden
wunibald
Beiträge: 211
Registriert: 02 Dez 2011, 14:39

Beitrag von wunibald »

musiktherapie hab ich noch nicht versucht. danke für den tipp. hast du da zufällig einen link/adresse wo das angeboten wird?
therapieziel von meinem arzt ist momentan noch die komplette heilung (am 10.dez endet meine behandlung mit medikamenten).
Benutzeravatar
Eiserner Knut
Beiträge: 27415
Registriert: 14 Okt 2007, 00:16
Wohnort: 1100 Wien

Beitrag von Eiserner Knut »

Hi Wunibald,

also ich hab Jahren einen dauer Tinitus, also 24 Stunden am Tag. Mal stärker, mal schwächer. Ich habe gelernt ihn zu überhören, frag mich bitte nicht wie, aber es geht. Allerdings empfinde ich das Geräusch manchesmal als lästig...aber das wars auch schon, er beinträchtigt weder meine Arbeitsleistung, noch großartig mein Allgemeinempfinden, auch mit dem einschlafen hab ich keinerlei Probleme. Aber als Beweis das er da ist... wenn Petra zu mir sagt "draußen pfeift ein Vogel", so muß ich mich schwer konzentrieren um das Geräusch herauszufiltern.

Am Anfang des Syndroms hab ich mich auch darüber erkundigt... mit dem konklusio, dass die meisten Therapien für die Katz sind. Das Beste ist, sich nicht hineinsteigern... "zu Hilfe in meinem Ohr pfeifts", sondern einfach relaxt damit umgehen, und ihn einfach in Deinen Alltag integrieren.

Trotzdem beste Genesungswünsche
Walter ak. Knut
Benutzeravatar
Noob_Saibot
Beiträge: 701
Registriert: 10 Mai 2011, 16:54

Beitrag von Noob_Saibot »

ich würd auf jedenfall das Kortison abstellen...geht furchtbar auf die inneren Organe insbesondere Nieren. Probiers mal mit unkonventionellen Sachen wie Gras...manchen hilfts...anderen nicht
Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen - ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben
wunibald
Beiträge: 211
Registriert: 02 Dez 2011, 14:39

Beitrag von wunibald »

danke für deine antwort walter. das macht mir ein wenig mut. ich hab leider mit panik reagiert und höre sehr genau in mich rein. kann wie gesagt ganz schlecht damit umgehen. mein ganzer tagesablauf dreht sich derzeit um dieses thema. ich arbeite aber an mir und hab zumindest eine leichte verbesserung der situation erzielen können. bin leider gerade in einer wichtigen phase bei meiner diplomarbeit und kann mich schwer konzentrieren... was teilweise auch an den medikamenten liegt.
wunibald
Beiträge: 211
Registriert: 02 Dez 2011, 14:39

Beitrag von wunibald »

Noob_Saibot hat geschrieben:ich würd auf jedenfall das Kortison abstellen...geht furchtbar auf die inneren Organe insbesondere Nieren. Probiers mal mit unkonventionellen Sachen wie Gras...manchen hilfts...anderen nicht
hab am donnerstag die letzte dosis bekommen. das zeug hat bei mir zu starker unruhe und schweißausbrüchen in der nacht geführt.
Benutzeravatar
Noob_Saibot
Beiträge: 701
Registriert: 10 Mai 2011, 16:54

Beitrag von Noob_Saibot »

das scheiß koritson bringt einen noch ins grab. gehört verboten das zeuch
Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen - ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben
Benutzeravatar
Eiserner Knut
Beiträge: 27415
Registriert: 14 Okt 2007, 00:16
Wohnort: 1100 Wien

Beitrag von Eiserner Knut »

Noob_Saibot hat geschrieben:das scheiß koritson bringt einen noch ins grab. gehört verboten das zeuch
yesss 's n Teufelszeug... das weiß ich von meiner Oma :twisted:
wunibald
Beiträge: 211
Registriert: 02 Dez 2011, 14:39

Beitrag von wunibald »

verwende übrigens seit gestern folgende app die mir sehr gut beim entspannen hilft: https://itunes.apple.com/us/app/sleep-p ... 51918?mt=8
eine white noise machine. kann ich nur weiterempfehlen.
Benutzeravatar
Eiserner Knut
Beiträge: 27415
Registriert: 14 Okt 2007, 00:16
Wohnort: 1100 Wien

Beitrag von Eiserner Knut »

Hab mir jetzt mal kurz auf Youtube das weiße Rauschen angehört. Vielleicht liegt es an den PC-Lautsprechern, aber es hat den Tinnitus (im Augenblick) verstärkt. Mein Tinnitus ist kein gleichmäßiger Ton, sondern auch ein Rauschen...

[youtube][/youtube]

schätze ne bunte mischung von ab 7000Hz aufwärts...

[youtube][/youtube]
röcknröller
Beiträge: 1168
Registriert: 01 Mai 2010, 19:44

Beitrag von röcknröller »

also ich kann da dem Noob_Saibot nur recht geben, Kortison is nix gutes. und dass Marijuana gegen Tinnitus helfen KANN hab ich jz auch schon einige male gehört/gelesen etc., gibt soweit ic hweiß auch schon ein paar studien dazu. ich mein, einen versuch wärs vl wert? gibt ja cannabinoide auch in medikamenten form, teilweise sogar in österreich.

und was der knut ganz richtig gesagt hat: reinsteigern is vermutlich das schlechteste, weil damit macht man sich selber irgendwann wahnsinnig.. auch wenn das natürlich leicht gesagt ist..

jedenfalls wünsch ich viel erfolg mit welcher behandlung auch immer!
Benutzeravatar
Jakob
Beiträge: 5856
Registriert: 28 Apr 2006, 16:50

Beitrag von Jakob »

oh, hab auch einen gehabt, aber den hör ich mittlerweile gar nicht mehr, außer ich konzentrier mich absolut drauf. is mir am anfang auch auf die nerven gegangen, aber nach einem monat hab ich mich dran gewöhnt und jetz nach über 5 jahren is er eigentlich weg.
Hush little Larsie, don't say a word
And never mind that noise you heard
It's just the fans making bootleg tapes
I hope you choke on your sour grapes
shredder666
Beiträge: 2758
Registriert: 03 Okt 2009, 12:01

Beitrag von shredder666 »

ein guter freund von mir hat auch seit jahren einen tinnitus und er rechnet nicht mehr damit, dass er weg geht. teilweise kann er gut damit leben, aber andere male verursacht es heftige schlafprobleme.
er hat mir jedenfalls erzählt, dass es eine behandlung in einer druckkammer geben würde (10 sitzungen oder so). er hat das damals nicht gemacht, weil es ihm zu teuer war und der heilungserfolg ist auch nicht garantiert. aber es wäre auf jeden fall eine methode ohne cortison.
CONSPIRACY - Death/Thrash-Metal
http://conspiracyaustria.bandcamp.com
Benutzeravatar
Tazz
Beiträge: 437
Registriert: 26 Apr 2006, 17:26
Kontaktdaten:

Beitrag von Tazz »

Eiserner Knut hat geschrieben: Am Anfang des Syndroms hab ich mich auch darüber erkundigt... mit dem konklusio, dass die meisten Therapien für die Katz sind. Das Beste ist, sich nicht hineinsteigern... "zu Hilfe in meinem Ohr pfeifts", sondern einfach relaxt damit umgehen, und ihn einfach in Deinen Alltag integrieren.
dem kann ich mich nur anschließen....
diese infusionstherapie hat mir damals nichts gebracht...
ich wollte damals auch das mit der druckkammer ausprobieren, mit dem erfolg das ich seit dem weiss das meine rechte eustachische röhre was hat und ich die therapie abbrechen musste.

mittlerweile sind jetz glaub ich 6-7 jahre vergangen und ich habe mich mit meinem tintifax soweit wie möglich arrangiert.
manchmal schaff ich es ihn auszubleden, manchmal nervt er noch immer.... am abend fernsehen zb. wenn man es etwas leiser stellt, oder beim musik machen, wenn ich mich auf etwas bestimmtest konzentrieren möchte, kann er schon noch nerven...
beim einschlafen hör ich ihn eigentzlich immer, aber mittlerweile fühlt es sich einfach an wie ein summen das einfach dazugehört.... das klappt soweit ganz gut.

ich denk, man kanns nur einfach so hinnehmen und so entspannt wie möglich damit umgehen.
Antworten