Es darf keine Anbiederungen an Religionen geben

Quassel, Quatsch und Diskurs abseits der Musik
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

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Aamon
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Beitrag von Aamon »

naja, ich find das eigentlich nicht so witzig... weils alle pfaffen unter generalverdacht stellt. z.b. weiß man, dass die meisten missbräuche im familienkreis stattfinden. sperrt man nächstens die wälder für familien?
interessanterweise werden die meisten leute in diesem punkt religionskritisch. dabei hat das nur was mit den strukturen der kirche zu tun, die man natürlich auch kritisieren muss. ich finds auf jeden fall bedenklicher, dass ein pfaffe die kinder bei einer solchen wanderung wohl der gehirnwäsche aussetzt, weil das macht er bei einer pilgerreise auf jeden fall...

die kirche selbst muss sich mal den gesetzen beugen, das fordern ja auch alle konfessionslosen initiativen. hinter verborgenen mauern darf es einfach nicht zu missbrauchsfällen führen. das problem ist halt leider auch, dass die kirche mit ihrem konzept notorische täter anzieht. man würde ja glauben, die menschen würden das schön langsam durchschauen und die kirche sei ein intellektuelles auslaufmodell, aber interessanterweise ist das gegenteil der fall... für viele... viele andere haben glücklicherweise doch begonnen, das gehirn einzuschalten, deswegen beginnt religionskritik seit diesem jahrtausend so richtig und startet organisiert durch.

man wird viel später mal vom zeitalter der aufklärung und geistigen befreiung vor diesem völlig kleinkarierten modell einer größenwahnsinnigen sinnsuche sprechen, vor allem, wenn die wissenschaft noch mehr in erfahrung bringt und das wissen um astronomie und der evolution auf unserer erde allgemeingut wird bildungstechnisch....



http://orf.at/stories/2058659/

Religionen und unüberlegte, egozentrische Sinnsuche machen Menschen dumm und verblendet. Es ist erschütternd, wie unglaublich schwachsinnig Menschen sein können - dies zeigt der orf-artikel recht anschaulich


http://www.scienceblogs.de/geograffitic ... eitrag.php

schönes zitat:
Mittlerweile ist es schon kaum mehr möglich, mit Wissen abseits des Mainstreams auf Geburtstagsfeiern die Leute zu begeistern (positive Ausnahmen natürlich ausgenommen). Das Wissen um die Funktionsweise einer Batterie, den Unterschied zwischen magnetischem und geographischem Pol (und warum der magnetische Nordpol eigentlich magnetischer Südpol heißen sollte) oder die Ordnungszahl von Sauerstoff rufen nur ein müdes Lächeln hervor, Kenntnisse über den Mechanismus der Sternentstehung, die Evolution oder über die Signalverarbeitung im Gehirn bescheren dem derart Bewanderten höchstens den Titel „Freak".

In der Tat scheint die Aussage "Hauptsache es macht, was es soll" gesellschaftsfähig zu sein. Nicht nur, dass dieses Desinteresse zur intellektuellen Verarmung beiträgt, nein, es ist auch Nährboden für all den Unfug, den wir mit Beginn des modernen Zeitalters eigentlich überwunden zu haben gehofft hatten. Wie sonst lässt sich erklären, dass Ungeheuerlichkeiten wie Homöopathie, Astrologie oder Spiritismus wieder verstärkt Einzug in die Köpfe der Menschen halten und vollkommen unreflektiert akzeptiert werden? Einzig und allein damit, dass fehlendes Wissen Tür und Tor für Ideen öffnen, die im besten Fall harm- und nutzlos, im schlimmsten Fall aber gefährlich sind.
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

hm... der artikel is wirklich interessant geschrieben


was das pilgerverbot anbelangt... ich würd das nicht so eng sehen. das is irgendein typ, der sich halt einen kleinen faux pas geleistet hat, der mich persönlich einfach amüsiert. in dem fall vollkommen unreflektiert. aber wenn wir ehrlich sind, stellen wir ja eigentlich auch alle pfaffen und anderen geistlichen auf eine ebene, nämlich die der verblendung und irreführung. das ist mindestens genauso falsch, wie das was der typ da macht, indem er alle kirchenheinis vergewaltiger schimpft. tun wir ja auch, wenn auch im sinne der psychischen, sprituellen vergewaltigung. dass es noch so heinzis gibt, denen das wohl der gemeinde und der menschen wirklich am herzen liegt, die nicht missionieren sondern nur helfen und so weiter lassen wir dabei vollkommen außer acht.
genauso lassen wir außer acht, dass es menschen gibt, die in ihrem wesen so schwach sind, dass sie einfach den beistand irgendeiner höheren krawallkatze brauchen, um nicht vollkommen durchzudrehen und alle hoffnung fahren zu lassen. sowas gibts, solche leut kennt ein jeder und wenn man ihnen dann mal vorrechnet, was für einen unfug sie für wahr und unumstößlich halten, dann, sofern sies nicht als blasphemisches gewäsch abtun, bricht für die eine kleine welt zusammen und die sind wochenlang mies drauf. die aufklärung von der du sprichst wird sich wohl erst über die nächsten generationen realisieren lassen, in den köpfen der leute von heute ist das viel zu festgefahren. man merkts ja schon bei den studierenden... ich hab mal bei irgendsoeiner umfrage (uni wien) gelesen, dass die überwältigende mehrheit nicht an irgendeine kirche oder einen vordefinierten gott glaubt, aber sich sehr wohl einige ihren kleinen elitistischen intellektuellengott zusammenwürfeln, an ein höheres wesen irgendeiner sorte glauben und so weiter. fragt man sich, was solche leute auf einer wissenschaftlichen einrichtung suchen.... andererseits kann man wieder eine diskussion lostreten, ob geisteswissenschaften im atheistischen, streng naturwissenschaftlichen weltbild überhaupt noch platz haben. das is alles so zweischneidig, dass ich selber nicht weiß was mir lieber wäre...
die eine southpark folge war da ganz gut.... als cartman in die zukunft reist und die atheisten prügeln sich, wer die richtige wissenschaft hat, und nur eine zukunft is friedlich, und zwar die, wo sie die ganzen -ismen abgeschafft haben. smilie_blackmetal
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Gsputi
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Beitrag von Gsputi »

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Aamon
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Beitrag von Aamon »

von tschuntas beitrag im Totenmond-Konzertthread ausgehend: http://www.metalfanatics.net/metalfanat ... 9&start=30

nein, mir ist schon klar, dass du dir net die bands aussuchst, weils reli-bands sind, aber totenmond haben auf der anderen seite ausgepsrochen, was sache ist, obwohl sie nur einen philosophen zitiert haben, was daran arg sein soll, weiß ich auch net. ärger ists, wenn man dinge behauptet, die der fantasie entspringen, wie die leute, die meinen, gott wäre da...
rechts waren die jungs nie, sie kommen eher aus der linken ecke...
und es gibt kunst, die rein der provokation dient, denke allein an den aktionismus ende der 60er, anfang der 70er von brus und konsorten. diese aufgabe hat kunst immer, provokant zu sein, das darf sie auch. nur: gott ist tot ist kein provokanter spruch, weil er verdeutlicht, was einfach realität ist. wenn ich sage, unser auto ist grün und es ist grün, dann bin ich alles andere als provokant. provokant wäre ich, wenn ich behaupten würde, es wäre kein auto, sondern ein fingerlutscher-eis.... das wäre wirklich anmaßend
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Helge-Uwe
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Beitrag von Helge-Uwe »

nur interessiert dein auto sogut wie niemanden - von "gott" kann man das wohl nicht behaupten. deshalb ist ne provokationsgrundlage durchaus gegeben und der vergleich ist keiner.
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

helge-uwe: meine güte, schon mal was von beispielhafter argumentation gehört? und es ist exakt das gleiche. eine leere behauptung gegen fakten. gott ist tot ist zu 0% provokant, gleich wenig wie alle anderen fakten provokant sind. und nur weil milliarden nicht fähig sind zu denken, heißts ja nicht, dass sie recht haben, zumal man die anfälligkeit des gehirns für egozentrik, größenwahn und manipulation und unlogik kennt.

und nein, es ist nicht provokativ, etwas zu widerlegen, was ohnehin nur ein fantasieprodukt ist. provokant ist es, etwas in die luft zu behaupten, wogegen alles spricht und mans dennoch als wahrheit betrachtet, was gläubige ja tun.
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reanimapeda
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Beitrag von reanimapeda »

"Gott ist tot" ist sehr wohl provokativ, je nach Auslegung - und ja, ich weiss sehr gut über Nietzsche bescheid, aber die These wurde ja auch "weiterverwendet" - würde die Aussage an sich auch eine Existenz Gottes als Faktum hinstellen. Auch nicht in dienem Sinn, oder?
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Aamon
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Beitrag von Aamon »

das könnte man auslegen, wie man will. gott ist tot bezugnehmend auf die behauptungen, er sei es nicht, quasi als polemischer kommentar oder aber philosophisch betrachtet, nachdem was mal da sein musste, ehe überhaupt die Möglichkeit vorhanden sein könnte, es für tot erklären zu können. ich halte mich hier an die erste auslegung, wenn ich darüber diskutiere. die zweite möglichkeit ist für mich ja gar nicht möglich, nie möglich gewesen und nicht existent, deshalb würde ich mich da auf rethorische Taschenspielertricks seitens der Theologie-Philosophie-Traumtänzer eh niemals einlassen.

2 spontane links (erste is ein blog, zweite ein interview), weils gut dazupasst:

http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=627

http://www.wissenrockt.de/2011/05/23/wi ... ist-19325/
tschunta
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Beitrag von tschunta »

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Aamon
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Beitrag von Aamon »

tschunta hat geschrieben:Die Nietsche-Aussage "Gott ist tot" hat aber aus seiner Sicht eher die Bedeutung: "Die Idee von Gott ist überholt"
nichts, aber rein gar nichts anderes meinte ich

2. nein, es ist weder drastisch noch ist es provozierend, zu behaupten, es gäbe keinen Gott. Es ist Fakt. Alles, aber auch absolut alles spricht dafür, dass diese Wahnvorstellungs-meets Größenwahnindee völliger Vollschwachsinn ist.
Die, die solch Irrsinn glauben, die sind provokant. Sie stammeln einfach irgendeine Vision aus egozentrischen Gründen in den Wind und provozieren damit Verstand und Intelligenz.

Ich bin also provokant, wenn ich sage, es gibt kein rosa Meerschweinchen, welches das Universum erschaffen hat und mir einflüstert, wie ich zu leben habe und der mein gehirn wegzaubert und in einen anderen körper wieder reinzaubert.
Und umgekehrt nicht? Man muss die Gläubigen Nichtmitdenker echt mal fragen, obs noch geht. Wie arrogant kann man eigentlich sein?

Ja, und ich als Feingeist und Mensch, dem Liebe über alles geht, sage ich auch: Den Gott, den sämtliche Gläubige meinen, muss ein Dreckskerl sein. Damit hat Totenmond recht. Jemand, der sich so verhält, der solche Regeln vorgibt, muss ein Arschloch sein.

ich lass es eh hiermit. Religion ist mir viel zu schwachsinnig, faktenverneinend und egozentrisch. Ein Armutszeichen
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Helge-Uwe
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Beitrag von Helge-Uwe »

Aamon hat geschrieben:Ich bin also provokant, wenn ich sage, es gibt kein rosa Meerschweinchen, welches das Universum erschaffen hat.
wenn leute sagen "bow down to the almighty rosa meerschweinchen" so bist du denen gegenüber dann sehr wohl provokant, gerade, wenn du es als "tot" bezeichnen würdest.
wenn die meersau auch noch über diverse gläubige gruppen hinaus toleranz bis gar akzeptanz findet (offiziell anerkannte glaubensgemeinschaft), wird die provokation dadurch natürlich nicht gerade gemildert.

ach bla bla liegt doch eh auf der hand, don't feed the didi.
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reanimapeda
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Beitrag von reanimapeda »

tschunta hat geschrieben:Die Nietsche-Aussage "Gott ist tot" hat aber aus seiner Sicht eher die Bedeutung: "Die Idee von Gott ist überholt", hat also nichts damit zu tun, dass er jemals dachte, dass Gott irgendwann mal gelebt hat. Nietzsche ist ein Atheistischer Philosoph so wie viele andere auch, und es gab und gibt auch viele Philosophen, die von einer höheren Macht (welcher auch immer) sprechen und daraus irgendwie den Sinn des Lebens ableiten (das machen Philosophen ja gemeinhin ;) ). Und die Aussage war von Nietzsche damals absolut auch provokativ gemeint, und zwar genau in dem Kontext, wie von mir beschrieben. Er meinte, dass die Gottes-Idee passé ist und formulierte das derart drastisch, dass er damit Aufmerksamkeit erlangte.
Genau das meinte ich, und so versteh ich (!) "Gott ist tot" auch - ich wollte lediglich darauf hinweisen dass daraus ja eine richtige weitergehende CHRISTLICHE Theologie entstanden ist, die - meinem Verständnis nach - mit der Kernaussage Nietzsches ja nichts mehr zu tun hat, ging ja eher so in die Richtung "Wir leben ohne Gott, obwohl er da ist" etc...
tschunta
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Beitrag von tschunta »

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tschunta
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Beitrag von tschunta »

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